63| Kater und Mäuse

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Lover
Taylor Swift

Killian

„Wenn so Lees Kater aussehen, sollten wir ihn vielleicht öfter abfüllen.", warf Moe spöttisch ein und erinnerte mich an die Anwesenheit der anderen. Ich sah zu Ezra, wartete auf seine Reaktion, aber er schien zu Stein geworden zu sein. Sein Mund stand offen und er starrte mich an. „Klappe, Moe. Siehst du nicht, dass das gerade ein romantischer Moment ist?", sagte Lizzy vom Küchentisch.

Ich runzelte die Stirn, als Ezra immer noch nichts sagte. Mein Herz raste, aber ich konnte gerade nicht wirklich einordnen, was das für ein Gefühl war. Bevor die anderen weiter reden konnten, nahm ich seine Hand und zog ihn aus der Küche, die Treppe runter in den Keller. Dort wo wir alleine waren. Ich ließ seine Hand erst los, als wir unten ankamen.

Er starrte mich weiter hin fassungslos an und mir wurde die Stille langsam zu viel. Ich fuhr mir durch die Haare. „Sag was.", befahl ich und er blinzelte. „Du... Du hast es gehört?", seine Stimme war dünn und ich hatte keine Ahnung wie ich das deuten sollte. Ich trat an ihn heran, strich ihm eine Strähne aus der Stirn. „Jedes Wort.", gestand ich. Um ehrlich zu sein, dachte ich in meinem Rausch es sei ein Traum...

Ezra holte zittrig Luft.
„Und ... du willst es versuchen? Also ... etwas Echtes?" Bei seinen zögerlichen Worten fiel mir ein Stein vom Herzen. „Ja", sagte ich und er seufzte erleichtert. „Kein Deal, keine Regeln. Nur du und ich." Aber dann... Unruhig trat ich zurück. Da war noch etwas, was er wissen musste.

„Hör zu, Ezra. Ich will das hier wirklich, aber ... Ich kenn mich mit dem ganzen Beziehungs-scheiß nicht wirklich aus." Ich wusste nicht wie ich es anders deutlich machen sollte. Ich hatte einfach keine Zeit für etwas Ernstes gehabt, geschweige denn Interesse.

Für mich war nie mehr als eine Nacht drinnen. Mehr wollte ich auch nie. Bis jetzt.

Ezra sah mich abwartend an und ich fuhr fort.
„Also können wir das ganze langsam angehen?"
„Wir hatten bereits Sex, Lee. Langsam ist ein bisschen-"
„Ich meine", ich versuchte die Worte zu finden. Meine Güte, das war schwerer als ich dachte. „Ich will nur..."

Er griff nach meiner Hand und ich sah auf. „Ist okay. Wir gehen es langsam an. Also... Lust auf ein Date?"

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Wir redeten. Viel. Wir waren uns beide einig, dass Freunde keine Option mehr war. Wir waren beide bereit es zu versuchen und ich versicherte, dass diese Beziehung keine Auswirkung auf die Freundschaft mit meiner Familie haben wird. Wir waren beide nicht erfahren im Gebiet Beziehungen, aber wir waren bereit es zu versuchen. Langsam. Schritt für Schritt.

Es war ein Gespräch, das schon längst über fällig gewesen war.

Als wir denn Keller wieder verließen, war Ezra Coldwell mein offizieller Freund. Kein Fake. Und es fühlte sich verdammt gut an.

Wir fanden meine Familie im Wohnzimmer. Sie saßen auf der Couch, als hätten sie sich für eine Intervention gesammelt. Als wir den Raum betragen sprang Sadie auf. „Und?", fragte sie angespannt, als wollte sie das Geschlecht des Kindes wissen, oder so was. Ezra griff nach meiner Hand und Sadie klatschte erfreut in die Hände. „Oh mein Gott! Ich bin ja so glücklich für euch!", sie fiel Erzra um den Hals, der daraufhin ein erstickten Laut von sich gab.

„Meine Güte, Sadie!", rief Moe der aufgestanden war, um mir auf die Schulter zu klopfen. „Lass den Jungen atmen!" Sie zeigte ihm den Mittelfinger.

„Ich bin so froh, dass ihr endlich eure Köpfe aus den Ärschen bekommen hat.", rief sie und ließ endlich Ezra los. Sie drehte sich zu Moe um und streckte die Hand aus. „Los! Herr mit den 30 Mäusen!" Moe grummelte unzufrieden und kramte aus deine Hosentasche ein paar zerknitterte Scheine, die er dem Mädchen in die Hand drückte. „Dankö.", kicherte sie und Moe warf mir einen bitteren Blick zu.

„Hättest du nicht noch bis zum Abschluss warten können? Du redest doch auch sonst nie über deine Gefühle." Ich gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. Er hatte Glück, dass ich heute so gut drauf bin, sonst hätte ihn für die Unverschämtheit über mein Leben Wetten abzuschließen etwas viel Schlimmeres erwartet.

Ich sah zu Reid der mich mit einem seltsamen Blick musterte. Ich wusste, dass er Ezra nicht ganz traute, aber ich hoffe, die beiden würden miteinander klarkommen. Um meinetwillen.

„Heißt das ihr dated jetzt richtig? Nicht dieses Scharade-zeug?" Sadie sah geschockt zu Lizzy die ebenfalls lächelnd auf der Couch saß. Lizzy zuckte mit den Schultern. „Leute, ich bin vielleicht erst 14, aber ich bin nicht dämlich!"
„Naja-"
„Moe.", unterbrach sie ihn warnend und er hob unschuldig die Hände.

„Ich mein ja nur. Die beiden haben uns eine ziemlich gute Show geboten.", mit einem Plumpsen landete er neben Reid, der genervt ein Stück von ihm weg rutschte. „Ein wenig zu gut, wenn ihr mich fragt."

„Wollt ihr damit sagen, ihr habt es von Anfang an gewusst?", sagte Ezra und sah in die Runde. Moe zuckte mit den Schultern. „Also Ich hab es nicht erwartet, es ist schließlich Lee über den wir reden. Aber so nach dem dritten ‚Man, ich kann ihn nicht ausstehen' war es mir klar." Ich schnaubte verächtlich.

Reid legte den Kopf in den Nacken und schnalzte unzufrieden mit der Zunge. „Ich hab bis vor ein paar Tagen nicht mal gewusst, dass ihr Freunde seid." Ich sah zu meinem Bruder, der meinem Blick auswich. Ich wusste, dass es etwas gab, dass er nicht aussprach.

„Jedenfalls sind wir glücklich für euch.", säuselte Sadie sie grinsend ihre Scheine ansah. Ja ja, sehr glücklich für uns. „Anscheinend ist die Hölle bereits zugefroren und Kühe sind Pink.", murmelte Moe mehr zu sich selbst. Verwirrt sahen wir alle zu ihm, aber er sah nicht so aus als würde er seine Worte erklären.

„Können wir jetzt endlich frühstücken?", fragte Lizzy. „Außerdem müssen wir noch das halbe Haus aufräumen.", warf Sadie ein. Reid stöhnte genervt. „Frühstück zuerst."
„Ist denn irgendwas Essbares rausgekommen?", warf ich ein und alle sahen zu Ezra. „Schaut mich nicht so an! Ich hab mein Bestes gegeben."

Moe seufzte, „Vielleicht sollte ich zum Bäcker fahren." Wir nickten zustimmend.

„Ja ich glaube, das wäre das Beste."

Bad Influence [BxB]Where stories live. Discover now