Kapitel 54

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Während ich die Schulinsel wieder verließ, nagte die Unruhe an meiner Geduld. Ich musste endlich herausfinden, wer der wahre Feind war. War es doch der grüne König? Hatte er vielleicht die Vorlage geliefert? Oder lagen wir komplett daneben? Das nicht zu wissen machte mich wahnsinnig. So unruhig sogar, dass ich beinahe volles Brett gegen die nächste Straßenlaterne gelaufen wäre. Zum Glück nur fast.

Seufzend schüttelte ich den Kopf und beschloss, mich jetzt erstmal darum zu kümmern, den farblosen König aufzuspüren. Nur wie stellte man das an?... Ich kam nicht dazu, mir die Gedanken zu machen, denn auf einmal tauchte Neko vor mir auf. "Halt, warte Yumi! Gestatten, Shiro hat was vergessen!", meinte sie aufgeregt und drückte mir einen PDA in die Hand. Mit einem leichten Lächeln nahm ich diesen entgegen und wollte mich bedanken, doch meine Wahrnehmung hatte da einen anderen Gedanken und bevor ich so wirklich wusste, was ich tat, hatte ich mein Schwert gezogen und seine Klinge traf auf die von Yukari Mishakuji. Ausgerechnet der schon wieder...

Neko fauchte und versteckte sich hinter mir. "Keine Sorge, ich bin vielleicht ein bisschen unruhiger als sonst, aber das beeinflusst meine Techniken kein bisschen", versuchte ich sie zu beruhigen und sah meinen Gegner ernst an. "Was wollt ihr schon wieder? Reicht euch ein einfaches Nein nicht?", fragte ich und ließ ihn auch keine Sekunde aus den Augen. "Aber aber, hör uns doch erstmal zu", schmunzelte dieser gelassen und als sich der Papagei von Nagare Hisui auf seiner Schulter niederließ, ahnte ich bereits schlimmes. "Neko, bleib dicht  bei mir", befahl ich ihr und war froh, dass sie sich nicht widersetzte oder widersprach.

"Das werde ich nicht. Ich habe es euch schon oft genug gesagt, meine Antwort lautet nein. Ich werde weder Scepter 4 verlassen, noch zulassen, dass es so weitergeht", schlug ich ihm seine Bitte aus. "Bist du dir da auch ganz sicher?... Ich habe dir etwas äußerst wichtiges mitzuteilen, es wäre schade, wenn du mir kein Gehör schenken würdest, Yumi...", plapperte der grüne Vogel drauflos, doch seine Stimme war unverwechselbar, es handelte sich in Wahrheit um den grünen König. Wie er das anstellte, hatte ich noch immer nicht verstanden, aber das war auch nicht so wichtig momentan. Momentan zählten für mich nur zwei Dinge. Mikoto vor dessen Schicksal retten und Shiro-San helfen, seine Unschuld zu beweisen.

Neko fauchte den Vogel an, ich konnte es ihr auch nicht verübeln. Es war gruselig, dass ein Vogel dafür eingesetzt wurde, wie eine Art Lautsprecher für einen anderen Menschen zu fungieren und besonders cool fand ich das auch nicht. "Außerdem", setzte ich an und hielt meine Klinge weiterhin angespannt in meiner Hand, "mal eine Frage. Was fällt dir eigentlich ein, mich jedes Mal mitten auf der Straße anzugreifen?", fragte ich und funkelte Mishakuji verärgert an.

"Da liegt leider ein Irrtum vor, du stehst nur leider immer sehr ungünstig dazwischen", redete der dunkelhaarig sich raus. So eine schlechte Lüge hatte ich in meinem  gesamten Leben noch nie gehört. "Ja ne is klar...", seufzte ich und steckte mein Schwert weg. "Lass es das nächste Mal, sonst nehme ich dich wegen Bedrohung von Beamten mit einer gefährlichen Waffe fest, hast du mich verstanden?", meinte ich drohend. Seit meiner Beförderung durfte ich das - auch mitten auf der Straße.

"Das wäre aber ganz und gar nicht schön, Yumi-Chan", meinte er ein bisschen geschockt, aber das es sowieso nur gespielt war, sah man ihm an. "Du bist furchtbar im flunkern, nur zur Information. Das ist mein ernst. Ich habe die Befugnis, theoretisch kann ich euch sogar ohne Begründung festnehmen. Also überleg dir gut, wen du mit deinem Schwert bedrohen willst", ermahnte ich ihn nochmal.

"Yumi, ich bitte dich erneut, mir zuzuhören. Was ich dir mitteilen möchte, ist für dich von äußerster Wichtigkeit, so hattest du es mir doch mitgeteilt", mischte sich der Plappervogel wieder ein. Angespannt sah ich diesen an. "Na da bin ich ja mal gespannt...", murmelte ich skeptisch.

"Nun... Wie bereits erwähnt, werde ich dir helfen. Was ich verlange, ist jedoch nun etwas anderes. Als Gegenzug für diese Hilfe bitte ich dich darum, mir genau eine Frage zu beantworten. Diese werde ich mir aber noch überlegen", meinte er.

"Eine Frage? Von mir aus... Aber wehe du hältst deinen Teil der Abmachung nicht ein", entgegnete ich und steckte mein Schwert wieder zurück. "Keine Sorge, ich werde mein Versprechen einhalten. Wir gehen, Yukari", meinte der grüne König und der andere Schwertkämpfer machte sich so schnell wieder aus dem Staub, wie er aufgetaucht war.

"Neko, versprich mir das du das nicht Kuroh erzählst. Also das der Vogel den anderen mit Yukari angesprochen hat, momentan habt ihr wirklich andere Sorgen", bat ich die Strain und sah sie ernst an. "Aber wieso? Warum soll Kurohsuke das nicht wissen?", fragte sie verwirrt. "Behalt es für dich. Ich erkläre es dir wann anders aber du musst das erstmal verschweigen!", meinte ich eindringlich und hoffte, dass sie auf mich hören würde. Sie war zwar immer noch verwirrt, nickte aber und flitzte dann auch schon zur Schulinsel zurück. Hoffentlich passierte ihr nichts.

Ich sah ihr noch etwas nach, ehe ich mich zurück auf den Weg zum Hauptquartier machte und überlegte, ob es Neuigkeiten gab und was wohl als nächstes zu tun war. Ich wusste allerdings nicht, dass eine ganz böse Überraschung auf mich warten und meine restliche Zeit extremst verkürzen würde.

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Hey Leute. Das nächste Kapitel wird auch wieder länger und nicht so lange dauern, nur... hab ne verfluchte Schreibblockade❤🙈

☑[K] Zwischen Chaos, Ordnung & der Liebe✅Where stories live. Discover now