12. oder von Engels-Meerjungfrauen und Fast-Food-Freaks

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Ehrlich währt am längsten

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P E R R I E

Ich nickte, wandte mich ab, nahm ein Handtuch und drehte mich wieder zu ihr um, da stand sie schon klatschnass vor mir, wieder in ihrer üblichen Gestalt. Sie trocknete sich ab, wickelte sich in das Handtuch, und dann setzten wir uns auf Ihr Bett. Sie flüsterte: "Versprich mir bitte, dass du es niemandem erzählst." Etwas entgeistert starrte ich Chloé an: "Wiebitte?"

C H L O É

Etwas irritiert sah ich sie an, meinte dann: "Perrie, ich hab viel wegen dieser Scheisse aufgeben müssen, und ich will nicht, dass das alles umsonst war. Man wird mich in ein Forschungslabor oder sonst was stecken, und ich bin doch auch nur ein Mensch. Versprich mir einfach..." Sie unterbrach mich: "Natürlich nicht! Also doch! Also nein. Ich meine es ist doch klar, dass ich das nicht einfach rausposaune! Das bleibt unser saucooles kleines, oder größeres, Geheimnis! Wann ist das passiert? Oder warst du schon immer ne kleine Meerjungfrau? Oder ist das ab einem gewissen Alter passiert?" Ich musste leicht grinsen, war erleichtert dass sie es so locker nahm, da fuhr sie schon fort: "Wir könnten deine Haare Rot färben, dann wärst du eine kleine Arielle. Vielleicht gibt es auch Flossenfärbungsmittel? Ich glaub nämlich, dass Arielle einen grünen Schwanz hat. Gott, ich stell mir grad vor, wie Zayn einen grünen Schwanz hat. Egal. Aber nee, deine Flosse Is so schön goldig. Passt zu deinen braunen Haaren. Aber blond wäre auch toll. Eine Engels-Meerjungfrau, wie süß wäre das denn!" Jetzt sah sie mich erwartungsvoll an, und ich fing an, ihr alles zu erzählen. Und es tat gut! Ich konnte mir alles von der Seele reden, erzählen was alles passierte, wie sehr mich manche Dinge verletzten, wie einsam ich mich fühlte... Zum ersten Mal, seitdem ich dieses Geheimnis mit mir herumtrug, fühlte ich mich verstanden, geborgen, einfach wohl. Perrie nickte ab und zu, schwieg aber die ganze Zeit über, bis ich geendet hatte. Sie nahm mich in den Arm und meinte: "Du bist kein Monster. Das ist etwas ganz natürliches. Vielleicht etwas selten vorkommend, aber schließlich hast du den Tang in der Natur gefunden. Und du wirst nicht die einzige bleiben, diese Frau hat es ja selbst gesagt." Ich nickte leicht, und sie meinte: "Was denkst du, könntest du es im Hallenbad oder so unter Kontrolle halten? Die Jungs werden sicher mal mit uns hingehen wollen." Ich zuckte mit den Schultern: "Es klappt nur, wenn ich mich auch wirklich darauf konzentriere, aber ich kann es ja noch ein wenig üben. Außerdem gibt es anscheinend noch viel mehr, das ich darüber wissen kann." Perrie klatschte begeistert in die Hände: "Oh, ich kann dir ja helfen! Wir können im Internet forschen, und in die Stadtbibliothek gehen, da gibt es sicher auch einiges."

Wir lagen nach dem ganzen Getratsche über Meerjungfrauen stumm auf dem Bett, bis Perrie meinte: "Naja, eigentlich bin ich ja wegen Harry hergekommen." Und sofort bildete sich ein Kloß in meinem Hals, meine Augen wurden feucht, ich fing an zu zittern, mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, und sofort nahm sie mich in den Arm. Ich seufzte: "Ich weiß auch nicht, wieso mich das alles so mitnimmt. Ich wusste doch dass ich bei ihm keine Chance habe. Es ist Harry Styles! Und ich bin nur ein mickriger kleiner Freak." Perrie kreischte schon fast: "Freak?! Wieso das denn?" Ich sah sie schräg an: "Na mir wächst ein Schwanz, Perrie. Ich bin ein Freak. Zwar kann er davon nichts wissen, aber ich bin ein..." Sie ließ mich nicht ausreden: "Wage es ja nicht, dieses Wort noch einmal im Bezug auf dich selbst auszusprechen, außer du setzt ein 'nicht' davor. Harry hat etwas falsches getan, aber ich habe vorhin mit ihm geredet, und alles ist einfach ein gewaltiges Missverständnis. Der Junge liebt dich." Ich lachte humorlos auf: "Ja, das hat man vorhin auch gehört." Sie grinste schief: "Hast du ihn auch nur ein einziges Mal stöhnen hören? Ich wette er hat das ganze nicht mal genossen. Er wollte nur seinem Ego beweisen, dass er dich nicht braucht. Aber das tut er, mehr als er denkt. Gib ihm eine Chance." "Damit er mein Herz wieder zerquetschen kann, als wäre er ein Elefant auf einer Hüpfburg? Nein Danke." Perrie seufzte frustriert auf: "Du bist hoffnungslos. Aber süsse, wenn er es dir erklären will, dann lass ihn. Und höre nicht einfach nur auf dein Gehirn. Mach was dein Herz dir sagt. Glaub mir, das mit Zayn war anfangs auch nicht immer leicht, aber ich habe nicht aufgegeben. Und jetzt sind wir verlobt!" Ich grinste: "Ich überleg's mir." Sie nickte zufrieden: "Gut." Nach einigen Minuten fragte sie: "Also magst du ihn auch mehr als... Als einfach nur Louis Kumpel?" Ich sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an: "Würde ich hier sitzen, wenn es nicht so wären?" Sie lachte, und dann saßen wir einfach da, bis es zaghaft an der Tür klopfte. Perrie brüllte: "Wer ist da?" Von der anderen Seite der Türe hörte man ein: "Ich bin's, Zayn. Kann ich bitte reinkommen?" Perrie sah fragend zu mir, aber ich rief einfach: "Komm rein!" Er drückte die Klinge runter, die Tür öffnete sich nicht. Perrie sprang auf: "Ich hab ja die Tür abgeschlossen, ich dumme Kuh!" Und schon stand der Sänger in meinem Zimmer, Perrie schloss die Türe wieder zu und sprang ihm dann in die Arme: "Schatzi!" Zayn umarmte sie fest, küsste sie und erklärte dann: "Ich bin hier, weil ihr beide sicher Hunger habt!" Und schon lagen drei Packungen auf meinem Bett. Es stellte sich heraus, dass es chinesisches Essen war, und wir setzten uns zusammen hin, um es gemeinsam zu essen, wobei wir na das neueste erzählten (Mein Geheimnis jetzt mal außen vor gelassen). Zayn erzählte mampfend: "Es ist so ein schlimmer Anblick! Harry hockt mit Leidensmiene auf der Couch, hat nur eine Boxershorts an und frisst Chips, Schokolade und Eis gleichzeitig in sich hinein. Niall hilft ihm dabei, während.." Er unterbrach sich, als Perrie ihm ihren Ellbogen in die Seite rammte, aber ich fragte: "Während?" Perrie schaltete sich schnell ein: "Während sie eine Liebesschnulze glotzen." Ich nickte nur. Wieso es ihm wohl so schlecht ging? Bestimmt nicht wegen mir. Vielleicht hatte er sich mehr von der Blondine erhofft. Vielleicht war er in sie verliebt! Irgendwann würden die beiden zusammen ziehen, heiraten, sechs Kinder kriegen und gemeinsam alt werden, während ich alleine mit meinen 76 Katzen im Haus meines Bruders, ohne Job oder sonst was, vergammelte. Dann würde ich von Arbeitslosengeld Leben, sofern mein Bruder mir nicht half, oder im Hotel meiner Eltern versauern. Oder ich würde alleine und einsam im Meer herumtreiben, irgendwann in die Netze eines Fischers gelangen, der verkaufte mich dann für viel Geld an ein Institut und ich würde das beliebteste Forschungsobjekt der Zukunft werden. Dann kämen mich Leute zum Spaß anschauen, und Harry würde mit seinen sechs Kindern kommen, mit seinem Finger auf mich zeigen und sagen: "Seht ihr das da, dieses Monster?"

⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)Место, где живут истории. Откройте их для себя