46. Normal Reden?

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"Es hat geklingelt Prud!", rief Sam aus dem Wohnzimmer zu mir herauf. Sofort sprang ich auf und hastete zur Tür. Natürlich wusste ich, wer es sein musste und mein Gedanke wurde auch sofort bestätigt. Mailo stand grinsend vor der Haustür und nahm mein Gesicht in seine Hände. Unsere Lippen vereinten sich, wobei Mailo begann, diese gegeneinander zu bewegen. "Nehmt euch nen Zimmer.", schnaufte mein ältester Bruder. Ich löste mich wieder von ihm und drehte mich zu meinen Brüdern um.

"Nein, werden wir nicht. Denn", fing ich an und verschränkte Mailos Finger mit meinen. Ich zog ihn mit aufs Sofa und grinste meine Brüder unschuldig entgegen. "ich habe mir gedacht, dass ihr doch auch mal normal miteinander reden könntet.", beendete ich den Vorschlag und schaute gebannt in die Runde. Außer Alex sahen alle ziemlich entgeistert aus, selbst Mailo.

"Und über was genau sollen wir uns bitte unterhalten?", hackte Lorenzo sarkastisch nach, während er seine Augenbrauen nach oben zog.

"Keine Ahnung. Ihr könnt ja erstmal ein paar Gemeinsamkeiten finden.", schlug ich immer noch lächelnd vor. Doch da niemand zu sprechen versuchte setzte ich noch etwas hinten dran. "Wie wärs denn mit Football."

"Ich glaube ich geh besser wieder.", sagte Mailo leise und erhob sich bereits. Doch ich klammerte mich mit aller Kraft an seinen Arm und zog ihn damit wieder aufs Sofa.

"Das Einzige was ich will ist doch, dass ihr euch versteht. Ich verlang ja nicht, dass ihr super Freunde werdet, aber eure ständigen Sticheleien gehen mir dermaßen gegen den Strich.", nun war mein Lächeln verschwunden und ein ernster Gesichtsausdruck hatte diesen Platz eingenommen. Denn es machte mich langsam echt kaputt. Nie konnten sie mal zusammen in einem Raum sitzen ohne sich mit den Blicken fast zu erdolchen.

"Wie wärs mit ner Runde Fifa? Das lockert doch immer auf nich?", kam nun Alex mit seiner Idee. Ich fand es ziemlich hilfreich, dass er mir etwas unter die Arme griff.

"Vergiss es.", schnaufte Lance und starrte sowohl mich, als auch Mailo böse an. Na toll, jetzt ist er auch noch sauer auf mich. Erneut erhob sich Mailo, doch dieses Mal schaffte ich es nicht ihn wieder auf das Sofa zu ziehen.

"Das bringt doch eh nichts.", sagte Mailo, deutete auf meine Brüder und zog sich schon wieder seine Schuhe an. Erst durch das Knallen der Tür wurde ich aus meiner kleinen Starre geweckt. Ich sprang auf und rannte ihm, mit den erstbesten Hausschuhen die ich fand, hinterher.

"Jetzt warte doch mal.", schnaufte ich, wobei ich versuchte irgendwie, meine Atmung nach diesem kleinen Sprint unter Kontrolle zu bekommen. Gerade noch so konnte ich mich vor seine Autotür stellen, sodass Mailo nicht einsteigen konnte.

"Warum denn? Hast doch gemerkt dass deine Brüder das nicht wollen.", mit einem ernsten Gesichtsausdruck sah Mailo zu mir herunter. Er verschränkte die Arme vor der Brust und musterte mich skeptisch.

"Gib ihnen doch wenigstens eine Chance.", sagte ich sanft und versuchte ihn damit zu beruhigen. Denn man sah Mailo richtig an, dass er innerlich aufgewühlt war.

"Habe ich doch. Und zwar oft genug.", schnaufte er ironisch auf, legte seinen Kopf etwas in den Nacken und sah über mich hinweg.

"Aber warum haust du dann sofort ab.", vorsichtig legte ich eine Hand auf Mailos Arme, um die Verschränkung zu lösen. Doch er ließ nicht locker.

"Keine Ahnung.", sagte Mailo schnippisch. Immer noch mit erhobenem Blick und den Armen vor der Brust. Doch so wollte ich nicht mit mir reden lassen.

"Dann geh.", sagte ich mit leicht bebender Stimme und trat etwas zur Seite. Wenn Mailo unbedingt abhauen wollte, sollte er es machen. Doch genau in diesem Moment schnappten seine Augen zu mir herunter. Er blickte verstört drein, während seine Atmung schneller wurde.

"Was? Nein!", hauchte Mailo. Die Arme lösten sich und hingen nun an seinen Seiten herab. Seine Brust hob und senkte sich schnell. Ich glaubte sogar etwas wie Angst in seinen Augen erkannt zu haben. "So hab ich das nicht gemeint.", sagte er immer noch relativ leise, während er wieder direkt vor mich trat.

"Ich hasse es, wenn wir streiten.", sagte ich kleinlaut. Denn ich war nun wirklich nicht ganz unschuldig an unserer kleinen Auseinandersetzung. Sanft spürte ich einen Finger unter meinem Kinn, welches nun von Mailo angehoben wurde.

"Ich auch.", sagte er und lächelte mich leicht an. Mailo legte seine Lippen kurz auf meine Stirn, ehe er unsere Finger miteinander verschränkte.

"Gehen wir wieder rein? Also in mein Zimmer und nicht zu meinen Brüdern.", fragte ich ihn, wobei ich sein Lächeln erwiderte.

Hello again
Ich weiß, dass Kapitel ist ein bisschen kurz geraten, was zwei Gründe hat.
1. Neigen wir uns dem Ende zu und ich möchte diese Story noch nicht abschließen
2. Zum Anderen fehlen mir gerade ein bisschen die Ideen.
Falls ihr also noch eine Idee für ein Kapitel hättet, dann gerne her damit😊

Prudence Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt