40| Kindheitsfreunde

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Killian

„Ezra!", begrüßte er seinen Sohn, den er ganze zwei Stunden nicht mal beachtet hatte. „Dad.", begrüßte er ihn zurück und wir blieben vor dem berüchtigten Mann stehen. Sein Blick klebte auf Ezra, als würde ich gar nicht existieren. „Schön, dass du gekommen bist."
Natürlich.", stieß er aus zusammengebissenen Zähnen hervor, sein Lächeln aber blieb standhaft.

„Die Presse muss ja morgen über irgendwas schreiben können." Mr. Coldwells Auge zuckte.
Dann endlich fiel sein Blick auf mich. Ich lächelte ihn an, herausfordernd, falsch, während ich einen Arm um die Taille seines Sohns legte und ihn näher zu mir zog. „Schön sie endlich kennenzulernen, Harold."
Sein Blick verriet mir, dass er ganz und gar nicht erfreut war.

Er sah wieder zu Ezra. „Ein neues Spielzeug?"
Ich spürte wie er unter meiner Berührung verspannte und zog ihn noch ein Stück näher.
„Fester Freund.", verbesserte ich mit säuselnder Stimmt und sah zu Ezra. Lächelnd, aber ... Sein Gesicht hatte Farbe verloren, als wäre er am Rand einer Klippe. Als würde er in einen Abgrund sehen.

Er hatte Angst.

„Tatsächlich?", fragte Mr. Coldwell, und hob spöttisch die Augenbrauen. „Und sie sind...?"
„Killian Green.", stellte ich mich vor.
„Na dann, Mr Green. Woher kennen sie meinen Sohn?" Seine Aura schien dunkler zu werden, genauso wie seine Augen. Wie Ezra es erwartet hatte, er kaufte es uns kein Stück ab.

„Auf einer Party. Vor ein paar Wochen." begann ich. „Ich hab ihn gesehen und sofort gedacht ... wow, denn will ich flachlegen."

Sein Lächeln wurde gequält, während meins Stück für Stück echter wurde. „Seit dem besucht er mich immer in den Pausen, wenn ich gerade nicht in der Werkstatt arbeite."
„Sie haben eine Werkstatt?", fragte er und vergrub seine Hände in seinen Taschen. „Was für einen Abschluss haben sie gemacht?"

„Oh, ich habe die Schule abgebrochen. Wissen Sie, es ist nicht leicht 4 Kinder zu ernähren, wenn man nebenbei noch Test schreiben muss. Gott sei Dank habe ich später einen Job gefunden. Bringt nicht viel, aber es bezahlt die Rechnungen. Sie wissen ja wie das ist." Ich spürte wie Ezra neben mir lachte und war dankbar, dass er anscheinend aus seiner Schock-Starre zurückgekehrt ist. Eigentlich dachte ich, er würde das hier übernehmen und ich müsse nur lächeln, aber ...

Das hier machte wirklich Spaß, also beschwerte ich mich nicht.

Mr. Coldwells Gesicht nahm einen leichten roten Ton an, als er zu seinem Sohn sah. „Ezra", seine Stimme war ein Zischen. „Kann ich dich für einen Moment sprechen. Allein." er sah zu mir. „Ist was Geschäftliches."

Ich nickte verstehend. „Natürlich."
Ezra befreite sich aus meinem Griff und wollte gerade gehen, als ich seine Hand nahm und ihn erneut zu mir zurückzog.

Ich küsste ihn.
Und zwar so richtig. Nicht nur einen flüchtigen Kuss, wie damals auf dem Parkplatz. Diesmal bot ich den Leuten eine richtige Show. Ezra keuchte überrascht auf, als unsere Lippen aufeinander trafen.

Ich spürte die Blicke auf uns, aber seiner brannte regelrecht auf unserer Haut. Meine Hand fuhr in seinen Nacken und zog ihn ein letztes Mal näher, bevor ich mich schwer atmend von ihm löste.

Er sah mich mit vor Schock geweiteten Augen an. Die Wangen gerötet, die Lippen einen Spalt geöffnet. Ich strich ihm eine Strähne aus der Stirn und lächelte. „Ich warte bei der Bar auf dich." Ich sah zu Mr. Coldwell und bemerkte die Ader, die auf seiner Stirn hervorgetreten war.

Ich schenkte den beiden ein letztes siegreiches Lächeln und drehte mich um. Wenn das nicht eine schauspielerische Meisterleistung war. Ich berührte meine Lippen.

Bad Influence [BxB]Where stories live. Discover now