19. Die heulende Hütte

3.1K 247 9
                                    

In den nächsten Tagen behielt Felice die Rumtreiber, gegen ihren eigentlichen Plan, weiter im Auge und war bald zu dem Schluss gekommen, dass die anderen drei nichts von Blacks Plan wussten. Felice rang schon die ganze Zeit mit sich, es Ihnen zu erzählen. Aber würden sie ihr glauben? Andererseits war sie Potter immer noch etwas schuldig...

Lily war sie weiter aus dem Weg gegangen, obwohl diese immer wieder versuchte mit ihr zu sprechen. Felice blockte sie komplett ab... Stattdessen verbrachte sie viel Zeit mit ihrer neuen Eule Icarus, der es von Tag zu Tag besser ging, auch wenn er so ziemlich jeden außer Felice attackierte, so als wolle er sie beschützen. Aber die Stützen für die gebrochenen Flügel hatte sie bereits entfernen können.

Viel zu schnell war der Tag gekommen, den Felice erwartet hatte. Remus fehlte schon den ganzen Tag im Unterricht und die Rumtreiber tuschelten geheimnistuerisch, besonders Sirius wirkte angespannt. Felice hatte immer noch nicht dazu entschlossen mit James und Peter zu sprechen. Einerseits, weil sie nicht wusste, wie sie das hätte ansprechen sollen und andererseits, hatte sie in den letzten Tagen immer wieder versucht Sev doch noch zur Vernunft zu bringen. Ohne Erfolg.

>>Severus! Lass es! Und wenn es eine Falle ist? Was ist wenn die vier dich in einen Hinterhalt locken?<< hatte sie immer wieder auf ihn eingeredet.
>>Und wenn? Wenn das die Möglichkeit ist Potter für immer loszuwerden—!<< >>Aber was ist wenn du erwischt wirst, wenn du dich raus schleichst?<<
>>Wird nicht passieren.<< Felice gab auf. Sie konnte ihn nicht zum Umdenken bewegen.

Am frühen Abend saß sie deshalb nervös auf der Kante eines Sessels im Gemeinschaftsraum. Die Fingernägel hatte sie vor Anspannung schon vor einer Stunde bis fast aufs Nagelbett herunter gekaut.

Wie auf glühenden Kohlen erwartete sie, dass James oder zumindest Peter vorbeikamen, aber die Jungs schienen wie vom Erdboden verschluckt.

Die Sonne sank währenddessen immer tiefer und berührte schon die sanften Hügelketten, was den Gemeinschaftsraum in wunderschönes goldenes Licht tauchte.

Das Porträt schwang auf und James kam mit einem Stapel Bücher unter dem Arm herein geschlendert. Er hatte Felice überhaupt nicht bemerkt, die jedoch sprang sofort auf. >>Wo sind Black und Petigrew?<<

>>Hä?<< verwundert sah er sie an. >>Black hat vor ein paar Tagen zu Sev gesagt, dass wenn er euer Geheimnis, warum ihr jeden Monat verschwindet, rausfinden will, soll er heute Remus folgen.<< kam sie sofort auf den Punkt.

Jegliche Farbe war aus James Gesicht gewichen und er erstarrte. >>Du erzählst mir keine Märchen?<< fragte er mit rauer Stimme.

Felice schnaubte. >>Ich bin dir immer noch was schuldig, vergessen?<< James Gesicht wurde ernst.

Er drückte einem vorbeikommenden Erstklässler mit den Worten >>Halt mal kurz<< seine Bücher in den Arm und rannte die Treppen hoch in seinen Schlafsaal. Wenige Momente später kam er mit einem Knäul Stoff zurück. Verwirrt sah Felice ihn an, aber James achtete gar nicht auf sie und machte sich daran durch das Porträtloch zu steigen und den Gemeinschaftsraum zu verlassen.

>>Warte!<< rief sie ihm hinterher und folgte ihm. Draußen lief James im schnellen Tempo den Gang hinunter ohne auf sie zu warten. >>Warte! Potter! Ich komme mit!<< ruckartig blieb er stehen und Felice wäre fast in ihn hineingerannt.

Er drehte sich zu ihr um und schien sie mit seinen dunklen Augen geradezu zu röntgen. Dann packte er sie plötzlich am Arm und zog sie in eins der leeren Klassenzimmer am Ende des Flurs. Hinter ihnen schloss er leise die Tür, nicht ohne sich vorher zu vergewissern das sie niemand beobachtete.

Die Erbin GrindelwaldsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt