Kapitel 74

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Die letzten Wochen haben sich relativ einfach gestaltet. Ich habe geschlafen, war in der Schule oder arbeiten. Ein großes dazwischen gab es nicht. Beachte man außerdem die Tatsache der noch immer großen herrschenden Kluft zwischen Ryan und mir. Denn obwohl wir keinen direkten Streit hatten, ist es minder gesagt seltsam.

Es gibt keine ausgesprochenen Worte des Beleidigens, aber eben auch keine großen Offenbarungen von Gefühlen. Ja, ich habe wieder mit ihm geschlafen. Das ist die eine Tatsache, welche mich auch nichts vergessen lässt und mir den Alltag viel zu unerträglich macht.

Denn abgesehen davon, dass es wie immer befriedigender als befriedigend gewesen ist. War die Art, wie er mit mir umgegangen ist, mich angesehen hat, mich berührt hat berauschend, wenn nicht sogar verzehrend. Sein Verhalten hat mir ein solches Hochgefühl gegeben...ein Gefühl, welches ich wenn ich könnte für den Rest meines Lebens, für jede Sekunde, in mich aufsaugen könnte und mir ist eines klar geworden.

Ich will mehr.

Ich will natürlich auch ihn. Aber ich will zurzeit vor allem nichts als seinen Körper, wie oberflächlich das auch klingen mag. Wenn ich ihn sehe, muss ich mich regelrecht zusammenreißen nicht sofort anzufangen zu stöhnen, und auch wenn meine anhaltende Müdigkeit mich manchmal davon abhalten könnte, würde ich ihn am liebsten sofort anspringen.

Ich bin wirklich erbärmlich. Da ist dieser Typ, welcher mir X-mal das Herz gebrochen hat, mich benutzt hat, mit mir gespielt hat und nie Manns genug gewesen ist sich irgendetwas einzugestehen. Und woran denke ich, wenn ich ihn sehe?

Nur daran wie seine riesigen, starken Hände jede Fuge meines Körper erkunden, wie seine Lippen auf meinen liegen, wie sein Atem mit meinem vermischt wird und wie er stöhnend über, neben oder hinter mir liegt.

Mein Sexual Bedürfnis ist zurzeit auf seinem Hochpunkt angelangt und da ist nichts, was ich dagegen tun kann. Denn ich werde definitiv nicht wieder den ersten Schritt wagen. Diese Zeiten sind vorbei...

Jedoch kann ich trotz all der Sexuellen Anspannung, nicht leugnen, dass ich verletzt bin. Natürlich war ich immer und andauernd verletzt durch seine Worte und Taten, aber zurzeit ist es noch tief liegender. Ich bin enttäuscht um es besser auszudrücken.

Schließlich hätte noch unserem vermeintlichen One-Night-Stand auch alles anders kommen können. Er hätte endlich mehr sagen könne als "du weißt wieso" oder hätte nach Gabs Unfall wieder den Kontakt aufbauen können.

Stattdessen war seit der Sekunde, in welcher wir das Krankenhaus verlassen habe, stille. Er hat nichts gesagt, nichts gemacht mich nicht mal direkt angesehen. Außer Desinteresse und Gleichgültigkeit ist da nichts. Sein aktuelles verhalten, erinnert mich stark an die kleine Szene im Gang, wie er einfach an mir und Gab vorbei gegangen ist, so als wären wir Luft.

Selbstverständlich redet er viel mit Gab, hält den Kontakt und sorgt dafür, dass er sich sicher fühlt. Und wie süß ich jenes auch finden mag, ändert es nichts daran, dass ich wütend, enttäuscht, traurig, sehnsüchtig, verlangend, zickig und müde bin.

Ich bin so müde und langsam frage ich mich, ob mich das ganze Ryan Thema ermüdet. Abgesehen davon, dass ich absolut verwirrt bin und nicht weiß wohin mit meinen Gefühlen und Emotionen.

Es ist doch alles zum verrückt werden!

„Wie würdest du denn dein Oberteil gern haben?", fragt Gab mich, während wir gemeinsam zu Sport laufen.

„Am liebsten eng anliegen oder warte doch nicht. Ich fühle mich so aufgedunsen, ich will eines was alles wegkaschiert!", antworte ich ehrlich, da ich keine Lust auf hässliche Fotos habe.

Es geht um die anstehende Football Party diesen Freitag. Gab hat eine simple Wette über Sport verloren(was auch niemand anders erwartet hat) und muss mir deshalb ein bombastisches neues Shirt schneidern. Woran er wahrscheinlich scheitern wird.

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