16| Von Farben und Frieden

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Like Strangers Do
AJ Mitchell

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Ezra

„Auf gar keinen Fall!", lachte Moe schallend.
„Was? Wieso denn nicht?"
„Weil er dich hasst, wie nochmal was! Das wäre eine Todsünde!"
Killian hasst mich wirklich so sehr? Wir hatten bis jetzt erst zweimal geredet? Ich blickte zu Sadie, aber auch die sah nicht sehr begeistert von der Idee aus. „Zudem ist Killian Green, der verschlossenste Mensch, den ich kenne. Weißt du wie viel Arbeit es war, diese Nuss zu knacken?"
Ich horchte auf. „Wie hast du es gemacht?"
„Was?", fragte Moe verwirrt.

„Na, wie hast du ihn geknackt?"

Moe stützte seinen Kopf auf seinen Arm. Er schien wirklich lange darüber nachzudenken. „Hm, ich denke, ich hab mich einfach an ihn geheftet wie ein Floh. Irgendwann hat er mich toleriert." Enttäuscht fuhr ich mir über die Stirn. So viel Zeit und Geduld hatte ich nicht. Aber ich wollte ja nicht sein Freund werden.

„Mach dir nichts draus!", lachte er und ich verdrehte die Augen. „Killian Green wird dich nie mögen. Dafür müssten Kühe schon pink werden."

Bevor ich ihm eine schnippische Bemerkung geben konnte, wurden wir unterbrochen.
Romeo Morreti! Wenn sie sich nicht zusammen reißen können, muss ich sie leider der Bibliothek verweisen!", rief Miss Kingston und Moe wurde in dem Sessel immer kleiner. „Sorry, Miss K. Kommt nicht wieder vor." Sie schob ihre Brille zurecht.
„Das will ich auch hoffen."

„Cooler Name.", bemerkte ich, als sich die Dame wieder etwas anderem zu gewandt hatte. Moes peinlich berührte Miene war wie weggeblasen.
„Nicht wahr?" Sadie rippte nervös auf dem Tisch.

„Jedenfalls können wir dir nichts über Lee sagen. Oder eher gesagt wollen wir nicht."
„Gar nichts? Ach kommt schon Leute." begann ich zu betteln. Aber die beiden schüttelten nur den Kopf. „Nicht mal seine Lieblingsfarbe?"
Stille.

Moe war erstarrt, genauso wie Sadie, bevor sie sich einen panischen Blick zu warfen. „Ihr wisst nicht seine Lieblingsfarbe?", erkannte ich sofort die Lage und begann schallend zu Lachen.

„Er mag grün.", meinte Sadie.
„Quatsch, es war Rot. Oder schwarz?"
„Vielleicht auch so ein dunkles Blau."

Grinsend lehnte ich mich zurück, während die beiden zu spekulieren begannen.

Vielleicht war Killian ein tief vergrabenes Geheimnis. Aber ich hatte bereits eine Schaufel und jede Menge Freizeit.

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Killian

„Was zum Teufel meinst du denn damit?!", schnauzte ich entsetzt. Würde ich nicht gerade unter einem Auto klemmen, hätte ich einen Schraubenschlüssel nach Moe geworfen.
„Das, was ich gerade gesagt habe, wir haben seinen Frieden akzeptiert."

Frieden? Was für ne Scheiße! Versuchte dieser Hund sich jetzt etwa bei uns einzuschleimen?
„Bullshit.", schnauzte ich. „Ich hab Sadie klar und deutlich gesagt, sich von ihm fernzuhalten. Und du solltest auch nicht mit ihm herumlungern."
Ich hörte seine Schritte und dann ein Poltern. Ich schwöre, wenn er dort oben was kaputt macht...
Ich arbeitete schon den ganzen Tag, an diesem Wagen. Er muss morgen laufen wie geschmiert.

