Kapitel 25

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*Sicht Izumo*
Ich schaute schmunzelnd zu den beiden und ging leise zu ihnen.  Mikoto hielt sie fest in seinem Arm und schaute kurz zu mir hoch, dann deutete er mit einem Blick auf Yumi-Chan und ich verstand. Sie hatte sich so sehr auf das Kämpfen konzentriert,  dass sie ihre eigenen Verletzungen völlig ignoriert hatte. Trotzdem konnte ich mir diese Sache mit dem Heilen nicht so ganz erklären. Momentan war das aber auch unwichtig, Hauptsache sie machte endlich mal eine Pause und konnte sich auch von ihren Verletzungen erholen. Und irgendwie hatte ich den Eindruck, unser König fand es mindestens genauso angenehm, die kleine Kriegerin direkt neben sich zu haben. Auch wenn sie beide es nach wie vor abstritten, dass sie verliebt waren, sah man ihnen an. Nur... Hatte Mikoto natürlich ganz andere Sorgen, darüber war ich mir sehr wohl bewusst.

"Wie sieht's aus?...", wollte er von mir wissen. "Ich denke, wir können gehen. Die meisten von diesen Vollidioten sind verhaftet worden und die Blaujacken kommen allein zurecht", schilderte ich ihm den momentanen Stand der Situation. Mikoto nickte und schaute zu Yumi-Chan. Die schlief ja immer noch... Es sah wirklich niedlich aus, wie die beiden nebeneinander saßen. Wie ein richtiges Pärchen. Ziemlich schade, dass sie beide ständig dagegen waren, dabei passten sie gut zusammen. "Du wirst sie wohl leider wecken müssen", bemerkte ich mit einem Blick auf Yumi-Chan. "Ja... Aber was soll's...", meinte er nur und weckte sie vorsichtig. Ich ließ die beiden noch ein bisschen in Ruhe, aber Yumi-Chan's gezicke war trotzdem irgendwie witzig.

*Sicht Yumi*
Erschrocken schreckte ich hoch, als ich plötzlich von irgendwem geweckt wurde. Als ich feststellte, dass es Mikoto war und ich direkt neben ihm angelehnt war, stieg mir die Röte ins Gesicht und ich fing aus Reflex erstmal an, ihn anzuschnauzen. Er wollte mich sonst immer zum schlafen zwingen und jetzt, wo ich mal schlief, musste er mich aufwecken, was sollte das? "Spinnst du?", meckerte ich ihn verärgert an und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Das kriegst du zurück, roter König. Mikoto schmunzelte. "Tut mir ja leid, aber du hast immer noch was zu tun und wir verschwinden jetzt", meinte er ruhig. Ich seufzte leise. Er hatte mich also nur aufgeweckt, um mir zu sagen, dass sie jetzt wieder verschwinden würden...

Seufzend stand ich auf. Irgendwie war ich froh, dass sie jetzt verschwinden, aber irgendwie auch nicht. Andererseits hatte ich mich viel zu sehr ablenken lassen... Das gab bestimmt noch Ärger. Angespannt ging ich zu Awashima-Kun und stellte mich bereits auf eine mögliche Standpauke ein, die zu meiner Überraschung nicht folgte. "Gehts dir besser?", fragte sie besorgt. Ich nickte nur und bemerkte schnell, dass wir die Situation jetzt endlich im Griff hatten und es keine Probleme mehr gab.

"Der Vorsteher möchte nachher nochmal mit dir sprechen. Aber du sollst dich zuerst ausruhen, Kazuki-San", meinte Awashima-Kun und schaute mich mit einem schmunzeln an, als sie bemerkte, dass ich die ganze Zeit dem roten Clan nachgesehen hatte. Ich fühlte mich direkt ertappt und schaute peinlich berührt zu Boden. "Mach dir nichts draus. Ich bin sicher, die anderen verstehen es", versuchte meine beste Freundin mich aufzumuntern. Ich nickte nur und half beim Aufräumen, danach setzte ich mich in eins von unseren Dienstwagen und wartete auf den nächsten Befehl. Fushimi-Kun war wieder mal mir zugeteilt worden und ich stellte mich schon auf die nächste Stufe von Nerven ein, aber zu meiner Überraschung wechselten wir kein Wort miteinander. Vielleicht war es auch besser so.

Am Hauptquartier angekommen wurden die ganzen Festgenommenen entweder erst verhört oder direkt in Zellen gesteckt. Klar, sowas erwartete man eher weniger von uns, aber unkontrollierbare Strains frei herumlaufen zu lassen war definitiv zu gefährlich. Ich hatte jedoch frei bekommen, also zog mich gleich in mein Zimmer zurück und warf mich niedergeschlagen auf das Bett. Was sollte ich bloß machen? Ich konnte es nicht mehr verhindern, dass ich mich in den roten König verliebt hatte, aber ich konnte meinen Clan nicht im Stich lassen, so wie Saruhiko es getan hatte. Niemals... Während ich so darüber nachdachte, verfiel ich langsam meiner Müdigkeit und schlummerte schließlich tief und fest ein...

*Sicht Munakata*
In Situationen wie dieser brachte es durchaus etwas, sich ein bisschen abzulenken, wie ich feststellte. Es wunderte mich nicht, dass Kazuki-San nicht erschienen war, obwohl sie sonst sehr ehrgeizig war und es nicht wagte, einen Befehl zu missachten. Sie war wirklich eine ausgezeichnete junge Frau, ihre Fähigkeiten im Kampf und ihr herausragendes Wissen über die Macht eines Königs und die Clans stellten sich immer wieder aufs neue als überaus nützlich heraus. Doch in der momentanen Situation konnte ich dies nicht zu meinem Vorteil nutzen - sie hatte auch ihre Probleme und als ihr Vorsteher, vor allem aber auch als ihr König, war es ebenfalls meine Aufgabe, diese zu akzeptieren.

Ein Klopfen an der Tür holte mich aus meinen Gedanken in die Realität zurück. War sie etwa doch gekommen? "Herein", beantwortete ich die mir in den Raum gestellte Frage. Es überraschte mich dann aber weniger, Awashima-Kun zu sehen. "Vorsteher, die Ergebnisse der Verhöre liegen jetzt vollständig vor", meldete sie gehorsam. Der Stapel an Berichten in ihrer Hand verhieß wohl wieder eine Menge Arbeit... "Ausgezeichnet... Der rote Clan hat gute Arbeit geleistet, dass muss man ihnen lassen. Gibt es bereits mögliche Gründe, weshalb Mikoto Suoh sich eingemischt hat, obwohl der rote König uns, die wir für Recht und Ordnung sorgen, auf den Tod nicht ausstehen kann, wie er immer so schön zu sagen pflegt?", fragte ich und nahm die Berichte zu den Verhören an, die Awashima-Kun mir überreichte.

"Ich fürchte, darüber gibt es noch keine genauen Informationen. Aber wir vermuten, dass es mit Kazuki-San zu tun haben könnte. Aber..." Sie schwieg und ich verstand sofort. "Aber solche fürsorgliche Handlungen des roten Königs liegen uns nur in Verbindung zu ihrem Strain, Anna Kushina, vor", beendete ich ihren Satz. Awashima-Kun bestätigte dies mit einem Nicken. "Wie sollen wir weiter verfahren?" Ich überlegte. Für Kazuki-San war die Situation ja auch schwer und mir war bewusst, dass Awashima-Kun ebenfalls darunter litt. Sie waren sehr enge Freunde, dies wusste so ziemlich jeder.

"Versucht, nach Möglichkeit an weitere Informationen zu kommen. Je mehr wir über unseren Feind wissen, umso besser. Was die Sache mit Suoh betrifft... Lasst dies erstmal ruhen, auch wenn sie sich auf unserem Terretorium aufgehalten haben, haben sie es zur Unterstützung getan und somit sollten wir uns nicht beschweren", entschied ich schließlich und stand auf. Zenjo-San wartete ebenfalls auf mich, das durfte ich nicht vergessen und mit dem Premierminister musste ich auch noch sprechen. "Verstanden", meinte sie gehorsam und verschwand wieder.

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Hey Leute... Nach fast zwei Wochen - Verzeiht mir pls! - hab ich es endlich geschafft, das Kapitel zu beenden. Ich bin zugegeben selbst nicht ganz zufrieden, also erwartet bitte nicht zuviel. Das nächste wird sich wieder etwas mehr auf Yumi beziehen. LG 💖

☑[K] Zwischen Chaos, Ordnung & der Liebe✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt