☑[K] Zwischen Chaos, Ordnung & der Liebe✅

Kapitel 49

Bereits auf dem Weg bemerkte ich, dass mein Herz immer schneller schlug, je weiter ich kam. Was würde wohl auf mich warten? Was hatten die Jungs eigentlich vor? Ich wusste es nicht und das war schon irgendwie beunruhigend. Aber auch spannend. Die Anspannung stieg ins unermessliche, als ich schließlich die Tür öffnete und die gemütliche Bar betreten wollte. Nur... wurde ich im wahrsten Sinne des Wortes überrascht.

"Fertig? Und... Alles gute zum Geburtstag, Yumi!" Perplex blieb ich in der Tür stehen und musste die Situation erstmal begreifen. Das war doch nicht deren Ernst... Mit roten Wangen schnappte ich ergriffen nach Luft und sah zu Mikoto hoch, der witzigerweise direkt vor mir stand. "Da bist du ja...", brummte er und führte mich zur Couch, wo ich natürlich neben ihm sitzen sollte. Ich konnte es auch immer noch nicht fassen.

"Du... hast es dir wirklich gemerkt?", fragte ich leise und sah zu ihm hoch. Das war wirklich die beste Überraschung, die ich jemals bekommen hatte. Der rote König sah zu mir runter und zog mich näher an sich heran. Ich wurde rot, aber seine Wärme war wie ein Magnet, der mich magisch anzog. So wunderbar warm...

Mit einem Lächeln schmiegte ich mich etwas an ihn und er fing an, mir sanft durch die Haare zu streichen. "Danke... Mikoto", murmelte ich zufrieden. Es war wirklich eine wunderschöne Überraschung. "Warte erstmal die Zeit ab...", entgegnete er ruhig. Ich legte fragend den Kopf schief, was meinte er denn damit?... Meine Gedankengänge wurden unterbrochen als ich plötzlich von etwas geblendet wurde, nur um festzustellen, dass Tatara ein Foto gemacht hatte. Ich wurde wieder rot und versuchte ihn zu erwischen, nur ließ Mikoto mich nicht aufstehen.

"Tatara frag nächstes mal vorher!", schmollte ich und versuchte, aufzustehen. Aber der rote König hatte wohl echt Spaß daran, mich festzuhalten. Wie gemein! "Mikoto, lass sie zumindest kurz los", schmunzelte Izumo. Der fand das wohl auch witzig, na vielen Dank auch. "Stimmt. Sonst kriegt sie das ja gleich gar nicht hin", grinste Totsuka-San mich an. Wie jetzt? Wovon redeten die beiden?

Der rote König schmunzelte und ließ mich dann doch los. Das diese drei sich schon echt lange kannten, wusste ich, aber mussten die immer in Rätseln reden? Das war echt nicht fair. Zu meiner Überraschung hielt er mir dann die Augen zu. Was zum? Ich wollte mich beschweren, kam aber nicht dazu. "Halt still und wart die Zeit ab", brummte er, woraufhin ich mich nicht mehr rührte und brav abwartete. Aber so ganz geheuer war mir das nicht.

Dann spürte ich plötzlich, wie irgendwer, ich vermutete das es Mikoto war, mir sanft etwas um den Hals legte. "So... Okay du kannst gucken", meinte er und Tatara hielt mir einen Spiegel vor die Nase. Ich wurde rot und griff nach dem Anhänger um meinen Hals. Eine Kette mit dem Symbol des roten Clans als Anhänger, das war es also... Mit roten Wangen sah ich zu Mikoto hoch und schnappte nach Luft, als dieser mich wieder näher an sich zog und mir einen Kuss auf den Mund gab.

Manche der Jungs waren wohl auch ziemlich überrascht darüber, das sah man ihnen an. Und ich? Immer noch knallrot wie eine Tomate, als er mich wieder losließ. "Alles Gute zum Geburtstag...", brummte er und sah zufrieden zu mir runter. Tatara hatte sich seine Gitarre geholt und fing an, etwas zu spielen. Ich musste lächeln und lehnte mich an Mikoto an, die Atmosphäre war angenehm ruhig und die Nähe des roten Königs wahrzunehmen war sehr beruhigend.

Nach ein paar Minuten Ruhe, in denen wir Totsuka dabei zugehört  hatten, wie er für mich 'Happy Birthday' gespielt hatte, was ich wirklich lieb von ihm fand, klatschten die Jungs begeistert und ich durfte ungefähr zwanzig/dreißig Glückwünsche über mich ergehen lassen. Und doch war ich wirklich glücklich, es war echt lieb, wie viele Gedanken sie sich alle gemacht hatten. Gerade Mikoto... Es war herzerwärmend, ihn so zufrieden zu sehen.

"Und jetzt wird gefeiert!", grinste Tatara fröhlich und ich konnte ihm schon ansehen, dass er wohl irgendwas vorhatte. So nicht, freundchen. Doch kam ich nicht mal dazu, irgendwas zu sagen, als Mikoto plötzlich aufstand und mich sanft mit zur Treppe zog. "Schickt Anna nicht zu spät ins Bett...", brummte er noch und ging dann vor, nach oben, ich stolperte ihm bloß perplex hinterher, was hatte er denn auf einmal?

"Was ist denn los, Mikoto?...", fragte ich beunruhigt und sah zu dem König hoch. Was war denn auf einmal in ihn gefahren, dass er sich so seltsam verhielt? Noch mehr verwirrte er mich, als ich mich kurz darauf in seinem Zimmer wiederfand und er die Tür zu machte. Klar, es war schon spät, aber trotzdem... ich war außerdem alt genug, nur mal so nebenbei. Und doch konnte ich mir sein Verhalten nicht erklären...

"Was hast du?...", fragte ich nochmal vorsichtig nach und sah zu dem König hoch, als dieser sich neben mir niederließ. Schon wieder... Diese Unruhe, die er verspürte... sein Damokles musste wirklich sehr stark beschädigt sein, wenn er selbst in so angenehmem Situationen nicht ruhen konnte und ständig angespannt war. Aber so konnte es doch nicht ewig weitergehen... Mir lief die Zeit davon, ich musste ständig daran denken, was  Nagare mir angeboten hatte und mit seiner Hoheit konnte ich auch noch nicht sprechen.

"Yumi..." Als der Rote König schließlich wieder das Wort ergriffen hatte, schenkte ich ihm meine ganze Aufmerksamkeit. Irgendwas wollte er mir sagen, ich spürte ganz deutlich, dass ihn etwas beschäftigte, so sehr, dass es ihm wohl wieder mal den Schlaf geraubt haben musste. Der arme. Dabei hatte er es mehr als nötig, er musste seine Kräfte schonen, nur... prallte man mit Predigten bei ihm wortwörtlich auf eine Wand, es hatte keinen Sinn, etwas zu sagen.

"Was ist denn, Mikoto?", fragte ich und sah in die bernsteinfarbenen Augen des Roten Königs. Irgendwie hatte ich das Gefühl, jederzeit eine lodernde Kraft in diesen sehen zu können. Die Kraft, diejenigen zu beschützen, die ihm wichtig waren. Nach einer weiteren Minute schweigen, führte er endlich seine Sätze fort. "Es gibt da etwas, dass du wissen solltest..."