Kapitel 34

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Es stellte sich heraus, dass Kuroh Yatogami wohl der klügste von den dreien war. Neko verstand gefühlt gar nichts und hatte wohl Spaß daran, mich anzufauchen, während Shiro-San nur still da saß und versuchte zu begreifen, was ich ihnen versuchte zu erklären. Wie bekam dieser Haufen seine Situation eigentlich alleine in den Griff? Ich seufzte innerlich und ordnete die Punkte neu an, damit ich mich auch nicht verquatschen würde beim Erklären und erzählte es ihnen nochmal.

"...Und deswegen brauche ich wie gesagt eure Hilfe. Yatogami-San, du als Vasall des ehemaligen farblosen Königs kennst diesen am besten und somit auch die Fähigkeiten des farblosen Clans. Neko, du bist zwar ein nicht registrierter Strain, aber deine Fähigkeiten können wirklich helfen. Und... Shiro-San... Du meintest, du hast deine Erinnerungen verloren, richtig?", fragte ich ruhig nach. Der weißhaarige nickte leicht. "Richtig. Ich kann mich irgendwie nicht erinnern was in der letzten Zeit passiert ist...", gab er zu und sah wirklich niedergeschlagen aus. Der arme. Ich konnte es wirklich verstehen. Vermutlich würde es mir, wäre ich in seiner Situation, genauso gehen.

"Aber das bedeutet auch, dass du dich eben nicht an den Vorfall mit dem roten Clan erinnerst, habe ich recht?", bemerkte ich und stellte damit auch eines klar. Kuroh begriff sofort. "Das bedeutet also, wenn wir herausfinden, was Shiro zu dem Zeitpunkt wirklich getan hat, können wir seine Unschuld beweisen!", meinte er aufgeregt. "So ist es. Ich kann euch zwar nicht einfach überall hinlassen, aber ich kann meine Stellung im Blauen Clan dazu nutzen, an Informationen zu gelangen. Aber dafür brauche ich euer vollstes Vertrauen und eure Unterstützung", meinte und forderte ich gleichzeitig. Es ging eben nicht anders. Wenn sie mir nicht vertrauten, konnte ich ihnen nicht helfen.

Der schwarze Hund überlegte natürlich erstmal, doch das hatte ich schon geahnt und sagte auch nichts dazu. Neko hatte auch endlich damit aufgehört, mich anzufauchen. Und Shiro-San? Der war natürlich weiterhin neugierig aber fühlte sich auch unwohl. Ich konnte es auch verstehen, Scepter 4 war schließlich in gewisserweise momentan sein Feind.

"Einverstanden. Aber lass uns auch eine Forderung stellen", meinte er ernst. Damit hatte ich nicht gerechnet, weshalb es mich auch sehr überraschte. "U-und die wäre?", fragte ich ziemlich perplex nach und sah ihn verwirrt an. "Ich, nein wir erwarten von dir, dass du uns den blauen Clan, vor allem den König, vom Hals hältst. Es ist schon schwer genug, sich vor dem roten Clan versteckt zu halten", meinte er und auch der Gesichtsausdruck des schwarzen Hunds änderte sich nicht. Das war also sein voller Ernst, alles klar.

"Ich werde es versuchen... Aber ich kann euch nichts versprechen. Reisi Munakata ist mein König. Ich kann mich nicht widersetzen", gab ich zu bedenken, doch versuchen würde ich es auf jeden Fall. Es war verständlich, dass sie sich mehr Sicherheit erhofften und das war das mindeste, was ich zu tun hatte. Schließlich gaben sie mir damit die Einverständnis, ihre Unterstützung anzufordern, obwohl sie noch nicht mal wussten, dass ich auch einen persönlichen Grund hatte, meine Pläne durchzusetzen. Und zusätzlich wurden sie ja - momentan noch - von zwei Clans auf einmal bedroht.

Ich hätte am liebsten auch noch mehr Themen angesprochen, doch gab der Schwertkämpfer mir klar zu verstehen, dass ich jetzt gehen sollte. Hoffentlich hatten sie begriffen, dass ich wirklich nichts böses wollte. Mit diesem Gedanken ließ ich sie in Ruhe und begann, mich weiter um die Vorbereitungen zu kümmern. Ich hatte nicht viel Zeit. Es wurde bereits kühler draußen und mit der Zeit schritt auch die Bedrohung durch das beschädigte Damoklesschwert von Mikoto voran. Ich durfte keine Zeit verlieren, jede Sekunde war wertvoll. Also musste ich mich beeilen und machte mich zügig auf den Rückweg. Zumindest wollte ich das, jedoch... wurde ich mal wieder behindert. Und zwar auch noch von demselben Idioten wie letztens erst, dem ich schon mal die kalte Schulter zeigen wollte.

Nagare interessierte mich nicht. Ich glaubte auch nicht an die Unterstützung dieses durchtriebenen Königs. Aber Mishakuji würde mich vermutlich nicht einfach so in Ruhe lassen. Also Augen zu und durch, schätze ich... Angespannt, weil ich mein Schwert nicht dabei hatte, ging ich weiter und hoffte, er würde mich vielleicht nicht sehen. Aber ich lag falsch. Total daneben.

"Entschuldigung? Dürfte ich Sie vielleicht kurz stören?", fragte er - mal wieder - mit dieser bescheuerten Art zu Reden. Nerviger ging es gefühlt wirklich nicht. Verärgert sah ich ihn an und machte klar, dass ich Abstand haben wollte. "Was willst du? Ich habe keine Zeit", meinte ich gereizt und wäre am liebsten auch einfach weiter gegangen. Aber dieser komische Vogel auf seiner Schulter machte mich irgendwie neugierig.

"Ich? Ich möchte überhaupt nichts, schöne Frau. Aber das kleine Kerlchen hier, Kotosaka genannt, oder besser gesagt derjenige, der über ihn mit anderen sprechen kann...", gab Yukari zur Antwort und störte sich nicht an meiner angespannten Stimmung ihm gegenüber. Der hatte sie doch nicht mehr alle... Als ich jedoch die Stimme des Papageien vernahm und der Fremde sich auch noch vorstellte, blieb mir das Herz gefühlt kurz stehen vor Schreck. Ich hatte echt ein riesengroßes Problem. Ausgerechnet der, dem ich aus dem Weg gehen wollte. Mist, ich wünschte wirklich, Mikoto wäre jetzt hier...

☑[K] Zwischen Chaos, Ordnung & der Liebe✅Where stories live. Discover now