„Hört hört! Bist du etwa eifersüchtig? Nach einem Tag Beziehung, hast du schon Angst er findet jemand besseren.", zog er mich auf und ich haute mir beinahe den Kopf an. „Fresse!"
„Hab dich nicht für den besitzergreifenden Beziehungstyp gehalten." Wenn er jemanden besseren findet, nur zu! Ich durfte mir schon ganzen Tag Kommentare wegen dem Wagen anhören. Dieser Typ, und all seine Kohle, bereiteten mir nur Kopfschmerzen.

„Aber jetzt mal ernsthaft ... er ist gar nicht soo übel." Entsetzt rollte ich unter dem Auto hervor und starrte ihn an. „Ein Tag? Der Wichser hat nur einen Tag gebraucht? Was zahlt er dir?"
Wütend stemmte ich mich hoch und ging zum Werkzeug Kasten. Moe hatte es sich auf einer Kiste bequem gemacht und beobachtete mich. „Ich wünschte, er würde mich bezahlen.",seufzte er theatralisch.

„Wenn du ihm weiter so in den Arsch kriechst, bestimmt.", ich versuchte das Öl mit einem alten Lappen von meinen Fingern zu wischen. „Ich sag ja nur ... Er hat dir eine gute Chance gegeben. Wenn du nicht willst, dass er sich wirklich ein neues Sugar-Baby sucht, solltest du auf ihn zu gehen." Ich verzog das Gesicht. Manchmal hasste ich es, wie er sprach.

„Also, soll ich ihm auch in den Arsch kriechen?", zischte ich gereizt. Warum zum Teufel war Moe plötzlich auf der Seite dieses Idioten. Abwehrend hob er die Hände. „Was bei euch dann im Schlafzimmer abgeht-"
Ich warf den Lappen nach ihm.
„Shit!"

„Ich werde nicht so tun, als würde ich ihn mögen!" keifte ich und ignorierte Moes Flüche. Er warf denn Lappen zurück vor meine Füße. „Ich meine ja nur! Spiel mit. Wie weh kann das schon tun? Es ist sowieso nicht echt und danach siehst du ihn sowieso nicht wieder. Denk an das Geld, man."

Ich kniff die Augen zusammen und atmete tief durch. Er hatte recht. Und das gefiel mir gar nicht. Ich musste meinen Hass runterschlucken, wenn ich dieses Geld haben wollte.

Ich muss meinen Stolz herunterschlucken. Nicht nur für mich, sondern für meine Familie. Das wäre unsere Chance ganz neu anzufangen. Vielleicht könnten wir mit dem Geld dann sogar diese elendige Stadt verlassen.

Ich durfte mich jetzt nicht unterkriegen lassen. Wie Moe sagte, er würde sowieso nicht lange in unserem Leben bleiben. Also konnte ich sein bescheuertes Spiel auch so mitspielen. Es wird mich nicht umbringen.

Wenn ich für mein Glück so tun würde müssen, als wäre ich ein Freund, verdammt, dann werde ich der beste Fake-Freund werden, denn diese Stadt je gesehen hat.

Dennoch bereitete mir der Gedanke, dass Ezra dafür in unserem Leben herumstochern würde müssen, immer noch Bauchschmerzen. Ich wollte nicht, dass er auch nur irgendwas von mir wusste.

Aber das würde ich wohl auch überwinden müssen. Denn in zwei Tagen war Samstag. Das war die letzte Chance auszusteigen. Ab dann gab es kein zurück mehr.

Ich nickte kurz. Es war beschlossen. Ich würde das durchziehen. Es war nicht real, also könnte ich Ezra gleich meine ganzen Memoiren schreiben lassen. Es war egal.

„Hey Lee", riss mich Moe aus meinen Gedanken.
Ich drehte mich fragend zu ihm um.

„Was ist eigentlich deine Lieblingsfarbe?"

Bad Influence [BxB]Место, где живут истории. Откройте их для себя