14. oder von verschiedenen Ansichtsweisen und Gesprächen der besonderen Art

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Jeder Streit ist wie ein Gewitter. Es donnert und blitzt am dunklen Himmel, aber danach geht immer wieder die Sonne auf.

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Ich glaube ich machte mich eindeutig zu verrückt. Also zog ich mich rasch um und sank ins Bett, wo ich mir befahl, alle meine Gedanken auszuschalten. Das funktionierte besser als erwartet, und bald schon flog ich in einen schönen Schlaf, bis ich morgens aufgeweckt wurde von der Stimme: "Das ist nicht dein Ernst!", die quer durchs Haus schrie, sodass selbst die Nachbarn es noch hören konnten.

C H L O É

Frisch und ausgeruht schlug ich die Augen auf, obwohl ich gestern noch so lange über den Abend nachgedacht hatte. Jedoch sah die Welt schon ganz anders aus, und ich schwang mich voller Elan aus dem Bett, um dem Grund für diesen Ausruf nachzugehen. Deswegen beschloss ich erst runter zu gehen, und mich erst nach dem Frühstück vollständig fertig zu machen, und lief bis an den unteren Ansatz der Treppe. Weiter kam ich nicht, denn Louis kam mir schon entgegengestürmt. Harry lief ihm nach, und die beiden blieben vor mir stehen. Louis sah mich mit großen Augen an: "Sag dass es nicht wahr ist." Ich zog eine Augenbraue hoch: "Was meinst du? Und wieso bist du so aufgeregt?" Louis knurrte: "Hast du Harry jetzt einfach so verziehen?" Dieser blickte mir entschuldigend in die Augen und ich fragte: "Was denn verziehen?" "Na dass er es mir dieser Blonden Tusse getrieben hat, und dich verletzt hat!" Ich lächelte leicht: "Wir waren da nicht zusammen, also ist es theoretisch seine Entscheidung, mit wem er was macht. Nicht nur ich war verletzt, ihm ging es auch nicht sonderlich gut." Mein Freund lächelte nun erleichtert und ergänzte: "Ich weiß, dass es bescheuert war, ihr eins reinwürgen zu wollen. Aber ich wollte nicht als totaler Loser dastehen, und dachte..." Louis zischte: "Dachtest was?" "Ich dachte dass ihr mich nicht mehr für voll nehmen würdet und mich immer total verhätscheln, wenn da wirklich etwas gewesen wäre, und ich dann mit gebrochenem Herzen zurückgelassen wurde." Ich bemerkte jetzt den ratlosen Blick auf Louis' Gesicht, als er fragte: "Wenn wo was gewesen wäre?" Harry schien zuerst auch etwas verwirrt, wie ich, aber dann verstand er wohl, denn er erklärte: "Ich dachte Niall und Chloé hätten miteinander... miteinander geschlafen, weil ich sie morgens in einem Bett vorgefunden hatte." Louis zog erstaunt eine Augenbraue hoch und fragte mich erwartungsvoll: "Davon wusste ich ja gar nichts, Sis?" Ich würde rot und murmelte nur: "Horrorfilm. N-niemand von euch beiden war da... Also bin ich zu Niall gegangen. Aber da lief nichts!" Hinter mir kam auch jemand die Treppe runter und legte einen Arm um meine Schulter: "Das kann ich bezeugen. Können wir jetzt Essen gehen?" Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Niall, wer sollte es denn anderes sein? Harry ging mit diesem in die Küche, aber Louis versperrte mir noch immer den Weg: "Trotzdem hatte er eine andere." Ich verdrehte die Augen, seufzte, drückte ihn zur Seite: "Niemand ist perfekt. Vergeben und vergessen, ja?" "Du bist weder Gott, noch hast du Alzheimer. Du hättest ihn zappeln lassen sollen." Ich fuhr herum: "Louis, was glaubst du eigentlich wer du bist, mir Vorschriften machen zu können? Das ist mein Leben, und das führe ich so, wie ich es für richtig halte." Louis packte mich am Arm, um mich daran zu hindern, den anderen beiden Jungs nachzulaufen: "Ich bin dein grosser Bruder und trage die Verantwortung für dich, weil du nicht volljährig bist. Du lebst unter meinem Dach, deshalb.." Ich riss mich los: "Das klingt ja so, als wärst du mein Vater! Ich lebe unter deinem Dach, ja. Aber das befugt dich nicht, dich in mein Liebesleben einzumischen. Wenn Harry ein Schwerverbrecher wäre... Okay. Aber er ist dein bester Freund!" "Eben! Ich kenne ihn besser als jeder andere." "Und was ist das Problem?" Louis seufzte und nahm mich in den Arm: "Ich will nur nicht, dass du oder er verletzt werdet." Ich küsste ihn auf die Wange: "Keine Sorge, wir passen auf uns auf." Als Themawechsel meinte ich nun zwinkernd: "Außerdem sollte ich deine Freundin doch auch mal einem Test unterziehen dürfen." Und damit rauschte ich in die Küche.
Niall und Harry füllten gerade einen großen Topf mit Müsli und Milch. Drei leere Milchpackungen lagen schon auf dem Boden, und ich fragte: "Ist das für uns alle, oder will nur Niall davon essen?" Niall sah erstaunt hoch: "Ist das eine ernstgemeinte Frage? Davon wird man ja nicht satt! Das ist mein Appetizer." Jetzt flog mein Blick zu Harry, der nur lächelnd mit den Schultern zuckte und dann leise sagte: "Morgen, Darling." Meine Wangen nahmen einen hellen rosaroten Ton an, und ich wandte den Kopf ab, um mir gleich danach ein Brot zu schmieren. Von hinten schlang er seine Arme um mich und drückte mir einen Kuss in den Nacken: "Du bist so süß, wenn du rot wirst." Und wieder hatte er es geschafft. Wieder errötete ich. Er kicherte leicht und küsste mich auf die Backe. Gerade als ich das Brot fertig hatte, schnellte seine Hand vor und schnappte es sich. Ehe ich regieren konnte, war er schon abgehauen, und ich stand wieder ohne Brot da. Klasse Freund. Niall fing an zu lachen und ich warf ihm einen bösen Blick zu, aber er sah ihn nicht. Stattdessen meinte er: "Gott, ihr passt so gut zusammen! Wann ist die Hochzeit?" Ich wurde schonwieder rot, senkte den Blick, aber Harry hob mein Kinn an und wollte Antworten, aber an seinem breiten Grinsen könnte ich erkennen, dass das nicht gut ausgehen würde. Also stopfte ich ihm noch eine zweite Brotscheibe in den Mund und tauchte dann unter seinem Arm durch. Bevor ich aber in Sicherheit war, hatte er sich blitzschnell umgedreht und ich war wieder gefangen. Bevor noch irgendetwas geschah, hörte ich erst einmal ein paar Sekunden lang ein lautes Schmatzen direkt neben meinem Ohr, als Harry das Brot runterschluckte. Dann küsste er mich auf die Wange und erklärte: "Jetzt ist das Brot alle." Niall löffelte gerade den letzten Rest Milch aus dem Topf und sah enttäuscht hoch: "Was? Haben wir noch Pizza?" Ich seufzte frustriert: "Wie konnte mein Bruder nur mit euch in einer Band landen? Was esse ich jetzt?" Niall meinte: "Tu jetzt nicht so, als wärst du hier das Opfer. Ich bin ein Mann, ich brauche mehr als du." Ich kicherte: "Pah, von wegen ein Mann, ich glaube ein Muttersöhnchen trifft es eher. Von deinen Portionen könnte eine ganze Armee satt werden. Besorg mir lieber ein anständiges Frühstück!" Niall wollte schon entrüstet Antworten, als ich Liam aus dem Wohnzimmer rufen hörte: "Boah, diese Scheiss Paparazzo!" Ich zog leicht grinsend eine Augenbraue hoch und ging mit den beiden Jungs ins Wohnzimmer, wo Liam vor dem Fernseher stand. Dort war ein Bild von Harry, mit den schicken Klamotten die er gestern angehabt hatte, wie er in dieses Restaurant ging. Ein Nachrichtensprecher kommentierte dieses Bild: "Ist unser Womanizer wieder auf der Suche? Trifft sich Harry Styles etwa wieder mit Taylor Swift? Zwischen den beiden schien es immernoch zu funken, aber wieso das plötzliche Liebes-Comeback. Er selbst hat sich noch nicht zu dieser Annahme geäussert, aber wir bleiben für Sie dran!" Ich zog erstaunt eine Augenbraue hoch. Es hätte also zwischen Harry und dieser Swift gefunkt? Ich fragte: "Wer ist Taylor Swift? Wart ihr zusammen?" Harry kratzte sich verlegen am Hinterkopf, aber bevor er etwas sagen konnte, meinte Niall: "Liam und ich gehen einkaufen, bye!" Jetzt waren wir alleine. Harry fing an zu erklären: "Tja, das ist so eine Sache. Taylor Swift ist eine Sängerin, mit der ich tatsächlich mal zusammen war. Aber das war eigentlich nur, weil ich den Jungs etwas beweisen wollte." Entsetzt riss ich den Mund auf: "Also warst du mit ihr zusammen, obwohl du sie nie geliebt hast?!" Harry wurde rot und fragte eher, als dass es eine Aussage war: "Ehm, ja?" Als es dann kurz still war, fügte er hinzu: "Aber es ging nicht lang, wir haben uns sowieso nicht oft gesehen. Sie wohnte in LA, ich in London. Jetzt wohnt sie in New York, also da ist echt nichts." Ich Kniff spielerisch die Augen zusammen: "Ach ja, wieso weißt du denn, dass sie jetzt in New York lebt?" Etwas ärgern durfte ich ihn wohl auch noch, schließlich hatte er mir heute Morgen einfach das Brot weggegessen. Harry seufzte erschlagen: "K-keine Ahnung, sowas kriegt man halt mit. Glaub mir Baby, ich..." Das Telefon klingelte, und unterbrach ihn somit. Da hatte er wohl Glück gehabt. Ich reichte ihm das Telefon, er setzte sich auf die Couch, und ich nahm auf seinem Schoß Platz, dabei beobachtete ich ihn. Gedankenverloren legte er den Arm um mich und starrte... Ja wohin eigentlich? Er schien gar nicht auf einen gewissen Punkt fixiert zu sein, jetzt Schloss er die Augen und lehnte den Kopf in meine Halsbeuge. Er murmelte: "Ja, die Jungs und ich sind um drei Uhr im Büro. Ich erzähle dir dort alles." Er legte auf und sah mir ins Gesicht. Ich blieb stumm und er erklärte: "Wir müssen um drei ins Büro, weil Paul wissen will, was jetzt alles läuft. In Ordnung?" Ich lachte: "Ich bin nicht deine Mutter, du kannst machen was du willst. Ausser natürlich illegale Sachen, da hätte ich etwas dagegen, aber das ist glaube ich klar, und es wäre jetzt auch nicht so toll, wenn.." Er ließ mich nicht ausreden sondern küsste mich innig. "Sowas ist in Ordnung?", fragte er dann und ich murmelte: "Das muss ich noch einem Test unterziehen", worauf ich ihn wieder näher zu mir zog. Er lächelte in den Kuss hinein, und auch ich musste grinsen, bis ich unsanft von ihm runtergezogen wurde. "Au", reklamierte ich, aber derjenige hielt meine Handgelenke weiterhin schmerzhaft fest umklammert. Ich konnte mir schon denken, wer das jetzt war, und mein Verdacht wurde bestätigt, als er meinte: "Ich hab dich nicht mit nach London genommen, dass du deine Unschuld an meinen Bandkollegen verlierst! Macht sowas gefälligst woanders, sonst erblinde ich irgendwann noch." Es war, wie erwartet, Louis. Ich verdrehte genervt meine Augen und meinte: "Louis, du hast auch eine Freundin, also sei nicht so spiessig." Er seufzte: "Das Bild von euch beiden macht mich aber fertig!" Harry runzelte die Stirn: "Wieso?" Louis Kniff verärgert die Augen zusammen: "Wieso wohl, Harold. Du bist nicht so. Du verliebst dich nicht in Mädchen, du legst sie nur flach. Deine einzige richtige Freundin war Tay, und von ihr warst du nur genervt." Harry lächelte leicht und setzte sich auf, was einen deutlich besseren Eindruck machte, als er erklärte: "Ich hab es euch schonmal erklärt. Taylor war ein hochnäsiges, kindisches kleines Mädchen, das nur shoppen und backen im Kopf hatte. Deswegen war ich genervt. Und ich weiß dass ich früher nie so etwas für jemanden gefühlt habe, verdammt, das weiß ich besser als jeder andere außer dir. Du bist mein bester Freund, Boo, und wenn ich mir nicht sicher wäre, dass ich etwas für Chloé empfinde, hätte ich niemals etwas mit ihr angefangen. Ich weiß dass du sie liebst, und dass du alles für sie tun würdest, und sie immer vor solchen Jungs beschützen willst, denn ich habe auch eine Schwester. Aber ich liebe sie. Fuck, sie nimmt meine ganzen Gedanken ein, und ich verstehe dass dir das gegen den Strich geht. Das ist total ungewohnt, auch für mich. Bei dir ist das kein Wunder, du bist schon so lange mit El zusammen, und überhaupt bist du das Gegenteil von mir. Aber wir sind trotzdem gleich. Sowohl können wir beide singen, als auch können wir beide lieben. Und ich liebe nunmal deine Schwester."
Nach diesem Geständnis waren wir erst einmal baff. Eigentlich dürfte ich es euch nicht erzählen, denn ich musste meinem Bruder schwören, dass das niemals jemand erfährt, aber nicht nur mir standen Tränen in den Augen. Das übertraf alles! Ich löste meine Hand von Louis' und umarmte Harry fest. Er lächelte, als ich ihn kurz küsste, dann löste ich mich aber wieder von ihm und flüsterte: "Das war so süß!" Er kicherte: "Ein erwachsener Mann sollte nicht süß sein." Ich zuckte mit den Schultern: "Selber Schuld, wenn du solche Schnulzentexte dichtest." Harry sah jetzt zu Louis welcher aufseufzte: "Harry..." Das klang komisch. Es klang negativ. Das klang nicht überzeugt. Zusammengefasst: das klang gar nicht gut.

⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)Where stories live. Discover now