Kapitel 40

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Während ich mich über den Mülleimer beuge, zu welchem ich gerannt bin, spucke ich meinen Mageninhalt aus mir raus und huste ein paar Mal. Dabei spüre ich eine Hand auf meinem Rücken und drehe mich zu Gab, welcher mich aufmunternd ansieht.

Schwach lächle ich ihn an, doch dann wird mir bewusst, wer da noch liegt. Sofort renne ich zu Matthew zurück, über welchen sich schon ein paar Leute gebeugt haben.

„Gott, ruft die Schulkrankenschwester!", rufe ich aufgebracht und knie mich zu ihm.

Als ich ihn ansehe, wird mir wieder schlecht. Er hat so viel Blut im Gesicht, dass man ihn kaum noch erkennen kann. Seine Nase ist etwas krumm, er hat eine fette Platzwunde auf der Stirn, seine Lippen sind aufgeplatzt und beide Augen sind mehr als angeschwollen, sodass er nicht mal richtig gucken kann.

„Es tut mir ja so leid!", sage ich verzweifelt und gucke mich nach der Krankenschwester um, welche kurz danach gefolgt von unserem Direktor schon angerannt kommt.

„Was ist hier passiert?", fragt dieser aufgeregt und fixiert vor allem mich mit seinem Blick. Doch ich antworte ihm nicht. Ich kann und will ihm nicht antworten.

„Mr. Baker, was ist vorgefallen?", fragt er Gab und dieser kratzt sich verlegen am Nacken.

„Keine Ahnung, ich habe es auch nicht richtig mitbekommen.", antwortet er.

„Kann mir mal sofort jemand sagen was hier los ist?", brüllt er an die gesamt Schülerschaft, welche noch immer alles beobachtet.

„Er und Ryan haben sich unterhalten, dann gestritten und danach geprügelt.", antwortet irgendwann ein Mädchen und ich weiß, dass sie lügt. Jeder hier weiß es. Sie haben sich nicht geprügelt und wahrscheinlich nicht mal gestritten. Ryan hat Matthew zusammen geschlagen und der Grund scheint für die meisten auf der Hand zu liegen. Doch sie irren sich, da steckt mehr, als Eifersucht dahinter.

„Und wo ist Ryan dann?", fragt unser Direktor schroff.

„Er und Mason Davis sind gegangen.", antwortet ein anderer.

„Okay. Verschwinden sie jetzt alle sofort zurück zum Unterricht! Außer Sie Miss Davis und Mr. Baker!", sagt er und weist danach ein paar Schüler an, Matthew auf die Krankenstation zu tragen. Doch ich höre ihm nicht mehr zu.

Meine Gedanken schweifen zu Ryan und wie er mich angesehen hat. Ich muss mit ihm reden! Ich weiß zwar nicht warum, aber ich muss es einfach. Er ist bestimmt noch immer total aufgewühlt und in diesem Zustand ist er unberechenbar.

Gedankenverloren stehe ich auf und schnappe meine Tasche. Mein Umwelt nehme ich dabei nur durch einen Schleier war. Mir ist zwar noch immer schwindelig doch trotzdem fange ich an auf mein Auto zu zu Rennen. Hinter mir höre ich die wütenden Rufe meines Direktors, doch ich ignoriere ihn und renne einfach weiter. Ich muss jetzt nur noch zu ihm. Nur zu Ryan.

Bei meinem Wagen angekommen, steige ich sofort ein und fahre los. Es gibt jetzt eigentlich nur einen Ort, wo Ryan sein könnte, aber ich schreibe Mason trotzdem eine Nachricht und frage, wo er ist. Auf dem Weg rase ich über mehrere rote Ampeln und bin deutlich über dem Tempo Limit. Aber das ist mir egal. Mir ist gerade alles egal, außer ihm.

Mason hat mir geantwortet und meine Vermutung bestätigt, weshalb ich vor dem Boxstudio anhalte und die große Eingangstür öffne.

„Wo sind die Einzelräume?", frage ich die Frau am Tresen außer Atem. Ich habe gar nicht bemerkt, wie rasend ich geatmet habe und wie schnell mein Herz in meiner Brust schlägt.

„Den Gang runter.", antwortet sie mir und sieht mir verwirrt hinterher, als ich anfange zu rennen und noch Danke rufe.

In dem Flur, in welchem mehrere Türen zu einzelnen Zimmern sind, bleibe ich stehen. Man kann sich hier einen Raum mit mehreren Geräten und Säcken mieten um seine Wut oder sonst was rauszulassen. Selbst erklärend, dass Ryan Stammkunde ist.

Bad Boys BattlefieldWhere stories live. Discover now