Kapitel 63

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Als ich am nächsten morgen wach wurde, wäre ich am liebsten gleich wieder eingeschlafen. Ich wusste ganz genau, wo ich mich befand und die angenehme Wärme des Roten Königs machte mich auch ein bisschen müde. Mikoto selber schlief aber noch tief und fest. Mit einem Lächeln fing ich sanft damit an, ihm durch die Haare zu streichen, woraufhin er leise brummte und mich müde anblinzelte, ehe er auch schon wieder versuchte, weiter zu schlafen. Ich hinderte ihn aber auch nicht daran, er hatte sich den Schlaf mehr als verdient.

Somit machte ich noch eine ganze Weile damit weiter, bis unsere Zweisamkeit mal wieder von Tatara gestört wurde, da dieser Idiot ja der Meinung war, uns unbedingt wecken zu müssen. Nur ging das dieses mal so richtig schief, denn kaum hatte er die Vorhänge aufgezogen, war Mikoto aufgestanden und hatte ihm volles Brett eine übergebraten. Das hatte dieser Trottel aber auch verdient und ich musste lachen. "Au... Man King, das tut weh...", schmollte Totsuka-San und rieb sich die schmerzende Stelle. "Selber Schuld... raus und zwar sofort", grummelte Mikoto drohend und das reichte, um den blonden Optimisten zu verscheuchen.

"Elender Idiot..." Ich lachte leise. "Du weißt doch, wie er ist. Und das wird er auch niemals lernen", meinte ich und kuschelte mich wieder an ihn, nachdem er sich auch wieder hingelegt hatte. Nur weil Tatara uns gestört hatte, hieß das noch lange nicht, dass wir auch gleich aufstehen würden. Ganz im Gegenteil, es dauerte noch knapp zwei Stunden, bevor wir uns auch langsam mal dazu entschieden, aufzustehen.

"Guten morgen ihr beiden", begrüßte Izumo uns, als wir die Treppe runterkamen und hatte sogar schon Frühstück gemacht. Auf den war wirklich immer Verlass. "Morgen...", grummelte Mikoto genervt und setzte sich an die Theke, Anna-Chan war natürlich gleich wieder daneben, aber ich hatte auch kein Problem damit.

Für sie war es bestimmt ähnlich anspannend wie für mich auch gewesen, auch weil Mikoto ja ein bisschen wie ein großer Bruder für die kleine war. Oder wie ein Vater, das würde auch passen. Er passte immer auf sie auf, völlig egal, was passierte. Und bei ihr verhielt er sich auch eigentlich immer wesentlich einfühlsamer als bei den Jungs.

Während ich so darüber nachdachte, checkte ich in Ruhe beim frühstücken auch mal meine Nachrichten ab und stellte fest, dass das meiste nur unnötiger Kram war, aber die Nachricht von Seri-Chan überraschte mich. Der Vorsteher wollte hierher kommen? Das hätte ich früher wissen müssen, ich kam nicht mal mehr dazu, es Mikoto zu sagen, denn da ging die Tür schon auf und herein kam natürlich der Blaue König, wer hätt's gedacht. Es überraschte mich aber dennoch, ihn mal nicht in Uniform zu sehen, das kam nämlich äußerst selten vor.

"Munakata... Was willst du hier?...", fragte Mikoto, sah aber nur kurz zu ihm. "Awashima-Kun's Nachricht ist also nicht rechtzeitig angekommen, verstehe... Ich bin hier, um mit dir und Kazuki-San zu reden, Suoh", meinte er ruhig. "Tschuldige, Mikoto... ich habs eben erst gesehen...", gestand ich verlegen, als er genervt zu mir sah. Die schlechte Laune kam aber eindeutig durch Totsuka-San's blöde Idee, ihn aufzuwecken.

"Hm... Na schön, aber jetzt nicht", meinte er schließlich. "Keine Sorge, ich kann warten. Wie geht es dir?", wechselte er das Thema. Ich lächelte leicht. Auch wenn Mikoto es nicht so wirklich zeigte, nicht nur der Vorsteher sah trotz allem in ihm einen guten Freund, ich spürte irgendwie, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte und das machte mich glücklich. "Schon besser... jetzt steh da nicht so blöd rum, wenn du extra hierher kommst", meinte er schließlich und endlich löste sich die Anspannung zwischen den beiden.

"Ihr seid aber ganz schön früh dran, Vorsteher", meinte ich und reichte Izumo meinen Teller. "Danke dir" "Immer wieder gern", schmunzelte dieser nur. "Das ist richtig. Ich hatte aber auch überlegt, dass diese Sache ja vor allem für dich wichtig ist und wie ich dich kenne, möchtest du das schnell erledigt haben, Kazuki-San", schmunzelte er und die beiden Könige setzten sich auf die Sofas. Zwar gegenüber voneinander, aber ich wusste, dass die Unruhe vorbei war und machte es mir neben Mikoto bequem.

☑[K] Zwischen Chaos, Ordnung & der Liebe✅Where stories live. Discover now