Kapitel 32

451 22 6
                                    

Es tat mir tatsächlich mal ganz gut, mit den Roten zusammen unterwegs gewesen zu sein. Trotz das ich leider weder neue Erkenntnisse oder Informationen noch die Möglichkeit hatte, Mikoto vor den Grünen zu warnen. Das ärgerte mich am meisten. Doch es gab bestimmt mehrere Chancen, ich durfte nicht aufgeben.

Ziemlich erschöpft vom vielen Herumlaufen begrüßte ich Domyoji-San am Tor und er ließ mich direkt passieren. "Yumi-Chan, sprich am besten nochmal mit dem Vorsteher. Die Sache mit Mishakuji solltest du nicht schon wieder geheim halten", meinte er, nachdem ich ihm von meinem stressigen Tag erzählt hatte. Er war ein guter Freund von mir und respektierte es, dass ich nicht über die Sache mit Mikoto sprechen wollte. Das musste ich alleine hinbekommen.

"Das werde ich. Danke, Domyoji-San. Aber schlaf mir hier nicht ein, alles klar?", meinte ich und schaute ihn schmunzelnd an. Ich war vielleicht neben Awashima-Kun die einzige Frau, aber trotzdem kam ich mit jedem meiner Kollegen sehr gut aus. Gerade mit den jüngeren wie Domyoji-San, die wirklich vor Energie nur so strotzten. "Auf keinen Fall! Das ist mir noch nie passiert!", prahlte er stolz und brachte mich damit zum Lachen. "Sehr schön. Dann erwarte ich, dass das so bleibt",grinste ich ihn an und ging dann in das große Gebäude, um mit Munakata-San zu sprechen. Darum kam ich nicht herum. Aber... gleichzeitig fragte ich mich, ob Munakata-San bereits wusste, dass ich mich nicht mehr so wirklich entscheiden konnte, wo ich eigentlich hingehörte. Ein echtes Problem.

Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass auch wirklich alles an seinem Platz war und meine Haare nicht zu unordentlich waren, klopfte ich an die Tür und wurde auch direkt hereingebeten. Es schien mir aber, als wäre der Vorsteher nicht überrascht, mich zu sehen. Das bereitete mir zusätzlich noch ein flaues Gefühl im Bauch, aber was muss, das muss.

Höflich begrüßte ich ihn erstmal und blieb in einer respektvollen Haltung vor ihm stehen. Ein Blick auf das so ziemlich ungelöste Puzzle auf dem Tisch verriet mir, dass er wohl am Grübeln war. "Nun... was kann ich für dich tun, Kazuki-San?", wollte er von mir wissen. Aber der Blick, der auf mir ruhte, machte mich irgendwie nervös.

"Vorsteher... Ich wollte nur Bericht erstatten. Fushimi und ich haben eine mögliche Theorie aufgestellt und nachdem ich von Yukari Mishakuji angegriffen wurde, scheint mir diese als sehr richtig zu sein", berichtete ich gehorsam. "Yukari Mishakuji? Ein Clansman, der einen hohen Rang innehat... Diese Nachrichten sind in der Tat beunruhigend. Ruh dich aus, du hast gute Arbeit geleistet", meinte er jedoch nur und stand auf. Ich sah ihn verwirrt an, bis er an mir vorbei gegangen war und beeilte mich dann, hinterher zu kommen.

"Wieso ausruhen? Ich bin putzmunter!", meinte ich ehrlich und hatte auch nicht vor, so schnell nachzugeben. "Kazuki-San, ich bewundere deinen Eifer immer wieder aufs neue, aber dies war ein Befehl. Also sei bitte so gut und halte dich daran", entgegnete der Vorsteher und seine Worte klangen klar so, als wolle er sagen, dass das Gespräch beendet war. Somit hatte ich auch keine Chance mehr, ihn umzustimmen. Äußerst deprimierend...

Niedergeschlagen machte ich es mir in der Bibliothek bequem und forschte weiter nach möglichen Methoden zur Regeneration eines Damoklesschwertes. Ich konnte nicht rumsitzen und nichts tun, dass war einfach nicht meine Art. Ich wollte Mikoto helfen. Um jeden Preis.

Und endlich wurde ich fündig. "Möglichkeiten zur Regeneration des Damokles und verhindern eines Damokles Down... Na endlich...", murmelte ich und fing an, alles mitzuschreiben. Danach las ich mir das ganze nochmal ganz genau durch.

"Es gibt mehrere Methoden... Die einfachste ist natürlich, dass der König zurücktritt... Aber danach kann er nicht erneut zum Anführer des Clans werden... Eine andere wäre, wenn er vorher stirbt... Aber es gibt auch eine eher geheime Methode... Der nächste Auserwählte muss auf seinen Platz als nächster König verzichten und diese weitere Zeit wird auf den momentanen König übertragen... jedoch ist dies nur dann möglich, wenn mindestens 4 Könige zustimmen, ihm selbst eingeschlossen... Das ist die Lösung!", rief ich überrascht und grinste dann. Endlich... Endlich eine Lösung! 

Meine Freude war aber nur von kurzer Dauer. Vier Könige mussten zustimmen. Und momentan waren nur drei überhaupt so wirklich ohne Probleme anzutreffen. Ich musste also jeden einzelnen König aufspüren... Der farblose würde auf jeden Fall ablehnen, dies war mir auch klar, was die Möglichkeiten sofort schwächte. Der graue galt als Tod, der grüne versteckte sich irgendwo. Der silberne galt als verschollen. Nur der goldene, der die Macht der Dresdner Schiefertafel im Zaum hielt, mein König und Mikoto waren wirklich aktiv. Das war ein ganz großes Problem.

Aber ich wollte jetzt auf keinen Fall aufgeben. Nicht jetzt, wo ich der Lösung so nahe war. Es würde schwer werden, aber ich musste vier der insgesamt sieben Könige überzeugen, meinem Plan zuzustimmen. Und ich musste auch noch herausfinden, wer der nächste rote König werden würde, sollte Mikoto aus irgendeinem Grund aufhören.

Aber eines stand fest. Ich wollte auf keinen Fall zulassen, dass er draufgehen würde. Also musste ich verhindern, dass er den farblosen König erwischte, denn ich wusste, wie groß die Wut auf diesen war und ich konnte es verstehen. Tatara war ein wunderbarer Mensch und das jemand einfach aus Spaß andere Menschen umbringen musste, machte auch mich echt sauer. Ich würde diesen Mistkerl auf jeden Fall ins Gefängnis werfen, dass musste sein. Und ich wollte es sowieso immer vermeiden, dass noch mehr Menschen durch diese Dresdner Schiefertafel draufgehen mussten.

*********************************

Hey Leute. Sry dass das kapi wieder etwas kürzer ist aber Weihnachten und Silvester sind halt stressig^^' Nächstes wird aber wieder länger, versprochen 💖

☑[K] Zwischen Chaos, Ordnung & der Liebe✅Where stories live. Discover now