Wo viel Gefühl ist, ist auch viel Leid. - Leonardo da Vinci
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Bevor ich mich überhaupt umgedreht hatte, griff er nach meinem Arm und raunte: "Vielleicht ein anderes Mal. Hier, falls du mal Zeit hast." Er drückte mir einen Papierzettel in die Hand und ging dann. Ich schluckte kurz und ging dann zum Wagen. Clarissa fragte mich: "Was hast du so lange gebraucht?" Ich steckte den Zettel geistesabwesend in meine Hosentasche (grosser Fehler): "Äh, nur ein Fan. Lass uns fahren." Sie nickte misstrauisch, liess es aber auf sich beruhen und wir fuhren los.
C H L O É
Zum Abschied umarmte mich Clarissa nochmal und meinte: "Es war ein toller Abend! Viel Spass mit deinem Loverboy", sie zwinkerte und drehte sich dann um. Ich hatte den Schlüssel an mich genommen, trat durch die Haustüre und kurz nachdem ich sie geschlossen hatte, stand mein sogenannter Loverboy schon vor meiner Nase. Er grinste mich an: "Hey Baby." Ich musste ihn automatisch auch anlächeln, so sehr überwältigten mich die Schmetterlinge, die wild in meinem Bauch herumflogen. Als er seine Arme um meine Taille legte, erschauderte ich kurz und ich glaube, er hatte es bemerkt. Harry senkte seinen Kopf ein wenig, das Zeichen dass er mich gleich küssen würde... Doch bevor es soweit war, kamen acht Jungs auf uns zugestürzt und mein Bruder schrie aus Spass: "Harry, du sollst dich nicht an meiner kleinen Schwester vergreifen, während ich im gleichen Land bin!" Genervt drehte ich meinen Kopf zur Seite, damit man meinen enttäuschten Blick nicht sah, und Harry fuhr mir tröstend über den Rücken, bevor er einen Schritt zurück trat. Die vier Jungs, die ich sowieso schon kannte, interessierten mich nicht sehr, aber da waren noch vier andere, die mir noch unbekannt waren. Sie waren vielleicht ein wenig jünger, aber hatten die gleiche selbstsichere Ausstrahlung wie alle Stars, die ich bisher kennen gelernt hatte. Ich betrachtete die Jungs interessiert, sie rührten sich kein bisschen, und einer schien mir, als hätte er einen asiatischen Touch. Vielleicht irrte ich mich da aber auch, denn dieser fing jetzt an, mit einem australischen Akzent zu sprechen: "Hey, ich bin Calum. Oder weisst du das schon?" Anscheinend hatte ich recht in meiner Vermutung gehabt, und er war auch ein Star. Ich meinte freundlich: "Nein, das wusste ich noch nicht. Seid ihr auch in einer Band?" Ein blonder, mit einem Lippenpiercing grinste ein bisschen und erklärte: "Ja, aber wir haben einen etwas anderen Musikstil. Ich bin Luke, und wir sind 5 Seconds of Summer." Ein Junge mit gefärbten Haaren stellte sich als Michael vor, und der letzte als Ashton. Ich murmelte: "Was für ein origineller Name." Ashton zog eine Augenbraue hoch: "Das war hoffentlich ein Kompliment?" Ich lächelte ihn provozierend an: "Nein, hast du ein Problem damit?" Sein Blick strotzte nur so vor Arroganz, und ich wusste, ich mag ihn nicht. Und das würde sich diesmal auch nicht ändern, wie es bei Taylor der Fall gewesen war, denn das hier war eine ganz andere Situation. Mein neuer Erzfeind knurrte: "Wage es nicht, über uns zu urteilen, obwohl du uns nicht kennst. Wenigstens haben wir das Talent, etwas aus unserem Leben zu machen. Was machst du? Sonnst dich im Schein deines Bruders?" Ich sog scharf die Luft ein: "Was glaubst du eigentlich wer du bist! Ich habe weder über dich, noch über einen der anderen deiner Band geurteilt, denn wie du richtig fest gestellt hast, kenne ich euch nicht. Und Vorurteile sind absolut nicht mein Fall. Aber anscheinend deiner. Ich habe es mir nicht ausgesucht, in welche Familie ich geboren bin. Mir ist es scheissegal ob mein Bruder Popstar oder Müllmann ist, ich liebe ihn, weil er zu meiner Familie gehört." Harry hielt mich zurück, denn ich hatte mich dem jungen Mann im Laufe meiner Rede genähert, und meine Hände zu Fäusten geballt. Natürlich würde ich keine Chance gegen ihn haben, aber was bildete er sich ein, mich einfach so beleidigen zu können! Als wäre er etwas besseres, nur weil er berühmt war. Ashton murmelte mehr zu sich selbst, als zu irgendwem anderes: "Sie kann froh sein, dass ich keine Frauen schlage." "Was, nur weil ich die Wahrheit gesagt habe, und sie dir nicht passt, musst du mir gleich eine reinhauen? Ich..." Harry hob mich von hinten hoch, worauf ich stockte, und meinte freundlich: "Ich glaub das reicht dann mal, nicht dass ihr euch doch noch zerfleischt." Luke grinste kurz: "Eine reizende Freundin hast du dir da ausgesucht, Haz." Er lächelte mich kurz an - was ihn um einiges sympathischer machte als seinen Bandkollegen - und zog Ashton dann ins Wohnzimmer. Michael und Calum grinsten breit und letzterer erklärte mir: "Nimm es nicht allzu persönlich, er vermisst seine Familie." Ich nickte nur kurz, bevor mich Harry wieder auf die Füsse setzte und von hinten umarmte. Ich lehnte mich gegen seine warme Brust und genoss das Gefühl der Geborgenheit, das mich somit umgab.
Er küsste mich kurz im Nacken und drehte mich dann zu sich um, sodass ich an seine Brust gelehnt dastand. Er fragte mich kichernd: "Müde?" Ich nickte erschöpft: "Oh ja. Das Konzert war übrigens toll." Er zwinkerte: "Dein Freund hat ja auch gesungen." Ich überlegte: "Hm, echt? Anscheinend war seine Stimme nicht eindrücklich genug, ich kann mich nicht mehr daran erinnern", und als er gespielt beleidigt einen Schmollmund machte tätschelte ich seine Wange und sagte mit kindlicher Stimme: "Nimms nicht so schwer, Haz. Das heisst auch, dass es nicht allzu schlimm war." Auf seinen Lippen bildete sich ein Grinsen aus (obwohl ich nicht glauben kann, dass das jetzt so sonderlich aufbauend gewirkt haben muss) und er flüsterte gegen meinen Mund: "Ach was, Baby, ich weiss genau, dass du lügst." Seine Hände wanderten meinen Rücken hinunter in die Hosentaschen meiner Jeans, und ich hörte wie der Zettel raschelte. Stumm betete ich, dass er nicht weiter darauf einging, aber falsch gedacht. Eine seiner Augenbrauen zuckten und er zog den Zettel raus: "Du solltest keine Nummern von Fans behalten. Das ist mir ja auch schon oft passiert, aber glaub mir, es wäre keine gute Idee die zu kontaktieren." Jetzt faltete er den Zettel auseinander und las darauf. Wahrscheinlich stand da was ziemlich eindeutiges, was darauf hinwies, dass das von einem pedophilen alten Knacker und nicht von einem verehrenden kleinen Mädchen geschrieben worden war, denn seine Muskeln spannten sich an und er Kniff kurz die Augen zusammen. Aus seinem zusammengepressten Kiefer zischte er: "Wie muss ich das verstehen, Sexy Lady?"
Anscheinend bereitete der Mann diese Zettel immer haufenweise vor und sprach dann alle Mädchen mit Sexy Lady an, wenn er schon genau das gleiche geschrieben hatte, wie er gesagt hatte! Ich grinste schief: "Nur ein komischer Typ vom Konzert. Er hat mir den Zettel zugesteckt, und ich hab ihn halt eingesteckt." "Was, damit er mal für einen Quickie vorbeikommen kann?" Wütend trat ich einen Schritt zurück, als er das sagte, und erwiderte: "Glaub ja nicht dass du jetzt sowas sagen kannst. Wer ist derjenige der schon tausende Frauen hatte, manche doppelt so alt wie er selbst?" "Ich hatte noch keine die doppelt so alt war wie ich!" "Es ist mir eigentlich auch total egal wie alt sie waren. Nur wage es nicht mich als eine Schlampe darzustellen, wo ich doch nur einen Zettel von einem pedophilen alten Mann bekommen habe! Es ist ja nichts passiert." "Es ist nichts passiert, was du nicht sagst. Er hätte sonst was mit dir anstellen können und... Warte mal. Alter Mann? Wenn der dich begrapscht hat, ich schwöre diesem Penner, wenn der es auch nur wagt, sich an dir zu..." Ich legte beschwichtigend eine Hand auf seine Schulter und murmelte: "Hör mal, Haz. Er hat mir seine Nummer gegeben, da ist doch nichts dabei? Du bekommst bestimmt Tausende Nummern von den unterschiedlichsten Mädchen." "Ja, Mädchen. Zwischen alten Säcken und unschuldigen Mädchen liegt ein gewaltiger Unterschied. Ich würde ihn dir gerne bildlich darstellen, aber dazu müsste ich kurz nach Tokyo fliegen oder so. Schau einfach zu, dass du auf dich aufpasst. Am besten besorgen wir dir einen Bodyguard. Ich meine, zuerst dieses Mädchen das dein Zimmer verwüstet hat und jetzt dieser Kerl,... Ich will kein Risiko eingehen."
Ich legte den Kopf schief: "Na klar, wie wird das denn, wenn ich in der Uni bin? Da verfolgt mich dann auf Schritt und Tritt ein grosser, gefährlich aussehender Mann, und niemand will mit mir befreundet sein, weil man mich sofort für eine arrogante, reiche, berühmte Zicke hält." "Dann studiere nicht", meine Harry so einfach. Er hatte es vielleicht einfach nur so dahin gesagt, meinte es vielleicht gar nicht ernst, und vielleicht war es für ihn gar keine grosse Sache... Aber ab da begann ich dann doch ernsthaft darüber nachzudenken. Sollte ich überhaupt studieren?
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⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)
Fanfiction"Meermenschen sind unsterblich, weil sie ein erkaltetes Herz haben, das kalt wie Eiswasser ist. Erst wenn sie sich verlieben, erwärmt ihr Herz." Mir tropfte eine Träne aus dem Augenwinkel, die ich mir wegwischte, bevor es jemand sehen konnte. Sie w...
