Die Ahnung der Frau ist meist zuverlässiger als das Wissen der Männer. - Joseph Rudyard Kipling
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"Bekommt Harry jetzt wirklich einen Konkurrenten?" Ich verdrehte die Augen: "Ach Tay, wir albern doch nur etwas herum." Taylor deutete auf Justin, und als ich ihrem Blick folgte, sah ich, wie er schnell den Blick abwandte. Als ob er schüchtern wäre! "Für mich sieht das schon so aus", meinte sie, "aber das ist doch gut. Vielleicht ist er einfach nicht der richtige." "Was soll denn das bedeuten?", fragte ich verwirrt. Sie erklärte: "Ich kenne ihn schon länger Chloé. Er hatte schon einiges am laufen, und ich hoffe so sehr, dass sich das geändert hat... Ich bin mir nunmal einfach nicht sicher." "Aber ich bin mir sicher!", fuhr ich sie genervt an und drehte mich weg. Sie legte eine Hand auf meine Schulter: "Ich hab nie gesagt, dass es auf keinen Fall so ist. Nur sei vorsichtig, ja?" Ich nickte: "Okay."
C H L O É
Als wir abends heimkamen, morgen würde das nächste Shooting sein, hätte ich einen ereignisreichen Tag hinter mir. Nachdem wir beim Friseur gewesen waren, wo ich eigentlich total unnötig gewesen war, da mir nur meine Spitzen geschnitten wurden, hatte Selena sich für Proben verabschieden müssen, und Taylor (der männliche) war zu uns gestoßen. Schließlich hatten wir uns in ein Café gesetzt und so war der Nachmittag an uns vorbeigezogen. Jetzt waren wir in der Küche und bereiteten etwas zu Abend vor - immernoch mit den Jungs - wobei der Fernseher lief.
Heute Nachmittag gab es wieder einen regelrechten Anschlag auf das Café Grumpy, wo sich viele bekannte Gesichter gerne aufhalten. So auch heute, nämlich wurden Justin Bieber, Taylor Swift, Taylor Lautner und Chloé Tomlinson dort gesehen. T&T verstand sich anscheinend blendend (ist es nun schon aus zwischen der Sängerin und dem One Direction Mitglied Harr Styles?) und auch Justin und Chloé hatten eine Menge Spaß. Gibt es doch keine Romanze zwischen ihr und einem der One Direction Boys, wie anfangs vermutet, sondern bahnt sich hier etwas an? Wundervoll zusammenpassen tun die beiden, und wir wünschen Joé viel Glück!
Meine Augen klebten förmlich am Bildschirm, als verschiedene Bilder eingestrahlt wurden. Taylor und Harry, Taylor und Taylor, Justin und Selena, Justin und ich, Harry und ich, Niall und ich, Louis und ich, Liam und ich... Definitiv zu viele Bilder von mir. Justin lachte erstaunt neben mir auf - wann hatte er sich bitte neben mich gestellt?! - und fragte: "Hattest du etwa mit allen etwas am laufen? Okay nein, der eine is doch dein Bruder." Ich verdrehte die Augen: "Als ob, ey. Mit dir habe ich ja auch nichts, also krieg dich mal wieder ein." Er zuckte anzüglich mit den Augenbrauen und zog mich an sich: "Das können wir aber gerne ändern." Ich wand mich aus seinen Armen und wollte etwas erwidern, aber dazu kam ich (zum Glück) nicht, denn mein Handy klingelte. Seufzend rückte ich sicherheitshalber noch etwas von ihm ab und sprach dann in den Hörer: "Hallo?" "Kaum lasse ich dich alleine irgendwohin, macht sich tatsächlich ein Schwachmat der Extraklasse an dich ran, ich glaub's einfach nicht. Dass Taylor die Chance nutzt und gleich mit ihrem Freund rumturtelt, obwohl wir uns zuerst einmal offiziell trennen sollten, war ja zu erwarten. Aber wieso zum Teufel seid ihr auf einem Doppeldate mit Justin fucking Bieber?!" Ich hielt das Handy während des Monologs etwas von meinem Ohr weg, und dass Justin alles gehört hatte, bemerkte ich, als er fragte: "Ist das Harry? Woah, vielleicht sollten Taylor und er sich mal aussprechen, das klingt nicht gut." Die Naivität in Person, wirklich. Ich murmelte eine hastige Entschuldigung und verkrümelte mich in mein Zimmer, aka Taylors Gästezimmer. Ich wünschte er hätte etwas undeutlicher gesprochen, denn nun fragte Harry: "Wer war das?" "Ich bin in Taylors Wohnung", wich ich der Frage - ich muss zugeben nicht sehr geschickt - aus, "da sind dauernd andere Leute." "Verarsch mich nicht, Liebling. War das Selly? Keine Sorge, dass zwischen euch nichts laufen wird, weiß ich doch." Ok, wen hatte ich vorher noch naiv genannt? Ich seufzte: "Das war nicht Selena, aber egal. Wie..." "Nicht egal, wer war es dann? War es irgendein Typ? Ist er dir zu nahe gekommen?" Ein Typ? Ja. Zu nahe? Ja. Aber das würde ich ihm natürlich nicht sagen, also meinte ich: "Taylor hat Freunde zum Essen eingeladen, nichts besonderes also. Wie läuft's bei euch? Viel zu tun?" Ich merkte, dass Harry zögerte. Wahrscheinlich haderte er mit sich selbst, ob er noch nachhaken sollte oder nicht. Gottseidank entschied er sich dagegen: "Gut, gut. Wir machen viel im Studio und so, auch Shootings, und bald ist eine Benefizveranstaltung, wo wir auftreten werden. Charity, gute Presse und so." "Wow, das ist ja toll. Wo denn?" "Alles hier in London. Kommst du bald wieder zurück? Ich vermisse dich." "Ich vermisse dich auch, Haz. Morgen steht, wie du vielleicht noch weißt, das nächste Shooting an. Einen Rückflug habe ich noch nicht gebucht, also mal sehen." "Das letzte oder? Ich bin echt stolz auf dich. Dann können wir es ja bald öffentlich machen. Als Schwester von Louis Tomlinson bist du ja sowieso eine kleine Berühmtheit." Nun fiel mir das Ende des letzten Gesprächs zwischen uns wieder ein. Ich zischte: "Darum geht's dir, Harry? Wie wär's wenn wir es lassen, und du schnappst dir einen Mega Star wie Selena Gomez. Eier besitzt du ja keine." Ich gebe zu, das war so ziemlich das gemeinste, was jemals aus meinem Mund gekommen war. Wahrscheinlich beeindruckte die Beleidigung ihn nicht sonderlich, aber da es aus meinem Mund stammte, frage er entsetzt: "Was, wieso fängst du wieder damit an?" "Ich? Du fängst doch immer damit an, dass ich jetzt einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht habe. Das ist einfach abnormal abgehoben von dir. Viel Spaß, genieße dein Single-Leben." "Warte, Chloé, lass uns...", warf Harry ein aber ich legte auf und schmiss das Handy auf das Bett, bevor ich das Zimmer verließ und wieder in die Küche ging. Justin war schon da: "Hey, was war denn da los?" Ich wank ab: "Nichts besonderes. Lass uns den Taylors helfen." Er nickte zustimmend, zum Glück nicht weiter nachhakend, und wir leisteten dem Pärchen Gesellschaft. Eigentlich hätte ich im Moment traurig sein sollen, schliesslich hatte ich gerade indirekt Schluss gemacht. Aber die Information kam nicht an, und ich war nicht imstande, irgendwelche Gefühle zu zeigen, ob positiv oder negativ. Ich öffnete die Türe... "Oh mein Gott!", rief ich aus und wich einen Schritt zurück, wobei ich gegen Justin stieß. Das in der Küche, war wirklich kein schöner Anblick. Taylor - die weibliche - lag quer über den Esstisch - darauf würde ich nicht mehr essen, damit das klar ist! - und über sie beugte sich der andere Taylor. Beide waren nackt. Die Szene an sich, war es nicht, wieso mit Tränen in die Augen stiegen. Eher war es, weil mir jetzt richtig bewusst wurde, dass das zwischen Harry und mir nicht mehr war. Ich drehte mich um und stieß Justin zur Seite, um so schnell wie möglich in das Gästezimmer zu verschwinden. Das mochte jetzt ganz schön eifersüchtig aussehen, aber ich wusste es ja besser. Ich schmiss die Türe hinter mir zu, merkte aber, dass sie aufgefangen und sanft geschlossen wurde. "Chloé, was ist mit dir?" Ich schniefte erstickt und meinte: "E-es ist nichts. Ich bin nur ein wenig fertig mit den Nerven, das ist alles. Dieses Berühmtsein ist nicht gerade leicht." Justin nahm mich in den Arm: "Kann es sein, dass du etwas für Taylor empfindest? Egal welchen von beiden?" Ich seufzte: "Nein, wirklich nicht. Es ist etwas anderes." "Willst du es mir erzählen? Ich werde auch nichts sagen, nur manchmal ist es besser, sich alles von der Seele zu reden", meinte er liebevoll und zog mich auf mein Bett. Ich landete auf seinem Schoß und erklärte: "Naja, es war Harry am Telefon", aber da unterbrach er mich schon: "Ja, die Boyband-Schwuchtel. Was wollte er?" "Wir sind ein Paar. Nein, falsch, wir waren eines." Seine Reaktion abwartend blickte ich ihn an. Sein Blick änderte sich von ungläubig, zu entsetzt, und dann zu mitleidig. "Und jetzt hat er Schluss gemacht? Lag das an mir? Wegen dem im Fernsehen. Fuck, sorry, es tut mir so leid. Das kann ich wieder gut machen, ich rede mit ihm." Bevor er es wirklich noch tun würde, griff ich nach seinem Arm und meinte schnell: "Nein, es lag nicht daran. Deswegen hat er angerufen, aber ich hab ihm gesagt dass da nichts war. Es ist... Naja, nicht so wichtig." Justin runzelte die Stirn: "Komm, das muss doch wichtig sein, wenn ihr deswegen Schluss gemacht habt." "Er, naja... Wir haben schon einmal so ein ähnliches Gespräch geführt, und beide Male hat er gesagt, dass wir zusammen sein können, weil ich ja jetzt dieses Shooting in der People habe." "Und in der OK, oder?", wandte er ein. "Das war eher ein Interview mit ein paar Bildern. Hier soll es wirklich um das Modeln gehen." "Achso. Nun, und weiter mit der story?", fragte er. Ich erklärte ihm, wie verletzt ich mich fühlte, und somit einfach so unüberlegt geredet hatte. Am Ende fuhr er sich stöhnend über das Gesicht und murmelte: "Ach Mann, das ist ja mal Scheisse gelaufen. Ich denke nicht dass er es genauso meint, wie es sich angehört hat. Ich habe euch ja nicht zusammen erlebt, aber vielleicht ist es ja auch einfach so, dass es das ganze einfacher macht. Meine Fans zum Beispiel nehmen es auch besser an, dass ich mit Selly vorgebe zusammen zu sein, als mit irgendeinem unbekannten Mädchen. Sie kennen Selena und haben ein Bild von ihr, finden Sie sympathisch und freuen sich somit für uns. Ansonsten könnte man denken, jemand ist nur auf den Ruhm oder so aus." "Aber ich bin Louis' Schwester! Er ist genauso Teil der Band wie Harry, also wieso würde mich diese Beziehung so darstellen? Ich kann ja sozusagen immer Louis anpumpen." Was ich natürlich nicht machte. Justin versuchte mir zu erklären, wie das ganze lief, aber ich verstand es einfach nicht. Schlussendlich lief es darauf hinaus, dass wir gegenüber auf dem Bett saßen und zwischen uns ein Haufen Stofftiere, mit denen mit Justin alles bildlich darstellen und erleichtern wollte. Es klappte trotzdem nicht.
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⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)
Fanfiction"Meermenschen sind unsterblich, weil sie ein erkaltetes Herz haben, das kalt wie Eiswasser ist. Erst wenn sie sich verlieben, erwärmt ihr Herz." Mir tropfte eine Träne aus dem Augenwinkel, die ich mir wegwischte, bevor es jemand sehen konnte. Sie w...
