24| Kein Mitleid

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Está Dañada
Ivan Cornejo

Está DañadaIvan Cornejo

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Killian

Alles schmerzte, als ich mir langsam mein Shirt über den Kopf zog. Das war nicht geplant. Nicht jetzt. Nicht heute. Vorsichtig fuhr ich mit meinen Fingern über die angeschwollene Haut auf meinem Bauch, die sich bereits verfärbte. Die Berührung schmerzte und ich schloss die Augen.

Sie hätten das nicht sehen sollen. Warum musste Nick ausgerechnet auf diesem Parkplatz warten? Es war mir egal wo er mich verprügelte, solange meine Familie es nicht mit ansehen musste. Ich stützte meine Arme auf das kalte Waschbecken und ließ das Wasser laufen, bis es Eiskalt war. Das war Lizzys Tag gewesen. Und ich hatte ihn kaputt gemacht.

Ich senkte meinen Kopf und hielt ihn unter das kalte Wasser, bis die Kälte alle meine Gedanken einfror. Cash konnte mich tausendmal kurz und klein schlagen. Seine Drohungen kannte ich bereits. Wütend stellte ich das Wasser ab. Meine nassen Haare klebten mir im Gesicht. Dachte er so würde ich klein bei Geben? Dachte er, so würde ich irgendwann aufgeben und mich ihm anschließen?

Ich holte den Verbandkasten aus meinem Schrank. Nach all den Jahren kannte er mich immer noch nicht. Schmerz machte mir nichts aus. Es war das einzige, was immer gleich blieb. Das Pochen eines Schlags war für mich mittlerweile wie das Lächeln eines alten Freundes.

Meine Haut brannte als ich das Desinfektionsmittel drüber kippte. Und Ezra...
Ich stellte die Flasche ein wenig zu fest auf das Waschbecken. Ich hatte nur einen Blick in seine mitleidigen Augen gebraucht, um zu wissen, dass sie ihm alles erzählt hatten.

Ich wischte mir die nassen Haare aus dem Gesicht. Ich brauchte sein Mitleid nichts.

Ich brauchte nichts von dieser verdammten Welt.

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Ezra

Als Sadie mir am nächsten Morgen die Tür öffnete, hatte ich ein ungutes Gefühl im Magen. Ich hatte tatsächlich gezögert, ob ich heute wieder auftauchen sollte. Schließlich hatten sie mich gestern praktisch aus dem Haus geworfen. Aber so schnell wurden sie mich nicht los. Nicht bevor ich hatte, was ich wollte. Sadie öffnete mir wortlos die Tür und ließ mich hinein.

Erst als ich im Wohnzimmer stand, sagte ich etwas. „Wo sind alle?" Die letzten beiden Male, als ich sie in die Schule gefahren habe, war das Haus voller Leben gewesen. Doch heute war es gespenstisch still. Ich hörte kein Geschimpfe oder Flüche. Kein panisches Rumgerenne, weil man wie immer spät dran war. Sadie sah mich an, als hätte sie gar nicht wirklich realisiert, dass ich da war.

Dann schüttelte sie den Kopf und ging ohne mich anzusehen Richtung Küche. „Die Kinder frühstücken. Reid ist in der Tankstelle."
Ich sah mich um. Alles so aus wie immer. Aber irgendwas war anders. „Und Lee?"
Sadie war bereits in der Küche, als sie antwortete. „Er ... ist schon in der Werkstatt."
So war das also. Na gut.

Bad Influence [BxB]Where stories live. Discover now