Kapitel 3

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Ich schlug die Augen auf und starrte an die Decke über mir. Mittlerweile waren schon wieder einige Wochen ins Land gezogen und es war nichts besonderes passiert. Bis auf die Tatsache, dass mir die Worte der kleinen Lolita nicht mehr aus dem Sinn gingen. Was hatte sie bloß damit gemeint? Ich beschloss, den Vorsteher um Rat zu fragen und zog mir was ordentliches an, dann machte ich mich auf den Weg zum Büro meines Königs. Das ich verschlafen hatte und nicht zum Frühstück erschienen war, hatte ebenfalls damit zu tun.

Vorsichtig klopfte ich an die Tür. Nachdem ich ein 'Herein' vernommen hatte, betrat ich das Büro des Vorstehers und begrüßte ihn erstmal angemessen. "Kazuki-San... Wie schön, dass du endlich wach bist", meinte er ruhig und bedeutete mir, auf einem der Stühle Platz zu nehmen. "Verzeiht...", murmelte ich leise. Er wunk verstehend ab. "Geht dir der Kampf von vor ein paar Wochen nicht aus dem Sinn?", fragte er besorgt.

Ich nickte und erzählte ihm von meinen Sorgen. Außer das, was die Lolita gesagt hatte. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwas in meinem Unterbewusstsein warnte mich eindringlich davor, Munakata über mein Gespräch mit der kleinen Anna Kushina in Kenntnis zu setzen. Der Vorsteher hörte mir aufmerksam zu und richtete sich seine Brille, nachdem ich fertig war.

"Ich verstehe... Nun, der Rote König scheint dir kein vollkommen Fremder zu sein, aber halte dich von ihm fern", meinte er ernst nach ein paar Minuten. Ich nickte nur und wagte es nicht, etwas zu sagen. "Ich würde dir raten, eine Pause zu machen. Du kämpfst ohne die Macht eines Königs und bist somit sehr leicht verwundbar. Eine Pause wird deinem Körper sehr gut tun, da bin ich mir sicher", riet er mir dann und ich nickte gehorsam.

"Wie Ihr wünscht, Vorsteher", antwortete ich und wollte schon gehen, da hielt er mich nochmal zurück. "Ich möchte dir noch eines sagen, wenn du rausgehen möchtest, nimm Awashima-Kun mit", meinte er und ließ mich dann gehen.

Verwirrt über seine Aussage verschwand ich wieder in meinem Zimmer und warf mich auf mein Bett. Mittlerweile war das zur Gewohnheit geworden. Ich holte das Bild von mir aus meiner Schulzeit aus der Tasche meiner blauen Jacke und betrachtete es nachdenklich. Mikoto Suoh hatte sich schon ein bisschen verändert. Aber irgendwie war der Charakter gleich geblieben. Oder aber ich konnte es nicht einschätzen...

*Bar Homra*
*Sicht Mikoto*
Irgendwie musste ich ständig an die kleine Auseinandersetzung von vor ein paar Wochen mit den Blaujacken denken. Dieses eine Mädchen... Sie hatte ohne eine Aura gekämpft und sich trotzdem gegen mehrere der Jungs behauptet. Und Izumo meinte doch auch, dass die blauen ein unbekanntes Talent bei sich hatten.

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Anna mich anschaute. "Anna", meinte ich nur und machte ein bisschen Platz, damit sie sich auch hinsetzen konnte. "Dieses Mädchen. Sie ist rot", meinte sie und nahm einen Schluck von ihrem Tee, den Kusanagi für sie gemacht hatte. Was das anging, waren er und Totsuka nun mal die besten.

Izumo schaute interessiert zu uns herüber. "Wie meinst du das, Anna-Chan?", mischte sich Totsuka auch noch ein. "Ihre Aura ist rot", meinte sie nur. Das interessierte mich. Wusste Munakata davon? "Und das bedeutet was?", fragte der blonde weiter. "Das heißt, dass sie im falschen Clan ist. Was machen wir jetzt, Mikoto?", wandte mein Stellvertreter sich an mich.

Ich musste auch nicht lange überlegen. "Sie holen natürlich", meinte ich nur. Aber das konnte warten. Sollte Munakata davon wissen, wird er bestimmt auf sie achtgeben und ein bisschen Ruhe konnte nicht schaden. Außerdem war ich immer noch ziemlich müde...

"Alles klar. Aber Totsuka-San, du bleibst hier", meinte der Barkeeper schmunzelnd und polierte weiter seine Gläser. Es dauerte auch nicht lange, bis Tatara sich empörte und mir damit echt auf die Nerven ging.

Anna stand auf und ging zu Izumo, um sich noch etwas zu trinken zu holen und bat dann Totsuka, ein bisschen auf seiner Gitarre zu spielen. Gute Idee. Ich mochte seine Lieder auch, der Junge konnte das gut. Während er also anfing zu spielen, konnte ich mich ein bisschen entspannen.

☑[K] Zwischen Chaos, Ordnung & der Liebe✅Where stories live. Discover now