28. oder von verräterischen Geständnissen und guten Freundinnen

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Die Achtung ist ohne Zweifel das erste, weil ohne sie auch keine wahre Liebe stattfindet. - Immanuel Kant

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"Du lebst noch!" Mit Schwung wurde ich herumgewirbelt, und hinter mir meinte Harry: "Gleich lebt sie nicht mehr, wenn du so weitermachst." Niall setzte mich nach seinen Worten ab, und Perrie zog mich jetzt in eine Umarmung: "Oh Gott, es war sicher schrecklich, oder? Ich wette sie hat dich die ganze Zeit niedergemacht. Diese kleine, blöde, beschissene Barbie, die..." Harry meinte grinsend: "Die beiden sind jetzt beste Freunde, Perrie." Sofort ging diese auf Abstand und kreischte terrorisiert: "Sag mir das das nicht wahr ist!" Ich lachte über ihren Gesichtsausdruck, aber hinter mir kam Swiftie durch die Türe und legte einen Arm um meine Taille: "Doch, es stimmt." Ein echtes Lächeln zierte ihr Gesicht, und so war sie mir echt sympathisch. Wie sehr man sich doch von anderen beeinflussen lassen konnte.

C H L O É
Perrie starrte uns mit offenem Mund an und zischte: "Das ist nicht zu fassen! Kaum tut sie mal eben so als wäre sie eine Person, die man halbwegs ertragen kann, was sie eindeutig nicht ist, fällst du auf sie rein! Sie will dir doch nur deinen Freund schnappen, damit du am Boden bist. Das gibt ihr doch nur einen Kick. Und jetzt schafft sie es auch noch dich um den Finger zu wickeln. Bestimmt macht sie das nur, weil sie weiss dass sie keine wirkliche Chance bei Harry hat, und wenn sie mal deine beste Freundin geworden ist, meint sie dass du mit ihm Schluss machen müsstest oder so. Sie ist so durchschaubar, wieso siehst du das denn nicht?" Als sie mich jetzt auffordernd ansah, meldete sich eine andere Person: Eleanor: "Perrie, was soll dieses Theater. Chloé kann befreundet sein mit wem sie will, du bist nicht ihre Mutter. Wenn Taylor sie ausstehen kann, und sie Taylor, dann spricht ja nichts dagegen, nicht jeder kann mit jedem befreundet sein. Sicher hat es seine Gründe, wieso sie zu dir anders ist als zu Chloé oder so. Und fang ja nicht mehr mit Harry an. Wer war diejenige, die meinte dass Chloé nicht mit ihm reden und ihn ignorieren soll?" El überraschte mich in letzter Zeit immer mehr. Taylor lächelte sie leicht an: "Hey, wie geht's dir. Wie war es mit deiner Mutter?" Sie wank ab: "Ach, du weißt doch wie sie ist, immer total verrückt drauf." Perrie sah El geschockt an: "Woher weiß sie bitte davon?!" El ging breit grinsend an ihr vorbei und stellte sich auf die andere Seite neben Taylor: "Chloé ist nicht die einzige die mit ihr auskommt. Ich hab immer so getan als könnte ich sie nicht ausstehen, weil niemand sie ausstehen konnte, aber dann haben wir uns doch manchmal getroffen. Uns machte es aber nichts aus, dass niemand davon wusste." Ich musste über diese verrückte Situation lachen. Zuerst waren wir alle noch gegen Taylor, und jetzt stand Perrie alleine da. Gemein war es ja schon, aber... Toll, jetzt hatte ich Schuldgefühle.
Perrie seufzte frustriert: "Ja von mir aus, aber wehe ich sehe sie jetzt jeden zweiten Tag hier im Haus!" Abgang in die Küche. El grinste uns alle an und umarmte Taylor und mich kurz, bevor sie zwinkernd meinte: "Die Jungs haben Hunger, ich koche eigentlich gerade. Wollt ihr auch mitessen?" Taylor nickte mit dem Kopf, gleichzeitig wie ich ihn schüttelte. El meine nur: "Ach, was kleines kannst du ja schon essen." Und auch sie verschwand in die Küche.
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Die Zeit verging wie im Flug in so einer Millionen Metropole wie London. Menschen kamen und gingen, Touristen hetzten durch die Strassen in der Hoffnung, alles zu sehen, Fans stalkten ihre Lieblinge, und die Jungs hatten wieder Auftritte nach ihrer langen Pause. Das würde das erste Mal sein, dass ich an einem ihrer Konzerte war. Ich wusste, dass die Karten schon Monate vorher komplett ausverkauft gewesen waren, umso mehr wunderte es mich, dass Louis noch eine Backstage-Karte für mich organisieren konnte. Naja, er hatte ja auch einen klaren Promi-Vorteil.
Die Mädels würden nicht mitkommen, da sie alle die Songs sowieso schon auswendig konnten, aber ich hatte Clarissa gefragt, ob Sie Interesse hätte. Ja, hatte sie, schließlich hüpften da jede Menge Mädchen herum, und vielleicht würde es auch ein paar in ihrem Alter geben. Ob die dann aber auch auf das weibliche Geschlecht stehen würden, bezweifelte ich, da wir uns ja auf einem Konzert von einer Boyband befinden würden.
