Kapitel 25

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Am nächsten Morgen brummt aus einem unerfindlichen Grund mein Schädel und ich lasse mich genervt aus meinem Bett fallen. Aggressiv schlage ich auf meinen Wecker ein, bis dieser endlich Ruhe gibt und stehe auf. Ein Blick an mir herunter verrät mir, dass ich noch immer die Sachen von gestern Abend trage. Erschrocken reiße ich die Augen auf, als ich Blut an meiner Kleidung und meinen Händen entdecke. Allmählich kommen die Erinnerungen wie Puzzleteile zurück.

Eklige Typen.

Die Schlägerei.

Rettung.

Ryan.

Er hat mich gerettet.

Es ist komisch, dies zu denken, denn irgendwie habe ich mich nie bedroht gefühlt oder in Gefahr. Dabei hätte mich der Gedanke, gleich vergewaltigt zu werden, viel mehr beunruhigen sollen. Auch mein Körper hat kaum panisch, auf diese ganze Situation reagiert. Es ist so als hätte ich gewusst, dass er da ist, mich beschützt und rettet. Das ist aber totaler Schwachsinn. Woher hätte ich das wissen sollen? Ist ja nicht so, als könnte man sowas spüren.

Genervt reibe ich mir meine Schläfen.

Das ist mir definitiv zu viel Unerklärliches für diese frühe Uhrzeit.

Um meinen eigenen Gedanken zu entkommen, entledige ich mich meiner Kleidung und werfe diese in den Wäschekorb. Hoffentlich geht das Blut wieder raus...Danach laufe ich in meinen Kleiderschrank und suche mein Outfit für den Tag raus.

Danach laufe ich in meinen Kleiderschrank und suche mein Outfit für den Tag raus

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Nach dem Duschen, Schminken und Anziehen, laufe ich gemütlich in unsere Küche. Seltsamerweise sitzt dort nur mein Bruder und ist sein Frühstück.

„Wo sind Mom und Dad?", frage ich ihn verwirrt und lasse mich neben ihn auf einen Barhocker fallen.

„Sind Arbeiten.", gibt er nur Achselzuckend von sich und isst weiter.

„Aha.", antworte ich ihm genauso monoton. „Ryan ist zu sich gefahren, nehme ich an.", stelle ich fest und schnappe mir einen Apfel.

„Ja, er meinte, dass er mal wieder alleine in seinem eigenen Bett schlafen will. Was er damit gemeint hat, weiß ich auch nicht-."

Ich schon...

„-Schließlich hat er Rachel noch nie mit zu sich genommen. Ich glaube seine Mom weiß nicht mal, dass es sie gibt.", antwortet er mir.

Rachel war noch nie bei ihm Zuhause. Sie hat noch nie in seinem Bett geschlafen.

Ich weiß nicht warum, aber dieser Gedanke macht mich verdammt glücklich. So glücklich, dass ich vor Freude sogar in die Luft springen könnte.

Sie hat noch nie seine Familienfotos gesehen. Sie kennt keine Bilder aus seiner Kindheit. Sie weiß nicht, dass er es hasst in seinem eigenen Bett auf der rechten Seite zu schlafen, obwohl er immer auf der rechten Seite schlafen will. Sie hat noch nie seine Eltern getroffen. Sie weiß nicht, dass Ryan ein größeres Badezimmer hat, als sie selbst. Sie hat noch nie mit ihm in seinem Bett gevögelt. Hat das überhaupt jemand? Soweit ich mich erinnern kann, hat Ryan nie Mädchen mit zu sich genommen, außer mir. Er hat Rachel nicht mit zu sich genommen. Sie ist ihm dafür nicht gut genug. Das heißt, er verabscheut sie vielleicht wirklich. Vielleicht hat diese ganze Beziehung ja einen ganz anderen Grund. Vielleicht will er mich eifersüchtig machen. Vielleicht liebt er mich ja doch...Okay, das reicht.

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