Kapitel 83 - I'm always yours

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"I cried all my tears...drowned in these years...died for the longing of you...for the burnign within, for your kiss on my skin, for your heart...for the man I loved"
●For the Man I Loved- Karliene●
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Ein vernichtendes, langanhaltendes Piepen schallt immer und immer wieder durch meine Ohren. Dabei fühlt sich meine Umgebung erdrückend und belastend an, so als würde ein LKW auf mir liegen und meine Gliedmaßen zerquetschen. Während mich das Pochen in meinem Kopf jede Sekunde um den Verstand bringen wird, spüre ich im Rest meines Körpers rein gar nichts. Vergleichbar mit der Verabreichung eines tödlichen Nervengiftes oder einem anderen Betäubungsmittel, spüre ich nichts als absolute Taubheit.

Langsam öffne ich meine Augenlieder und sehe zu nächst nichts als verschwommen Umrisse, so als würde ein Film über meinen Augen liegen. Um mein Sehvermögen zurück zu erhalten, kneife ich meine Augen immer wieder zu, ehe ich endlich die schwachen Umrisse meiner Hände wahrnehmen kann, welche beim genaueren Hinsehen blutunterlaufen sind.

Mein Blick schweift von meinem Schoß zu der komplett zersplitterten Frontscheibe und erst jetzt realisiere ich, was so eben passiert ist.

Ein panisches Keuchen entfleucht mir und ich drehe ruckartig meinen Kopf zu meiner linken Seite nur um erneut für einen kurzen Moment das Atmen zu vergessen.

„Ryan?!", wimmere ich angsterfüllt, als ich ihn mit hängenden Kopf neben mir erblicke.

Sein rechter Arm liegt noch immer leicht auf mir und bestätigt meine Theorie, dass er meinen Oberkörper, kurz bevor es zum Aufprall kam, festgehalten beziehungsweise zurück in den Sitz gedrückt hat. Damit hat er mir anscheinend das Leben gerettet, denn wie ich so eben feststellen muss, hat sich der Anschnallgurt des Beifahrersitzes gelöst.

Ob er gewusst hat, dass der Anschnallgurt von Masons Wagen kaputt ist oder hat er es einfach als eine Art Reflex getan? Wenn es ein Reflex war, könnte es dann sein, dass er gar nicht wütend auf mich ist wie ich dachte?

Weitere Gedanken verschwende ich allerdings nicht an dieses Thema und versuche erneut Ryan anzusprechen, wobei mir erst jetzt auffällt, dass sehr viel Blut in seinen Schoß tropft. Panik legt sich über meinen ganzen Körper und lässt mich vor Schreck aufschreien.

So schnell ich in meinem Zustand kann, beuge ich mich über meinen Sitz und nehme behutsam sein Gesicht in meine Hände.

„Ryan?", frage ich mit zittriger Stimme und begutachte seine Gesichtszüge genauer. Aus einer großen, offenen Wunde an seiner Stirn, fließt eine Menge Blut, was ganz und gar nicht gut ist.

Ich weiß nicht, wann ich angefangen habe zu weinen. Ich weiß nur, dass ich es tue. Immer wieder versuche ich ihn wach zu bekommen und schreie unter verheulten Schluchzern seinen Namen.

Während ich krampfhaft sein Gesicht mit meinen Händen umklammere, werfe ich einen Blick hinter mich und erkenne, dass Ash und Mason genauso bewusstlos sind. Wieso hilft uns nur keiner?

„Ryan, wach auf! Bitte wach auf! Ryan du musst wieder aufwachen..."

Noch immer halte ich sein Gesicht in meinen Händen, während ich panisch immer wieder seinen Namen schreie. Allerdings fangen meine Kräfte immer mehr an zu schwinden und mein eigener verletzter Körper, nimmt die Überhand und versetzt mich zurück in Finsternis.

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Immer wieder wiederholt sich das nervenaufreibende Geräusch in meinem Kopf und erlaubt es mir nicht noch eine Sekunde länger meine Augen geschlossen zu halten.

Angestrengt schlage ich meine Augenlider auf und blicke an eine mir zu vertraute, weiße Decke. Langsam bemühe ich mich meinen Kopf zu drehen und sehe links neben mir meine verheulte Mutter auf einem grauen Plastikstuhl sitzen.

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