☑[K] Zwischen Chaos, Ordnung & der Liebe✅

Kapitel 8

Ich schaute genervt von meinem Buch hoch zu Suoh. "Guck woanders hin. Du nervst", grummelte ich und drehte mich auf die andere Seite. Konnte dieser Blödmann nicht mal woanders hingucken? Der machte mich echt wahnsinnig und ich war bereits dezent genervt. Außerdem... Konnte ich es nicht verhindern, wieder einen leichten Rotschimmer im Gesicht zu haben.
"Du solltest eine Pause machen. Immerhin bist du schon wieder-"
"Kusanagi-San, bitte", unterbrach ich ihn und deutete auf Mikoto. Das musste er nicht wissen. Der Barkeeper seufzte leise und zündete sich ebenfalls eine Zigarette an.

Anna-Chan beobachtete mich ebenfalls die ganze Zeit durch ihre Murmel. "Die rote Farbe... Sie ist viel stärker geworden", sagte sie dann. Ich wurde rot und vergrub meine Nase in meinem Buch. Wehe, Suoh oder jemand anderes hatte das mitgekriegt. Vor allem Totsuka-San durfte das nicht merken. Der blonde würde sonst nur wieder versuchen, mich zu filmen, soviel war sicher.

Als das kleine Glöckchen über der Eingangstür zur Bar klingelte, sah ich auf und entdeckte Misaki Yata - auch Yata Garasu genannt - mit seinem Skateboard und Baseballschläger. So wie er aussah, hatte er sich wohl ein bisschen geprügelt. "Yata-Chan, schön dich zu sehen", meinte Totsuka-San erfreut. Mikoto musterte ihn ein paar Minuten lang, während Anna-Chan zu ihm lief und er sie freundlich begrüßte. Kusanagi-San begrüßte ihn ebenfalls und stellte ihm etwas zu trinken hin.

"Wo warst du?", wollte der rote König schließlich von ihm wissen. Ich hatte Mikoto so gut ich konnte ignoriert und zuckte zusammen, als ich ihn reden hörte. Ich wusste auf jeden Fall eines: egal wie viele Menschen um mich herum waren, diese Stimme erkannte ich überall wieder. "Hm? Ach das meinst du. Keine sorge Mikoto-San, hab nur ein paar Idioten vermöbelt, die mich nerven wollten", meinte er gelassen, aber die Reaktion darauf hatte ich nicht erwartet. Suoh stand auf und verpasste ihm erstmal einen Schlag auf den Kopf.

Yata-Chan beschwerte sich natürlich. "Aua! Hey was soll denn Mikoto-San?", meckerte er, verstummte aber, als der König ihn verärgert ansah. "Du weißt doch, dass du das lassen sollst, Yata-Chan", bemerkte Kusanagi-San. Das hatte bestimmt wehgetan. "Die waren doch selber schuld!", gab er zurück, aber hielt dann den Mund. Ich verstand auch, warum. Mikoto sah ihn mit einem Blick an, der auf jeden Fall eine Drohung sein sollte.

Ich seufzte genervt und wandte mich wieder meinem Buch zu. "Machst du das beruflich oder einfach so?", wollte Anna-Chan auf einmal von mir wissen. Überrascht schaute ich zu ihr. "Warum fragst du?"
"Weil du das ständig machst, egal, was um dich herum passiert"
"Ich lese halt sehr gerne. Und du weißt doch, wo ich vorher tätig war"
"Du willst nach wie vor zurück zu Scepter 4 oder?"
"Allerdings. Und daran kann auch euer König nichts ändern"
"Wusstest du das mit deiner Aura?"
Ich schwieg. Nein. Ich hatte überhaupt keine Ahnung. Und Anna-Chan war wohl ein Strain. Ich fand Strains sowieso unheimlich, sie verfügten über Fähigkeiten, die normale Menschen nicht besaßen.

Bevor Anna-Chan mir eine weitere Frage stellen konnte, stand ich auf und verzog mich in mein Zimmer, ohne Suoh's Frage zu beantworten, wo ich hinwollte. Das ging ihn nichts an. Ganz einfach. Seufzend legte ich das Buch auf den Tisch und warf mich aufs Bett. Ich wollte raus hier... Es war langweilig und einfach nur nervig, ständig beobachtet zu werden. Außerdem würde ich schon gerne selbst entscheiden dürfen, was ich machen durfte und was nicht. Und ich wollte nicht, dass sich das von damals wiederholte...

Als jemand an meine Zimmertür klopfte, stellte ich fest, dass ich wieder mal eingeschlafen sein musste. Das kam mir jetzt aber ein bisschen zu oft vor... Ich machte mich fertig und band meine Haare zu einem Zopf zusammen, zog mir etwas bequemes an und öffnete die Tür. Davor stand aber niemand. Verwirrt schloss ich sie hinter mir und ging den Flur entlang, bis plötzlich niemand anderes als Mikoto vor mir stand. Seufzend hätte ich mich am liebsten direkt wieder umgedreht und wäre zurück ins Zimmer gegangen, aber natürlich durfte ich nicht.