38. Der Morgen danach

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"... deine kleine Nase. Ich liebe deine vollen Lippen. Ich liebe deine nach Apfel duftenden Haare. Ich liebe deine kleinen Finger.", flüsterte Mailo und drückte immer seine Lippen auf besagte Stelle. So könnte man doch immer geweckt werden oder? Ich öffnete lächelnd meine Augen und vergrub mein Gesicht wieder an seiner Brust. Mailo lachte leicht und strich mit seiner Hand über meinen nackten Rücken. "Guten Morgen Prinzessin."

"Morgen.", grummelte ich und sah glücklich zu ihm auf. Er lächelte mich liebevoll an und schloss selbst nochmal kurz die Augen. "Danke für gestern.", flüsterte ich und küsste dabei kurz seinen Hals. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis, mich zu bedanken.

"Warum?", fragte Mailo wie erwartet. Er hatte seine Augen wieder geöffnet und auf mich fixiert. Ich malte mit meiner linken Hand undefinierbare Muster auf seine Brust.

"Weil du mir meine Angst genommen hast.", sagte ich und erwiderte seinen Blick lächelnd. Ich fühlte mich gerade wie die glücklichste Person der Welt. Mailo lächelte ebenfalls kurz, wurde dann aber ernst.

"Tat... es weh?", hackte er unsicher nach. Mit seinem Daumen fuhr er weiterhin meinen Rücken entlang, während er mich besorgt ansah.

"Am Anfang ja. Und zwar höllisch.", gestand ich leise und wand den Blick ab. Ich setzte mein Kinn auf seine Brust und sah meinen Finger beim Muster ziehen zu.

"Warum hast du nichts gesagt?! Ich hätte sofort aufgehört.", meinte Mailo bestürzt und fuhr sich mit seiner freien Hand durch die Haare. Ich seufzte kurz und sah dann wieder zu ihm.

"Ich vertraue dir. Außerdem habe ich gespürt wie wichtig, intim und besonders der Moment für dich war. Da wollte ich es dir nicht einfach zerstören. Und es hat sich ja gelohnt. Am Ende war es auch für mich unbeschreiblich. Wie du vorher schon gesagt hattest.", ich lächelte ihn warm an und zauberte ihm somit auch ein Lächeln ins Gesicht. Mailo entspannte sich wieder.

"Ja, das habe ich am Ende gehört.", sagte er grinsend und zwinkerte mir zu. Ich wurde rot und schlug aus Verlegenheit gegen seinen Arm. Doch Mailo fing meine Hand ab und küsste meine Handfläche. "Das war ein Spaß Prinzessin.", hauchte er und zog mich noch etwas enger an sich. Wir waren immer noch nackt, doch dies störte keinen von uns beiden. Plötzlich fiel mir wieder etwas ein und ich sah auf. Mailo hingegen schaute mich verwundert an.

"Zeig mal deinen Rücken.", sagte ich und drehte ihn schon halb an der Schulter herum. Lachend drehte Mailo sich auf die Seite und präsentierte mir damit seinen aufgekratzten Rücken. Ich zog scharf die Luft ein. "Oh, verdammt, das wollte ich nicht.", sagte ich panisch und fühlte mich total schlecht. Ich hatte ihn verletzt und es tat bestimmt ziemlich weh.

"Wenn ich dafür das krieg, was ich gestern bekommen habe, kannst du gerne wieder darauf herumkratzten.", neckte er mich grinsend und drehte sich wieder auf den Rücken. Ich ging nicht darauf ein. Stattdessen hatte ich mich etwas aufgesetzte und eine Decke um mich gewickelt. Mailo studierte mein Gesicht und legte eine kleine Haarpartie hinter meine Schultern. Die Haarspitzen kitzelten mich etwas, sodass ich leicht kichern musste. "Jetzt bist du wieder die niedliche Prudence.", sagte Mailo und zog mich wieder zu sich heran.

"Die bin ich auch viel lieber.", sagte ich grinsend und wuschelte ihm durch die Haare. Sein Blick wurde todernst und er verengte seine Augen zu schlitzen.

"Nicht.Meine.Haare.", knurrte er bedrohlich, sodass meine Augen groß wurden. "Das muss bestraft werden.", knurrte Mailo immer noch und so langsam bekam ich ein bisschen Schiss vor ihm. Doch dann schnappte er sich beide Hände von mir und hielt sie über meinem Kopf fest, während er begann meinen Bauch zu kitzeln. Anscheinend hatte Mailo sich langsam gemerkt wo ich am kitzeligsten war und wandte sein Wissen nun gegen mich an. Lachend versuchte ich mich irgendwie von seiner Hand zu entwinden. Auch er lachte mit, hörte aber einfach nicht damit auf.

"Mai-lo... lass... es.", stieß ich zwischen meinem Lachen hervor und trotzdem hörte er nicht auf. Langsam tat mir der Bauch weh vor lachen und ich wollte einfach nur, dass er mich in ruhe ließ. Das tat er dann nach einer gewissen Zeit auch. Doch sofort nachdem seine Hände verschwunden waren spürte ich seine Lippen auf meinen. Ich erwiderte den Kuss sofort und mit einer gewissen Sehnsucht. Mailo legte seine Arme um mich und zog mich enger an sich.

"Was macht ihr da?", piepste Jamila und sprang auf das Bett. Ich erschreckte mich fast zu Tode, genau wie Mailo. Schnell zog er die Decke über uns und sah seine kleine Schwester überrascht an.

"Wir haben gespielt.", sagte er zu Jamila mit einem kleinen Seitenblick zu mir. Mit einem Blick versuchte ich ihm zu verdeutlichen, dass seine Schwester verschwinden sollte und er nickte so eifrig, dass ich wusste, dass er genau das auch erreichen wollte. Nervös zog Mailo die Decke etwas enger um uns.

"Was habt ihr denn gespielt?", hackte Jamila neugierig nach. So süß sie auch war, jetzt war sie gerade ganz schön unpassend.

"Etwas für Erwachsenen. Und jetzt geh lieber in dein Zimmer. Mum kommt bald und du solltest doch noch aufräumen.", sagte Mailo streng, worauf die Augen seiner kleinen Schwester ganz groß wurden und sie sofort verschwand.

Als die Tür ins Schloss fiel, atmete Mailo einmal kräftig durch. Er stand auf und lief wie üblich zum Kleiderschrank. Dabei konnte ich einen guten Blick auf seinen Po erhaschen. Ich weiß nicht wieso, aber Männerhintern sind viel zu unterbewertet wenn ihr mich fragt. Mailo schmiss mir ein Shirt von ihm zu und suchte für sich weiter. Schnell schnappte ich mir das Kleidungsstück und zog es über.
Gerade als wir in die Küche gehen wollten hörten wir Stimmen von unten.

"Mami? Mailo und Prudence haben gerade irgendetwas für Erwachsenen gespielt und ich durfte nich mitmachn.", jammerte eindeutig Jamila. Ein Kloss bildete sich in meinem Hals und ich sah zu Mailo. Dieser zuckte nur mit den Schultern, verschränkte wieder unsere Finger und ging mit mir in die Küche.

Alasha musterte uns grinsend. Wenn sie das von ihrer Tochter noch nicht kapiert hatte, dann spätestens jetzt. Ich, im Shirt ihres Sohnes und mit zerzaustem Haar und Mailo, nur mit Jogginghose und aufgekratztem Rücken.

"Ach Mailoschatz? Könnte ich dann auch meine Kerzen wiederhaben?", fragte sie scheinheilig, worauf ich einfach nur rot anlief.

Prudence Where stories live. Discover now