14| Einweihen

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All I Wanted
Paramore

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Sadie

Ich stopfte mir meine Kopfhörer in die Ohren und drehte so laut auf, dass ich das Tuscheln nicht mehr hören konnte. Ich hatte erwartet, dass die Schüler blöd gucken würden, wenn ich aus demselben Auto wie Coldwell aussteigen würde, doch die Blicke schienen regelrecht auf mir zu brennen.

Ich schulterte meinen Rucksack und betrat die Schule. Die Harrington hatte ihren ganz eigenen Geruch. Es roch nach altem Holz und frisch gewischten Böden. Und ein wenig nach Verzweiflung mit einem Hauch von absoluter Arroganz.

Jemand zupfte an meinem Ärmel und ich erschreckte mich so sehr, dass mir die Kopfhörer aus den Ohren fielen. „Verdammte Scheiße, Coldwell!"

Ezra stand, mit deinen Händen in den Hosentaschen vergraben, da und sah mich ein wenig verwirrt. „Warum haust du so schnell ab?"
Ich verstand seine Frage nicht. War das nicht offensichtlich?

„Ich muss zu meinem Spind." Mit einem kurzen Kopfnicken deutete ich in die Richtung, in die ich unterwegs war. Da wir mitten im Gang standen, und somit allen im Weg waren, drehte ich mich um und ging einfach weiter. Ezra heftete sich an meine Fersen. „Weißt du", flüsterte er mir zu.
„Das Ziel der ganzen Sache ist, mit euch gesehen zu werden. Das funktioniert aber nicht, wenn du abhaust."

Ich erreichte meinen Spind und öffnete das Schloss. „Ich bin nicht abgehauen. Außerdem warst du vor mir." Ezra verzog das Gesicht, als ich ihm beinahe die Spindtür ins Gesicht schleuderte. Er ging um mich herum und lehnte sich auf die andere Seite. „Na ja, wie auch immer. Ich hab jetzt Mathe. Das heißt-"

„Was geht denn hier ab?", fragte Moe, der sich wie aus dem Nichts vor mich schob. Jetzt kam ich gar nicht mehr an meine Bücher. Frustriert, legte ich meinen Kopf in den Nacken. Was ein Morgen.
Ich sah nur Moes Rücken, da er sich wie eine Mauer zwischen mir und Ezra aufgebaut hatte, ich wusste aber genau welchen Blick er gerade drauf hatte.

„Du stehst mir im Weg.", stellte der Blonde fest.
„Alter, was muss noch passieren, damit du endlich checkst, dass Sadie nicht an dir interessiert ist.", fauchte Moe als Antwort und ich hätte mir am liebsten auf die Stirn geschlagenen. Ich hatte total verpeilt, dass Moe keine Ahnung hatte, was in den letzten Stunden passiert war. Er war immer noch in der Macho-Beschützer-Phase.

Ich zog ihn an seinem Kragen zurück, wobei er einen erstickten Laut von sich gab, und ich endlich wieder den Blick auf Ezra frei hatte. „Es ist alles gut, Moe.", beruhigte ich meinen Freund, der mich geschockt ansah. „Wir werden ihn ab sofort tolerieren müssen.", sagte ich und die Worte schmeckten bitter auf meiner Zunge.

Als hätten wir ihm gerade erzählt, Wolken wären aus Zuckerwatte, sah er abwechselnd zwischen uns hin und her. Ezra wackelte daraufhin triumphierend mit den Augenbrauen. „Warum das denn?", fragte Moe entsetzt .

Ich rieb mir mit meiner Handfläche über den Nacken. Wie konnte ich das sagen, ohne total verrückt zu klingen? Hilfesuchend sah ich zu Ezra, der mich nur anlächelte. Ich kniff die Augen zusammen und atmete tief durch.
„Er ist Killians fester Freund."

Moes Augen weiteten sich.
Er sah mich geschockt an. 2 Sekunden. 5 Sekunden. Dann brach er in schallendes Gelächter aus, das dafür sorgte, dass manche Schüler sich nach uns umdrehten. Ezra's Lächeln verschwand, während Moe darum kämpfte, wieder Luft in seine Lungen zu bekommen. Als hätte ich den besten Witz, den er jemals gehört hatte, erzählt, klopfte er mir auf die Schulter.

„Der war gut."
Er wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln und seufzte. Als er merkte, dass wir ihn nur abwarten ansahen, hielt er inne. „Warte... War das euer Ernst?" Ich nickte und Moes Gesicht verlor jegliche Farbe. „Was? Wie?" Er sah zu Ezra.

„Warum?"
Es gongte und ich merkte, dass die Gänge sich zum größten Teil bereits geleert hatten. „Ich hab jetzt keine Zeit dir das alles zu erklären. Ich verspreche dir, in der Mittagspause, sage ich dir alles, was du wissen musst."
Moe nickte knapp und ich war froh, dass er sich so schnell abspeisen ließ. Ich hätte mich wahrscheinlich an seinen Fuß geklammert und ihn nicht gehen lassen, bevor er mir nicht jedes kleinste Detail verraten hätte.

Ich schnappte mir mein Buch. „Warte.", warf Ezra ein. „Ich war nie einverstanden, dass wir ihn einweihen." Meine Augen wurden zu Schlitzen. „Moe kennt Killian besser als jeden anderen. Er würde es Lee nie abnehmen, dass er mit jemanden wie dir zusammen ist."

Ezra verzog bei den Worten jemanden wie dir belustigt das Gesicht. Ich tauschte einen kurzen Blick mit Moe, bevor ich mich auf den Weg machte. „Außer dem ist Moe Familie.", rief ich noch, bevor ich die beiden an meinem Spind zurückließ.

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Killian

„Schicker Wagen. Hast du den geklaut?", fragte Parker. Lauter als ich geplant hatte, lies ich die Tür ins Schloss fallen. Ich antwortete nicht auf die dämliche Frage meines Arbeitskollegen, sondern betrat mit kaltem Blick die Werkstatt. „Shit", plapperte der Mann mit den braunen kurzgeschorenen Haaren einfach weiter. „Schlechter Tag? Dabei ist es erst 9 Uhr!"

Ich warf ihm einen dunklen Blick zu, während ich mich einstempelte. Sofort verstummte er und ich genoss die wenigen Sekunden Ruhe.

Heute sollte man mich echt nicht reizen.

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Sadie

„Heilige Scheiße.", war alles, was Moe zu sagen hatte, nach dem ich meine Rede beendet hatte. Wir saßen in der Mensa, die sich gerade mit Menschen füllte, an unserem Stammplatz in der hinteren Ecke. Ich hatte gleich gemerkt, als er sich mir gegenüber gesetzt hatte, dass ihn die Sache den ganzen Tag nicht los gelassen hatte.

Ein wenig fühlte ich mich schlecht, weil ich ihn mehrere Stunden auf die Folter gespannt hatte. Moe sah sich suchend im Raum um, aber Ezra war noch nicht zu sehen. „Man, denkst du, wenn Lee keinen Bock mehr hat, dass vielleicht ich seine Rolle übernehmen könnte. Ich würde gern ein bisschen Kohle mit Händchen halt-"
Ich schlug ihm mit mein Mathebuch über den Kopf und er fluchte.

„Denkst du nicht, dass du schon in genug Scheiße steckst, Moe?"
Er rieb sich beleidigt über die Stelle, dich erwischt hatte und warf mir einen knappen Blick zu. „Ein Witz, Green. Kennt ihr sowas überhaupt?"

Als er schwieg, musterte ich ihm eine Weile. Plötzlich überkam mich ein Gedanke. „Hat Cash wieder-"
„Nein.", unterbrach er mich ernst, bevor ich überhaupt meine Frage beenden konnte. Beruhigt nickte ich.

Plötzlich spürte ich einen Arm, der sich über meine Schulter legte.
„Hab ich was verpasst?"

Bad Influence [BxB]Where stories live. Discover now