Geliebt zu werden macht uns stark. Zu lieben macht uns mutig. - Laoste
--------------------
Kurz darauf brüllte jemand in mein Ohr: "AAH!" Vor Schreck zuckte ich von dem Verursacher des Tons zurück, und starrte Louis jetzt geschockt an. Er grinste schulterzuckend: "Ich bin immernoch dein Bruder, also ist dieses Bild nicht gerade angenehm. Macht das gefälligst, wenn ich nicht da bin." Wenn du wüsstest. "Oh, glaub mir Bro, die beiden machen noch so viel mehr, wenn du nicht im Raum bist!", kommentierte ein grinsender Niall, als wüsste er, was ich gerade gedacht hatte. Ich strafte ihn mit einem strengen Blick, aber zum Glück nahm Louis ihn nicht allzu ernst und ignorierte, was er gesagt hatte.
C H L O É
"Aber wartet mal, ist Harry nicht eigentlich mit dieser Country-Sängerin zusammen?" Clarissa hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck aufgesetzt und grübelte vor sich hin, worauf Harry meinte: "Ist nur eine PR-Beziehung. Aber wehe dir, du erzählst das irgendeinem!" Sie wank ab: "Wieso sollte ich, ist ja dein Leben. Mach was du für richtig hältst, aber wehe es ist etwas, womit du Chloé verletzt. Dann kannst du dich auf was gefasst machen, Freundchen, egal ob du berühmt bist oder nicht." Ich musste grinsen, und Harry nickte nur leicht. Er setzte sich auf einen Hocker und ich landete auf seinem Schoss, da er seine Arme immernoch fest um mich geschlungen hatte. Er flüsterte mir ins Ohr: "Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch", erwiderte ich. Ein breites Lächeln zierte ab jetzt wieder sein Gesicht. Jedenfalls so lange, bis ein Mitarbeiter reingestürzt kam und alle anschrie, dass sie nicht mehr viel Zeit hätten und die Jungs gleich auf die Bühne müssten. Rick kam wieder zu uns, da er uns zu unseren Plätzen führen würde. Hoffentlich würde man mir keine Aufmerksamkeit schenken, aber zumindest waren sie alle nicht für mich, sondern für die Jungs hier.
Wir standen irgendwo in der ersten Reihe vor der Bühne, da Clarissa und ich beide gerne das Feeling direkt in der Menge fühlen wollten. Es war laut, unfassbar laut, und die Mädchen um uns herum kreischten, schrieen, weinten, und viele sahen aus, als würden sie gleich in Ohnmacht fallen. Ein paar Männer, die sich wohl Fehl am Platz fühlten, standen auch hier. Das wären dann wohl die Väter, die ihre Töchter begleiteten. Es Waren vor allem jüngere hier, etwa 14-Jährige, aber es gab vereinzelt auch jüngere und ältere. Ich musste schmunzeln, als ich einen Mann mit Ohrstöpsel entdeckte, und als er meinen Blick sah, erklärte er: "Ist nicht mein erstes Konzert. Brauchst du auch welche?" Er hielt ein ganzes Pack von den Dingern hoch, aber ich lehnte dankbar ab. Schliesslich war ich hier, um die Musik von meinem Freund, meinem Bruder, und ihren Kumpels zu hören, und nicht, um sie nur anzuschmachten. Naja, vielleicht auch ein bisschen davon. Clarissa zwinkerte gerade einem Mädchen zu, das zweifelsohne noch minderjährig war, und ich stiess ihr meinen Ellbogen in die Seite: "Bist du pedophil, oder was?" Sie verdrehte die Augen: "Ach komm schon, die hat mich sowieso nicht ernst genommen. Hier kann man ja sowieso niemanden aufreissen, die sind alle nur an Jungs interessiert. Ich musste grinsen: "Blöd gelaufen." Sie nickte betrübt. Kurz bevor die Lichter gedämmt wurden, pikste mir ein Mädchen in die Seite und