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JUNG WOOYOUNG . . . "Doch Leute! Ihr müsst mir glauben!" versuchte ich die an lachender Menschen zu überwältigen. Wir waren grade in Informatik, es waren die letzten beiden Stunden, in welchen wir eine Aufgabe von unserem Lehrer bekommen haben. Wir sollten auf einem neuen Programm eine Präsentation erstellen, nun habe ich ein Thema gewählt, was mich persönlich sehr interessierte, die Übernatürlichkeit.

Schon über einen längeren Zeitraum spürte ich, dass ich nicht alleine bin, sondern eine Präsenz spürte. Manchmal sah ich sogar einen Schatten in der Ecke meines Raumes oder in meinem Augenwinkel. Wenn dieses Wesen bei mir ist, verdeutliche er es manchmal auch damit, dass er mich an intimeren Bereichen anfasste, ich aber noch nicht wirklich ein Gewicht wahrnehme.

Aber auch wenn ich das weiß, macht es mir keine Angst im Gegenteil, eher erstaunte es mich. „Und ich bin der Weihnachtsmann, Yo!" alberte Jongho, der beliebteste dieser Schule und brachte somit die meisten in der Klasse dazu, mich auszulachen. Ich wurde wütend, sehr wütend. Das ließ mich einerseits rot anlaufen, aber auch das ich fest auf den Boden stampfte mit meinem rechten Bein.

Sogar mein Lehrer konnte sich kein Schmunzeln abschlagen. „Ihr versteht es nicht! Es gibt Dämonen! Das wurde sogar nachgewiesen!" fauchte ich meine Mitschüler an, aber sie bekamen schon Tränen beim Lachen. Bin ich etwa so witzig?

„Danke Wooyoung. Bitte stellt jetzt der nächste seine Präsentation vor" lenkte mein Lehrer ab, wischte sich währenddessen seine Tränen aus den Augen, drückte mich dabei zu meinem Platz zurück. Ich bin nicht mal fertig und dieser Idiot schließt meine Präsentation einfach nach seiner Laune. Deprimierend seufzend setzte ich mich auf meinen Holzstuhl, warum glaubt mir denn Keiner?

Habe ich es schlecht erklärt oder sind diese Kinder ohne Verstand? „Buh! Pass auf das dein Stuhl nicht hochgeht!" veräppelte mich Jongho, trat dabei gegen das Bein meines Stuhles um ein Wackeln zu imitieren. Natürlich weiß ich, dass Jongho das machte, es musste nicht immer heißen das Dämonen einen Stuhl verrücken oder gar Möbel verschoben.

Niedergeschlagen senkte ich meinen Kopf, drehte die Daumen in meinen Händen. Die nächste Person stand auf und ging an die Tafel. Jetzt wurde alles leise, auch wenn diese Schülerin ebenso ein unbeliebtes Ziel unserer Klasse ist. Ihr Name ist Heejin, ein Mädchen was mich als einzige verstand. Sie gehörte zu denjenigen die mich nicht auslachten und war somit auch nur die Eine.

Ihre Präsentation handelte von Essen was aus verschiedenen Ländern kam, aber auch dort wurde aus den hinteren Reihen gestichelt. Diese Klasse hatte nunmal nichts besseres zutun, als Mobbing. Mit einem wütenden Blick schaute nach hinten, wollte eigentlich das die Mädels aufhören aber eher brachen sie in einem lauten Lachen aus, als sie mich anschauten. „Entschuldigung! Aber der Vortrag eben war zu geil!"

Ihr Stottern durch den Lachkrampf ließ die komplette Klasse, bis auf Heejin, in einem lauten Gelächter ausbreiten. „Ich lasse mir das nicht mehr bieten!" schrie ich wütend, sprang auf die Beine und stampfte wütend aus dem Klassenraum. Die Tür schlug ich dabei so fest zu, dass beinahe das Glas raussprang. Vor dem Raum musste ich mich deutlich beherrschen damit ich nicht sofort los werden musste.

Es war so gemein von den Schülern, warum verstanden sie mich nicht? Und wenn, warum akzeptieren sie es nicht? Schniefend trat ich einen kleinen Stein durch den Flur, wobei ich seinen Weg deutlich beobachtete. Und plötzlich, in der Ecke des langen Flures sah ich es wieder. Die Silhouette des Mannes, nur jetzt sah man ihn etwas deutlicher. Sein Haar war zu einem Zopf gebunden.

Und man sah, dass er mich genauestens beobachtete, was mich erneut erschrecken ließ als Heejin aus dem Zimmer kam. Sie musterte mich mit einem mitleidenden Blick. „Nein! Heejin!" krächzte ich, blickte wieder zurück aber jetzt war er weg. Wie von Erdboden verschluckt. „Ah! Nein! Er war da doch eben!". „Wer war da?" Heejin schaute zur selben Stelle wie ich.

Danach schüttelte die verwirrt ihren Kopf. „Wooyoung, da ist doch niemand?" murmelte sie unverstanden. „Genau! Genau das ist es! Ihr versteht mich nicht verdammt!" blöckte ich wütend und ging in Richtung Ausgang. „Wooyoung bleib doch!" aber niemand wird mich aufhalten.


Satan  ✓ Where stories live. Discover now