Kapitel 68

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"You're always on my mind
And I never minded being on my own
Then something broke in me and I wanted to go home
To be where you are
But even closer to you, you seem so very far"

●Wish that you were here- Florene+the machine●
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„Natürlich nicht, aber du musst zugeben, dass es zu erwarten war.", vermerke ich ausdrücklich in den Hörer meines Telefons und klemme mir mein Handy zwischen mein Ohr und meine Schulter, um nach meinem Schlüssel zu suchen.

„Komm schon Gab. Ich habe nichts anderes von ihm erwartet.", erwidere ich auf Gabs Widerspruch und krame weiter in meiner Tasche. Endlich spüre ich das kalte Metall meines Schlüsselbundes und ziehe diesen umständlich aus meiner Tasche.

Während ich den Schlüssel ins Schlüsselloch stecke, höre ich augenverdrehend Gabriels Genörgel über meine Meinung zu Ryans und meiner letzten Auseinandersetzung von heute Vormittag zu.

Um es kurz zu fassen, könnte man sagen, dass wir uns erst angegiftet dann irgendwie angeschrien und letztendlich aufgeregt in unterschiedliche Richtungen abgezischt sind. Aber nichts davon war meine Schuld! Er hat angefangen und er hat mich auch so lange genervt, bis der Kragen bei mir geplatzt ist, weshalb ich gerade gar nicht gut auf ihn zu sprechen bin.

Erschöpft ziehe ich die Haustür hinter mir zu und atme einmal tief aus während ich meinen Kopf in den Nacken lege. Die Schicht im Diner war heute besonders anstrengend, da irgendein regionales Schwimmerteam seinen Sieg gefeiert hat. Nicht nur, dass ich mir von Möchtegern Schnöseln dumme Kommentare anhören durfte, meine Kollegin hat sich spontan krankgemeldet, wodurch wir maßlos unterbesetzt waren.

Überarbeitet werfe ich meinen Schlüssel auf die Kommode neben unserer Tür und streife danach meine unbequemen schwarzen Arbeitsschuhe von den Füßen. Eigentlich sollte ich mich nicht beschweren. Schließlich muss ich kein albernes Kostüm oder so tragen, da wir keiner Kette angehören. Doch die Schuhe sind wirklich der Horror. Mir egal, ob sie zu dem schwarzen T-Shirt passen oder nicht, wenn ich nicht mehr im Diner arbeite, werden sie verbrannt und danach schütte ich die Asche in den Müll.

„Ja ich weiß Gab, aber ich erwarte wie schon gesagt nichts anderes mehr von ihm. Wenn er der Meinung ist, dass er sein zu groß geratenes Ego mit solch dämlichen Verhaltensweisen überkompensieren muss, dann soll er machen. Ich werde mich einfach auf meine Zukunft und mein Leben konzentrieren und er kann gucken, wo er bleibt.", meine ich genervt und trete in unsere Küche, wo ich kurz vor Schreck zusammen zucken muss, da ich nicht mit zwei breit gebauten Staturen gerechnet habe. Anscheinend bin ich so müde, dass mir das fremde Paar Schuhe im Flur nicht aufgefallen ist.

Angepisst rolle ich mit meinen Augen. „Wenn man schon vom Arschloch spricht...ich rufe dich später wieder an." Damit lege ich gegen Gabs Proteste auf und mustere die beiden kritisch.

„Was will er hier?", frage ich Mason zickig während ich mein Telefon auf unsere Küchenzeile lege und mir ein Glas aus dem Schrank hole um es mit Leitungswasser zufüllen.

Mit hochgezogenen Augenbrauen lehne ich mich an den Herd und warte auf eine Antwort.

„Er ist andauernd hier.", antwortet Mason mir leicht gereizt.

Er hat übrigens auch einen Namen.", mischt sich nun Ryan ein. „Aber ich glaube mein „zu groß geratenes Ego" lenkt dich zu sehr von dieser Tatsache ab.", vermerkt er daraufhin eingebildet und zwinkert mir provokant zu.

Unschuldig grinsend stütze ich mich mit meinem Oberkörper an unserer Kücheninsel ab, sodass ich Ryan direkt gegenüber stehe. „Oh entschuldige bitte. Dann erzähl doch mal, was machst du hier, Arschloch?", frage ich zuckersüß und klimpere mit meinen Wimpern.

Bad Boys BattlefieldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt