Bad Influence [BxB]

03| Chaotischer Morgen

You're Gonna Go Far, Kid
The Offspring

Killian

„Silas! Scheiße, wo ist deine Hose?", rief ich und wühlte durch die Kissen der Couch. Wo war der verdammte Autoschlüssel? „Hat jemand meine Schuhe gesehen? Ich kann ohne Schuhe nicht aus dem Haus, ich-", brabbelte Sadie, die Silas auf dem Arm trug. „Unterm Tisch!", schrie ich, weil ich mich noch genau daran erinnerte, wie ich darüber gestolpert bin.

Mittlerweile war ich so tief in der Couch, dass es mich nicht wundern würde, wenn ich bald in Australien herauskriechen würde. Als ich es endlich klimpernde hörte, atmete ich erleichtert mindestens drei Fussel ein. Ich wischte meine Haare aus dem Gesicht und hielt sie triumphierend in die Höhe. Doch niemand schien es zu interessieren.

„Meine Güte. Ich schreibe heute Mathe! Ich darf nicht zu spät kommen.", sagte Sadie als ich hinter ihr die Küche betrat. „Ich hab Hunger.", nörgelte Silas der auf der Küchentheke saß und sich die Schuhe zu band. „Heute gibts nur Schoko-Riegel.", sagte ich und wühlte im selben Moment nach besagten Süßigkeiten.

Silas stöhnte genervt auf. „Ich will aber ein Erdnussbuttersandwich."
„Die Erdnussbutter schimmelt.", warf Sadie ein und band sich ihre schwarzen Locken zu einem Pferdeschwanz zusammen . „Die Erdnussbutter schimmelt.", sagte ich zu mir selbst und setzte es auf meine imaginäre Liste.

Ich warf jedem der beiden einen Riegel zu, bevor ich selbst meine Schuhe aus einem Eck hervor angelte. Wir waren verdammt spät dran. Eigentlich hatten wir noch total viel Zeit gehabt. Ich weiß nicht wie es so schnell eskalieren konnte.

„Ich will aber ein Sandwich! Warum hat uns Reid heute keine gemacht!", nörgelte Silas weiter und sprang von der Theke. Sadie verdrehte die Augen. „Weil er Geld verdienen muss. Außerdem bist du 8! Du kannst dir selber Sandwiches schmieren."
„Sie schmecken aber besser, wenn er sie macht."
Sadie wuschelte dem beleidigten Silas durch die Locken und schnappte sich ihre Jacke.

„Ok", begann ich und sammelte mich.
„Alle die fertig sind, bewegen ihren Fettarsch Richtung Auto."
Ich begann die beiden aus der Küche zu schieben.
„Nun macht schon. Schneller. Ándale! Vite, Vite. Go tapa."

Ich hielt inne. „Warte. Waren wir nicht mal mehr Kinder?", ich sah mich um. Wo zum Teufel war Lizzy? Ich holte tief Luft. „LIZZY!"
Ein rumpeln ertönte. Gefolgt von Tür schlagen. Dann humpelte eine tropfende Lizzy mit nassen Haaren die Treppe hinunter, während sie sich ihren Schuh anzog.

„Meine Fresse, kann man in diesem Haus nicht mal in Ruhe Duschen?", schimpfte sie und schnappte sich ein Küchentuch, während ich die anderen Richtung Tür drängte. Teenager waren echt das Letzte. „Nicht wenn man in -Shit!- 5 Minuten in der Schule sein muss!"

Lizzy rollte mit den Augen, während sie vergeblich versuchte mit dem Küchentuch ihre Haare trocken zu bekommen. „Jetzt alle ins Auto. Wer in dreißig Sekunden nicht drin sitzt, darf gehen!", rief ich in die Runde und klatschte in die Hände.