fragte schüchtern: "Bist du Chloé? Louis' Schwester?" Ich nickte, bemüht darum ein freundliches Lächeln zu zeigen, und sie fing auch gleich an zu lächeln: "Es ist so cool dich zu treffen! Ich mag dich total gerne." Ich grinste: "Es ist auch toll dich zu treffen. Ist das dein erstes Konzert?" "Ja, ich hab lange dafür gespart, und musste meine Eltern ziemlich überreden, bis sie mir erlaubten hier her zu kommen." "Ja, die Eltern können manchmal ganz schön hinderlich sein", entgegnete ich wissend. Das Mädchen fragte jetzt: "Du kommst von den Bahamas, oder? Wieso wussten wir nie davon? Louis hat immer ein ziemliches Geheimnis aus seiner Familie gemacht. Habt ihr noch mehr Geschwister?" Ich nickte: "Louis hat noch einen Zwillingsbruder, aber er kann nicht singen. Oder vielleicht will er es auch gar nicht können. Wir wussten auch lange nichts von One Direction. Ich habe erst kurz vor meiner Ankunft in London davon erfahren." "WAS? Aber sie sind die beste Band der Welt!" Wow, sehr enthusiastisch. Jetzt wurde es langsam dunkel in der Halle, und das Mädchen beachtete mich nicht weiter. Auf der Bühne fing ein Lichtspektakel vom Feinsten an, und bald darauf stürmten die Jungs auf die Bühne, während sie sangen. Harrys Blick glitt über die vorderen Reihen, bis er mich entdeckte, und dann lächelte er breit. Die Mädchen um uns herum wurden lauter und schrieen Sachen durch einander, Clarissa schrie mir zu: "Krass, was eine Person so alles auslösen kann!" Ich nickte nur. Bei einer solchen Lautstärke machte es nicht viel Sinn, sich zu unterhalten.
Die Lautstärke war eine Qual, aber die Stimmung und die Musik waren so fantastisch, dass man davon getrost absehen konnte. Wir hüpften viel herum, wir sangen vereinzelt Textstellen mit, und hatten allgemein viel Spass. Harry bedachte mich immer mal wieder mit einem zärtlichen Blick, was die weiblichen Personen um mich herum immer wieder zum Ausrasten brachte, aber das fiel gar nicht weiter auf, schliesslich war hier jeder total verrückt drauf. Irgendwann teilten sich die Jungs etwas auf, leider hatte Harry den entgegengesetzten Bühnenteil ergattert, und so hüpfte der blonde Ire, fröhlich wie er war, wir uns herum. Er hatte als einziger der Jungs eine Gitarre in der Hand, und konnte damit unfassbar gut umgehen. Kurz grinste er mir und Clarissa zu, wieder kreischten alle um uns herum, und dann besiegelte er meinen Tod: er zwinkerte. Die Lautstärke erhöhte sich noch dreimal, wie sie eh schon war, und neben mir fiel ein Mädchen in Ohnmacht. Ihre Freundin hatte alle Mühe, sie wieder aufzurichten, weswegen ich ihr half, und es dann gegen sie lehnte. Die Freundin lächelte mich dankend an, bis sie mit den Lippen formte: "Chloé Tomlinson?" Ich nickte, und darauf war das Mädchen vergessen. Sie fiel zu Boden, und die Freundin umarmte mich stürmisch: "Es ist so toll, dich zu treffen!" Ich erwiderte ihre Umarmung kurz, schob sie dann aber wieder von mir, auf das Mädchen deutend: "Vielleicht solltest du dich um sie kümmern." Die Freundin nickte und wir richteten sie wieder auf, worauf sie versuchte ihr wieder etwas Leben einzuhauchen. Gar nicht mal so einfach, aber irgendwann schlug sie die Augen wieder auf, und ihre Freundin konnte sie wieder loslassen. Das Mädchen schien noch nicht ganz wieder hier zu sein, aber ihre Freundin würde sich schon um sie kümmern, also richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die Bühne. Die Jungs sassen gerade alle am Bühnenrand, diesmal war Liam bei uns, und sangen ein langsameres Lied. Liam wich meinem Blick erfolgreich aus, wahrscheinlich war ihm das ganze immer noch peinlich. Irgendwann sah er doch mal zu uns rüber, und ich lächelte beruhigend, worauf sein Gesichtsausdruck eine Art von Erleichterung ausstrahlte. Allgemein sah er jetzt viel glücklicher aus. Das Mädchen, mit dem ich ganz am Anfang geredet hatte, zog meine Aufmerksamkeit auf sich, als sie fragte: "Seid Liam und du ein Paar, oder wieso ist er jetzt so glücklich? Ihr passt wirklich toll zusammen." Ich errötete: "Oh, ähm, nein. Er ist nur ein guter Freund. Zwischen uns ist nichts." Sie grinste: "Du brauchst es nicht zu verheimlichen, ich weiss es. Du kannst es mir sagen, ich werde es niemandem sagen." Ich schüttelte den Kopf: "Aber wir sind nicht zusammen." "Dann habt ihr eine Affäre." Wo zum Teufel war das schüchterne Mädchen vom Anfang hin, und wo kam dieses her? Ich presste hervor: "Wir haben auch keine Affäre. Kümmre dich um deinen eigenen Kram!" Damit ignorierte ich sie für den Rest des Konzertes.
Als es ziemlich spät wurde, und die Jungs ihren letzten Song gesungen hatten, machten wir uns auf den Weg, aus dieser Halle rauszukommen. Da Clarissa uns nach Hause fahren würde, würden die Jungs Zuhause auf mich warten, von wo aus Clarissa dann auch mit der U-Bahn nach Hause kommen würde. Wir standen gerade ausserhalb der Halle, da tippte mir jemand auf die Schulter. Ich drehte mich um und sah direkt gegen eine in ein Shirt gehüllte Brust. Diese gehörte einem Mann um die dreissig, der mich leicht anlächelte: "Hallo, meine Tochter ist ein grosser Fan. Würden Sie Ihr ein Autogramm geben?" Zum Vorschein kam ein süsses kleines Mädchen, die mir ihr rosarotes Notizbüchlein entgegen streckte. Ich kritzelte schnell meinen Namen da drauf, da rannte sie schon zu ihrer Mutter, die an einem anderen Auto stand. Naja, vielleicht war es auch ihre Schwester, die sah ziemlich jung aus. Clarissa war schon zum Wagen gegangen, und ich meinte: "Also, ich sollte dann mal gehen." Der Vater lächelte, gelbe Zähne kamen zum Vorschein, und er sprach leise, aber eindringlich: "Willst du nicht noch mit zu mir kommen, kleines. Meine Frau ist für ein paar Tage weg." Also wirklich die Schwester des kleinen Mädchens. Ich lächelte gezwungen und machte einen Schritt zurück: "Äh, nein Danke, i-ich muss los." Bevor ich mich überhaupt umgedreht hatte, griff er nach meinem Arm und raunte: "Vielleicht ein anderes Mal, sexy Lady. Hier, falls du mal Zeit hast." Er drückte mir einen Papierzettel in die Hand und ging dann. Ich schluckte kurz und ging dann zum Wagen. Clarissa fragte mich: "Was hast du so lange gebraucht?" Ich steckte den Zettel geistesabwesend in meine Hosentasche (grosser Fehler): "Äh, nur ein Fan. Lass uns fahren." Sie nickte misstrauisch, liess es aber auf sich beruhen und wir fuhren los.
YOU ARE READING
⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)
Fanfiction"Meermenschen sind unsterblich, weil sie ein erkaltetes Herz haben, das kalt wie Eiswasser ist. Erst wenn sie sich verlieben, erwärmt ihr Herz." Mir tropfte eine Träne aus dem Augenwinkel, die ich mir wegwischte, bevor es jemand sehen konnte. Sie w...
