☑[K] Zwischen Chaos, Ordnung & der Liebe✅

Kapitel 57

Am nächsten morgen war ich die erste, die wach war. Das war aber auch kein Wunder, ich hatte es eilig. Wirklich eilig. So eilig, dass ich nicht mal auf das gemeinsame Frühstück wartete, sondern schnell selber was zum frühstück verdrückte und mich dann geschwind fertig machte. Anschließend machte ich mich auch gleich auf den Weg und schrieb Vorsteher Munakata unterwegs eine Nachricht, dass der rote Clan sich nun zum Angriff bereit gemacht hatte und wir schleunigst eingreifen mussten, ich selber jedoch noch etwas erledigen musste. Er wusste schon was, soviel stand fest.

Nachdem das auch erledigt war, suchte ich - zum ersten mal wohlgemerkt - von mir aus nach dem grünen König und wurde auch schnell fündig, denn ein weiterer seiner Leute hatte gerade mehrere Typen vermöbelt. Momentan konnte ich mich aber nicht damit herum ärgern. "Du gehörst zum grünen König, richtig? Ist der Papagei auch bei dir?", fragte ich und signalisierte ihm direkt, dass ich keinen Streit vom Zaun brechen wollte. "Wer bist du? Willst du uns festnehmen?", fragte der kleine frechdachs und grinste mich frech an. Der kleine war mit Sicherheit höchstens 11, aber mehr auch nicht. Graue Haare, ein bisschen wohlhabend gekleidet aber dennoch sah man ihm den Schelm an.

"Nein. Ich muss mit Nagare sprechen, und zwar sofort. Die Zeit drängt. Homra geht zum Angriff über, ich kann nicht mehr länger warten", entgegnete ich und atmete erleichtert auf, als der grüne Vogel von Hisui tatsächlich auftauchte. "Da bist du ja", meinte ich knapp. "Ich bin überrascht, du suchst von dir aus nach mir? Die Zeit ist reif, nehme ich an", stellte er sehr schnell fest. Ich nickte. "Dann kann ich mir die Erklärungen ja sparen, sehr gut. Wir müssen sofort los, Mikoto hat bereits den Angriff eingeleitet und ich kann mir keine Trödeleien mehr leisten", meinte ich und sah zu dem Vogel, der sich auf meiner Schulter niederließ.

"Dann sollten wir sofort aufbrechen, dem stimme ich zu. Wo geht es denn hin?", fragte er und wies seinen anderen Clansman an, uns in Ruhe zu lassen und ausschließlich die roten zu beobachten, aber nicht anzugreifen. Ich riet ihm auch noch, ihnen nicht zu nahe zu kommen, denn niemand, der außenstehend war kannte die Jungs von Homra so gut wie ich selbst.

"Zur Schulinsel. Der farblose König hat sich wohl dort versteckt, Mikoto will ihn entgültig ausschalten aber wir müssen ihm zuvorkommen. Ich kann und werde auf gar keinen Fall zulassen, dass er stirbt, niemals", meinte ich felsenfest überzeugt und lief auch schon los. Ich durfte keine Zeit mehr verlieren. Mikoto durfte den farblosen König nicht vor mir erwischen, dass konnte ich nicht zulassen.

Nagare hörte sich meine Geschichte in Ruhe an, während wir uns auf den Weg machten und schließlich vor dem großen Haupteingang zum stehen kamen. So einfach kamen wir da nicht durch, das stand fest. "Runter von meiner Schulter, flieg über mir und verlier mich nicht, aber hier unten bist du mir gerade im Weg", meinte ich, zog mein Schwert und wandte mich den Jungs von Homra zu, während der Papagei sich in die Luft erhob und mir von oben aus folgte.

"So... entweder wir Regeln das auf die sanfte oder die harte Tour. Ich muss zu Mikoto und zwar sofort", meinte ich ernst. Ich hatte kein Problem damit, sie angreifen zu müssen, wenn sie mich nicht freiwillig durchlassen würden, aber ich würde mich nicht aufhalten lassen, denn ihm zu helfen hatte für mich oberste Priorität. "Eine einzelne Blaujacke, na du traust dich ja was." Offenbar hatten nicht alle von denen eine Ahnung, mit wem sie es zu tun hatten.

"Schnauze. Ich wäre nicht hier, wenn Mikoto nicht so ungeduldig wäre, sondern noch ein paar Tage gewartet hätte. Macht Platz sonst knallts", drohte ich gereizt. Als die dann aber allen ernstes anfingen zu lachen riss mir der Geduldsfaden und ich schlug zu, natürlich ohne sie ernsthaft zu verletzten und quetschte mich durch die frei gewordene Lücke. Da ich alleine war konnte ich auch schnell wieder verschwinden und somit waren die an einem Ort mit suchen beschäftigt, wo ich schon längst nicht mehr war. Pech gehabt ihr Idioten.