Kapitel 42

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Es sind mittlerweile 6 Wochen vergangen und ich habe die meiste Zeit mit Gab und Andrew verbracht. Entweder waren wir shoppen, spazieren, im Kino oder die beiden haben mich bei meiner Arbeit genervt. Auch mit Granny habe ich sehr viel Zeit verbracht. So gut wie jedes Wochenende bin ich bei ihr gewesen und sie hat mir meine Lieblings Keks gebacken. Außerdem habe ich mich immer mehr mit Sophia angefreundet. Denn sie und Mason sind in letzter Zeit sehr viel bei uns gewesen, da Ryan seit unserem 'Gespräch' nicht wieder bei uns Zuhause aufgetaucht ist.

Ich habe nicht mit ihm gesprochen. Kein einziges Wort. Ich habe ihn nicht direkt angesehen und auch sonst bin ich ihm aus dem Weg gegangen.

Mit Jen habe ich ebenfalls nicht viel geredet. Wir haben uns zwar bei dem jeweils anderen entschuldigt, aber dennoch haben wir uns die letzten Wochen sehr stark voneinander distanziert. Ich, Gab und sie sind zu der Einkunft gekommen, uns ab jetzt in Ruhe zu lassen und sind so zu sagen im Guten auseinander gegangen. Dennoch ist es irgendwie schade, dass wir jetzt keine besten Freunde mehr sind. Aber man entfernt sich eben von Menschen, das gehört zum Erwachsen werden.

Gab und Andrew sind mittlerweile mehr als nur fest zusammen. Sie sind unsterblich verliebt und ich würde nicht mal sagen, dass sie eine Rosarote Brille aufhaben oder noch immer in der Honeymoon Phase sind. Bei den beiden ist es anders. Es ist viel intensiver, als bei normalen Beziehungen und sie gehen generell mit allem sehr reif und Erwachsen um. Und ich muss sagen, dass ich noch nie glücklicher über die Liebe zweier Menschen gewesen bin. Die beiden sind für mich das beste Beispiel von wahrer Liebe. Sie machen sich nur glücklich und tuen einander unglaublich gut. Gab ist noch nie so lange einfach nur ausgelassen gewesen und er läuft täglich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen durch die Welt. Noch dazu kommen seine Augen, die jetzt so wundervoll Funkeln und Strahlen, dass ich mich glatt in diese Fröhlichkeit verlieben könnte.

Matthew lag nachdem Ryan ihn zusammen geschlagen hat noch weitere 3 Wochen im Krankenhaus und ist Ryan seit dem aus dem Weg gegangen. Ich habe ihn mehrmals besucht und mich für die ganze Sache entschuldigt und wir sind zu der Einkunft gekommen Freunde zu sein, was relativ gut klappt. Eigentlich kann er sogar ganz cool sein und witzig ist er auch.

Sonst läuft es eigentlich ganz gut. Ich habe meinen Durschnitt verbessern können und bin jetzt zweite Jahrgangsbeste. Außerdem bin ich Schwierigkeiten im Allgemeinen aus dem Weg gegangen. Ich war nicht bei vielen Partys, habe niemanden geschlagen, weder mir mit jemandem die Köpfe eingeschlagen, noch dazu bin ich Hetero Sexuellen Männlichen Wesen aus Prinzip aus dem Weg gegangen und habe mich vollends auf die Schule konzentriert. Man könnte also sagen, dass ich mich wieder mal komplett verschließe. In der Schule rede ich mit zu gut wie niemandem, außer Gab und den Lehrern und zu den Schulischen Veranstaltungen gehe ich auch nicht mehr. Gab meinte zu mir, dass ich ihm in der Schule richtig Angst mache, da ich nie Lächle. Und da hat er Recht. Ich lächle in der Schule nicht geschweige denn, dass ich lache. Ich gucke die ganze Zeit kalt und emotionslos und es ist gut so. Es ist gut, wie es jetzt ist. Denn niemand legt sich mit mir an. Niemand nervt mich. Und niemand traut sich irgendetwas gegen mich zu sagen oder mich als schwach anzusehen. Vor allem nicht er.

Er redet nicht mit mir und ich rede nicht mit ihm. Er sieht mich nicht an und ich ihn nicht. Er lacht nicht und ich auch nicht. Man könnte sagen, dass wir beide so aussehen als wäre jemand gestorben. Meine Gründe, für mein Verhalten, sollten den meisten klar sein, nur bei ihm kann ich es nicht verstehen. Ich kann auch nicht verstehen, warum er mich in Ruhe lässt. Eigentlich müsste er mich für all die Dinge, welche ich gestanden habe, demütigen und erniedrigen. Schließlich war genau das doch sein Ziel. Das wollte er bezwecken. Doch jetzt, wo er es erreicht hat, da ist es ihm plötzlich egal. Ich versteh ihn nicht und ich will ihn auch nicht verstehen. Er hat mich mehr als nur verletzt. Er hat mir die letzte Kraft genommen und das Spüre ich jeden Tag. Jeden Tag, wenn ich morgens aufstehe und in den Spiegel gucke sehe ich nur diese gebrochene Hülle, mit so viel leere in den Augen, sodass es mir schon selbst Angst macht. Und noch immer vermisse ich ihn. Ich kann nichts dagegen machen. Nichts dagegen sagen, denn es wäre eine Lüge. Ich vermisse ihn jeden Tag und hasse ihn gleichzeitig abgrundtief.

Bad Boys BattlefieldWhere stories live. Discover now