24. Ein Kleid aus Feuer gemacht

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Felice war sich später zu einhundert Prozent sicher, dass Lily bei der ganzen Sache ihre Finger im Spiel gehabt haben musste und alles gemeinsam mit den anderen Rumtreibern geplant hatte.

Aber wie dem auch sei. Tatsächlich kam Remus nur kurze Zeit nach dem Lily Felice allein gelassen hatte, ebenfalls in die Bibliothek. Aus dem Augenwinkel hatte Felice ihn wahrgenommen und aufgeblickt. Für den Bruchteil einer Sekunde wünschte Felice sich nichts sehnlicher, als dass Remus jetzt zu ihr käme und sie fragte, ob sie mit ihm auf die Party gehen wollen würde. Und sie war sich für diesen Bruchteil einer Sekunde sicher, sie hätte ohne zu zögern Ja gesagt.

Aber der Moment verflog und Felice wurde wieder bewusst, was Remus von ihr glaubte. Beinahe enttäuscht blickte sie auf ihr Buch zurück.

Remus verharrte immer noch an derselben Stelle wie zuvor und beobachtete sie. Ihre langen goldblonden Haare hatte Felice zu einem Zopf geflochten, der ihr bis weit auf den Rücken fiel. Jetzt, genau jetzt wollte er sie fragen!

Vorsichtig setzte Remus einen Schritt vor dem anderen, aber statt bei Felice stehen zu bleiben, ging er an ihr vorbei um bei Madam Pince die Bücher abzugeben.
Remus verfluchte sich selbst für seine Feigheit. Vorhin noch war er wütend aufgesprungen und aus der großen Halle geflohen, weil Sirius andeutete mit Felice auf die Halloween Feier von Slughorn gehen zu wollen. Am liebsten hätte er seinem besten Freund die Kehle dafür herausgerissen.

Auf dem Weg in die Bibliothek war ihm immer wieder in den Sinn gekommen, was Sirius gesagt hatte.
Und andererseits, wer sollte sie sonst fragen? Du vielleicht?

Sirius hatte damit provozieren wollen, leider erfolgreich...

Und jetzt traute er sich nicht sie zu fragen! Was vermutlich besser war, Felice musste schließlich immer noch glauben, er würde sie dafür hassen was sie war. Eines durfte er aber selber nicht vergessen: Er war gefährlich!

Niemals wieder durfte er zulassen, dass Felice wieder in solcher Gefahr war, wie in der Nacht als sie sich weigerte zu gehen um ihn mit seinen Schmerzen allein zulassen.

Nachdem Remus an Felice vorbeigegangen war, hatte diese nochmal kurz den Kopf gehoben und ihm hinterher geblickt. In ihrer. Tust ein stechendes Gefühl der Enttäuschung. Aber wie hätte es auch anders sein sollen? Sie war eine Grindelwald und wenn sie zuließ, dass sie Remus näher kam, wäre er bloß in Gefahr.

———

Der Abend schritt voran und Felice, Lily und Gwenog machten sich in ihrem gemeinsamen Schlafsaal fertig für die Feier. Alice war zwar auch eingeladen, ging aber trotzdem nicht hin.

Sie redete sich bloß mit einem >>Frank und ich hatten schon was anderes geplant...<< heraus und verweigerte danach jede weitere Information, mit einem schelmischen Grinsen.

Lily mühte sich gerade damit ab, Gweong auf dem Stuhl, der in der Zimmermitte stand, zu halten um ihr die Haare zu machen und einen Hauch Make up aufzutragen. >>Jetzt halt doch endlich still!<<

>>Argh! Nein! Lass das! Oh Merlins Bart, was ist das?! Lily!!!<< rief Gwenog panisch. >>Wieso muss das sein?! Ich trag doch schon ein Kleid!<<

>>Gwenog Jones! Du hältst jetzt, verdammt nochmal, still! Wenn es keine Kleiderordnung gäbe, würdest du wahrscheinlich im Quidditch Umhang kommen!<<

>>UND WAS WÄRE FALSCH DARAN? Wieso muss ich da überhaupt hin, wenn doch die Ravenclaws gewonnen haben...<< rief Gwenog trotzig undversuchte vor Lily die Flucht zu ergreifen.

Felice saß indes auf ihrem Bett und beobachtete das ganze grinsend, wie sich Gwenog mit Händen und Füßen gegen das Aufhübschungs Programm von Lily wehrte.

Die Erbin GrindelwaldsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt