Das einzig wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen. - Albert Schweitzer
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Louis schlug vor, zu unseren Eltern zu fliegen, was ich aber nicht so eine tolle Idee fand. Die beiden hatten auch mitbekommen, dass ich das mit dem Studium nicht durchgezogen hatte, und waren nicht gerade gut auf mich zu sprechen. Harry schlug nun vor, seine Familie zu besuchen, und somit stand ich zwischen den Fronten. Sollte ich zu meinem Bruder (der eigentlich gar nicht mein Bruder war) oder zu meinem festen Freund halten?
C H L O É
Schlussendlich lief es darauf hinaus, dass Harry Louis dazu überredete, nach Holmes Chapel zu fahren, weil seine Mutter Louis wie einen zweiten Sohn ansah, und ihn schrecklich vermisste. Louis entschuldigte sich dann bei mir, dass er lieber nicht zu unseren eigenen Eltern fahren wollte, und ich stimmte fröhlich zu. Eleanor kam auch mit uns mit, und somit sassen wir am 22. Dezember zu viert in Harrys schwarzem Range Rover. Mein Freund und ich hatten uns auf der Rückbank zusammengekuschelt und waren in eine dicke Decke eingewickelt, da die Heizung ausgefallen war. El sass auf dem Beifahrersitz, ebenfalls mit einer Bettdecke, und neben ihr zitterte Louis vor Kälte, obwohl er in Handschuhe, Winterjacke, Mütze und Schal gekleidet war. Als Harry sah, dass auch mir nicht so warm war, wie ich es gerne gehabt hätte, kramte er im Fussraum nach einer der Thermosflaschen und reichte sie mir, bevor er mich fest in seine Arme zog. Tatsächlich war die Position, in der wir uns befanden, zum fahren nicht ganz ungefährlich, und deshalb illegal. Aber das kümmerte mich einen Dreck, als mir wohlig warm wurde und Harry mich sanft küsste. "Hört ihr bitte wieder damit auf?", brummte Louis genervt, als das nach ein paar Minuten noch nicht geendet hatte, "Nur weil ich für eure Beziehung bin, bin ich nicht unbedingt dafür, dass jemand meiner kleinen Schwester in die Fresse spuckt." "Wow, wie nett", murmelte ich amüsiert, aber dennoch etwas betrübt... schliesslich war ich nicht seine kleine Schwester. Als ob er meine Gedanken lesen könnte, flüsterte mir Harry ins Ohr: "Blut ist nicht alles", und küsste mich dann auf die Stille dahinter. Ich musste wieder lächeln und schloss entspannt die Augen, da wir noch eine Weile zu fahren hatten, bis wir ankommen würden. In dem Moment stöhnte Louis auf: "Oh Scheisse, Stau!" Kurz darauf schlief ich ein.
Aufwachen tat ich erst am nächsten Morgen wieder, und befand mich neben Harry in einem viel zu kleinen Kinderbett. Wir waren wohl angekommen. Das Bett sah von hier aus ein bisschen aus, wie eine Rakete, aber da wir kaum Platz hatten, traute ich mich nicht mich zu bewegen, denn sonst würden wir beide rausfallen. Ich bewegte mich ein wenig hin und her, um es bequemer zu haben, bevor ich mich wieder in Harrys Arme kuschelte, der nun aber auch wach war: "Guten Morgen Liebling." Ich lächelte breit: "Morgen Hazza. Wann sind wir angekommen?" "Kurz vor Mitternacht. Meine Mutter findet dich auf den ersten Blick sehr sympathisch", erklärte er mit einem kleinen Grinsen. Meine Augen weiteten sich geschockt: "Oh nein, wieso hast du mich nicht geweckt? Was denkt sie jetzt bloss von mir!" Harry musste lachen und kitzelte mich mit seiner Nase, als er sanft über meinen Nacken strich: "Ich habe nur Taylor mal mit hierher genommen, du kannst dir also denken, dass sie schon jetzt hin und weg ist. Schon alleine deswegen, weil es jetzt doch eine Stylinson Beziehung gibt." Ich kicherte: "Was?" Er grinste schief: "Es gibt das Gerücht, dass Louis und ich schwul und heimlich zusammen sind. Davon war sie schon immer ganz angetan, weil sie ein kleiner Louis-Fan ist." Das brachte mich dazu, ihm auf die Brust zu schlagen: "Was? Du und Louis? Bin ich das Trostpflaster für meinen Bruder?" Harry lachte und zog mich zu ihm herunter, da ich mich aufgesetzt hatte: "Du bist so viel mehr als das", und küsste mich dann. Ich krallte meine Finger in seine Locken und seufzte glücklich auf, jedoch fuhr ich wieder hoch, als die Türe sich öffnete. Eine Frau mittleren Alters stand jetzt im Raum, die ich als Harrys Mutter identifizierte. Sie hatte ein freundliches Lächeln auf den Lippen und ich rutschte peinlich berührt etwas von ihrem Sohn runter. Sie kicherte: "Guten Morgen Chloé, ich hoffe du hast gut geschlafen." Ich nickte hastig: "Äh, ja, vielen Dank." Sie lief auf das Bett zu und ich stand schnell auf, um sie irgendwie zu begrüssen - wie, wusste ich noch nicht, da liess ich mich überraschen - worauf sie mich in eine herzliche Umarmung zog: "Ich bin Anne, Harrys Mutter, aber ich denke, das weisst du schon. Du bist also Louis' allbekannte Schwester." Nun hielt sie mich auf einer Armeslänge Abstand und betrachtete mich von oben bis unten, bevor sie entzückt quietschte: "Noch hübscher als ich mir dich immer vorgestellt habe! Ich habe mir schon immer ausgemalt, wie das Mädchen wohl aussehen würde, das später mal an Harrys Seite sein wird. Oder der Junge, aber das kam erst mit Louis auf." Sie kichere wieder vergnügt und hakte sich dann bei mir unter: "Ich habe unten schon Frühstück gemacht und dabei kannst du mir mal erzählen, wie sich das zwischen euch entwickelt hat. Als ich dich auf den ersten Bildern gesehen hatte, wusste ich ja schon sofort, dass ihr für einander geschaffen seid!" Harry zuckte demonstrativ mit den Augenbrauen: "Ja, obwohl ich damals noch mit Taylor zusammen war. Die fandest du doch auch so toll?" Anne streckte ihm die Zunge raus (?!): "Du weisst genau, wie ich dieses Gör verabscheut habe. Wie konntest du nur zu so etwas zustimmen. Die kleine war nicht auszuhalten, immer nur dieses Gelaber über Victoria Secret und Calvin Klein. Deren Mutter beneide ich ja auch nicht." Mit diesen Worten zog sie mich aus dem Zimmer, und Harry rannte uns nach. Die Aktion seiner Mutter kommentierte er: "Das darf doch nicht wahr sein. Sie stiehlt mir immer jeden, den ich mit nach Hause bringe. Schon Louis nimmt sie immer in Beschlag. Einzig und allein mit Taylor durfte ich mich dann auseinandersetzen!" Ich seufzte im Gefühl sie verteidigen zu müssen: "Ach Harry, sie hätte bestimmt ihre Gründe, so unausstehlich zu dir zu sein!" Dabei zwinkerte ich ihm schelmisch zu und drehte mich wieder zu Anne. Diese beobachtete uns beide mit einem Grinsen im Gesicht, und Harry murmelte: "Wieso sie genau dich ausstehen kann, verstehe ich auch noch nicht." Anne stupste ihm spielerisch in die Seite und tadelte: "Also echt, sei doch nicht so gemein zu deiner Freundin. Ich finde sie äusserst sympathisch. Vielleicht werde ich sie adoptieren!" Ich musste vergnügt lachen und erwiderte: "Ich habe schon meine Eltern, aber sonst würde ich das Angebot jederzeit annehmen!" Tatsächlich hatte ich ja zwei Paar Eltern, aber es war wohl der falsche Zeitpunkt, das jetzt anzusprechen. Sie kicherte wieder - ja, sie war eine höchst fröhliche Natur - und hüpfte vor uns durch die Türe. Wenn meine Mutter nur halb so locker wäre, wäre so einiges leichter gewesen. Harry legte seine Hände auf meine Taille, ein Schauer durchfuhr mich, und drückte mich dann sanft in die Richtung, in die seine Mutter gerade gegangen war. Bevor wir in die Küche und gleichzeitig das Esszimmer kamen, räumte er in mein Ohr: "Ich hätte da noch ein paar Fragen, die ich noch nicht stellen konnte." "Ich werde dir alles sagen, Haz", antwortete ich sanft lächelnd. Er erwiderte mein Lächeln und küsste mich sanft, worauf sich eine Gänsehaut bei mir breitmachte. Es war, als wollte er all seine Liebe in diesen einen Kuss legen - und ich glaube es gelang ihm sogar recht gut. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und drückte mich enger an ihn, woraufhin er seine Arme noch etwas fester um meine Taille schlang, sich aufrichtete und ich nun in der Luft hing. War gar nicht mal so schlecht so einen grossen Freund zu haben. Ich weiss nicht, wozu das geführt hätte, hätte man uns nicht unterbrochen - okay, vielleicht weiss ich es doch - aber jemand räusperte sich verhalten und ich löste mich schweren Herzens wieder von meinem Freund. Eine grosse junge Frau stand noch im Flur und grinste mich leicht an: sie hatte die gleichen Grübchen wie Harry. Süss. Dann musste das wohl Gemma sein. Ich grinste ebenfalls leicht und stellte mich vor: "Ich bin Chloé, schön dich kennen zu lernen." Gemmas Grinsen wurde breiter und dann umarmte sie mich, genau wie ihre Mutter vorhin, sehr herzlich und stellte sich ebenfalls vor.
Als wir schliesslich alle am Tisch sassen, wurde sofort wild geredet, und jeder am Tisch beteiligte sich an einem anderen Gespräch. Harrys Schwester fragte mich darüber aus, ob Harry komische Angewohnheiten in du-weisst-schon-welche-Dinge-ich-meine hätte, blickte ich sie fragend an, denn ich war mir nicht sicher, ob ich das genauso verstand, wie es auch gemeint war. Tat ich. Ich wünschte mir in diesem Moment, Harry würde mich aus dieser komischen Situation retten, aber er diskutierte mit seiner Mutter über eine Premiere, weil er sie unbedingt dabei haben wollte. Mein kleines Muttersöhnchen. Liebevoll lächelte ich ihn an, bevor ich wieder zu meinem Thema zurückfand. Ich schüttelte schnell den Kopf und senkte meinen Blick auf das Brötchen, vielleicht würde sich Gemma ja so von dem Thema abbringen lassen. So war es nicht. Stattdessen rutschte sie etwas näher zu mir hin und flüsterte: "Komm schon, das interessiert mich schon so lange! Da will irgendwie niemand drüber reden!" Ich sah sie verständnislos an: "Wieso wohl? Ich frage El bestimmt nicht darüber aus, was für eine Leistung mein Bruder im Bett bringt!" Alle am Tisch starrten mich an - das war dann wohl etwas zu laut..
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⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)
Фанфикшн"Meermenschen sind unsterblich, weil sie ein erkaltetes Herz haben, das kalt wie Eiswasser ist. Erst wenn sie sich verlieben, erwärmt ihr Herz." Mir tropfte eine Träne aus dem Augenwinkel, die ich mir wegwischte, bevor es jemand sehen konnte. Sie w...