Die Jungs mussten schon früher weg, weil es ja noch einen Soundcheck und allerlei anderes Zeug gäbe, was sie noch machen mussten, und ich blieb daheim sitzen, bis Clarissa mir Gesellschaft leistete. Als ich ihr die Türe aufmachte, sah sie demonstrativ an meinem Körper herunter und fragte: "Du willst da doch nicht so hingehen?" Ich sah an mir herunter: den ganzen Tag war ich nur in Jogginghose und einem Shirt von Harry herumgelaufen, so auch jetzt noch. Ich grinste: "Nein, du aber auch nicht, oder?" Sie war gerade das totale Gegenteil von mir. Ihre Füße steckten in Highheels und ein sehr gewagtes Outfit zierte ihren Körper. Sie lachte: "Gott nein, das wäre etwas zu viel des Guten. Ich war gestern Party machen, habe nicht zuhause übernachtet und um nicht zu spät zu kommen, bin ich gleich hergekommen. Es ist doch in Ordnung für dich, wenn ich mir was zum Anziehen von dir borge, oder?" Ich nickte und bat sie herein.
Etwa vier Stunden später (ja, wir hatten uns wirklich viiieeel Zeit gelassen) standen wir nebeneinander vor meinem großen Spiegel, und begutachteten uns. Ich hatte eine Röhrenjeans, ein schlichtes weißes Top und meine Lederjacke an, da es zwar kalt draußen war, aber wir uns sowieso in der Halle aufhielten. Clarissa trug einen Skaterrock mit Strumpfhosen, was an ihr wirklich gut aussah (an mir nicht) und ein passendes Oberteil. Ich steckte das nötigste in meine Hosentaschen, und dann beschlossen wir schon loszufahren. Wir fuhren in einem Auto der Jungs, Clarissa auf der Fahrerseite da ich nicht fahren konnte, und kamen schon bald bei der Halle an. Es war ein umwerfender Anblick. Im negativen Sinne. Hunderte Mädchen standen in einer Reihe, einige weinten, andere sahen aus als ob sie gleich zusammen klappen würden, und es würden bei weitem nicht alle da hinein passen. Also warteten viele Mädchen hier nur (vergeblich), um auf die Jungs zu warten. Tja, als ob die durch den Haupteingang kommen würden. So blöd war ja selbst ich nicht. Wie sollten wir da jetzt aber reinkommen? Clarissa hatte wohl den gleichen Gedanken wie ich, denn ein paar Mädchen zeigten schon auf uns. Kein Wunder, ich war ja auch eine Tomlinson. Bevor die Mädchen uns erreichen konnten, war ein bulliger Mann an unserer Seite, der mich ziemliche Angst machte. Sein Blick war grimmig auf die Fans gerichtet, als er aber zu uns glitt, wurde er sympathisch. "Ich bin Rick und soll dich und deine Freundin reinbringen, Chloé." Erstaunt meinte ich: "Echt jetzt? Cool." Er musste lachen und deutete auf einen abgelegenen Weg, der wohl um das Gebäude herumführte: "Da lang." Und schon war er mir nicht mehr so Vertrauen erweckend. Vielleicht wollte er uns ja entführen? Als ob Rick meine Gedanken lesen konnte, seufzte er: "Da hinten ist ein Hintereingang, Mädchen. Es gibt schlaueres, als eine Berühmtheit vor einer Schar Fans zu entführen. Jetzt kommt, es ist viel los." Clarissa schien um einiges mutiger als ich zu sein, denn ohne zu zögern folgte sie ihm, und schließlich überwand auch ich mich.
Es war wirklich unheimlich, um es noch nett auszudrücken. Leider war es ziemlich dunkel, weswegen ich nach ein paar Minuten schon ganz auf Rick angewiesen war, und das änderte sich auch nicht, als wir durch den bereits erwähnten Hintereingang gingen. Zwar war es nicht mehr stockfinster, aber die Gänge waren so lang und verzweigt, dass ich froh war, hier nicht alleine durchfinden zu müssen. Was hatte sich der Architekt nur dabei gedacht! Schließlich kamen wir in einen Bereich, in dem wieder mehr Menschen waren, und bald war da auch eine Tür mit der Aufschrift: 1D. Schwer zu erraten, dass da die Jungs drin sein mussten. Aber machten die da wirklich für jedes Konzert ein Schild dran, mit dem aktuellen Künstler? Unnötige Frage, ich schob sie also ganz weit in den Hinterkopf, und trat gemeinsam mit Clarissa ein.
"Hey Schwesterherz." Mein Bruder lächelte mich durch den Spiegel breit an, aber Lou richtete seinen Kopf gleich darauf wieder gerade, da sie gerade daran war, seine Haare zu richten. Ich wandte meinen Blick von ihm ab, und automatisch wanderte er zu den drei Personen, die auf dem Sofa saßen, sich Chips in die Münder stopften und das ganze mit Cola runterspülten. Der Rest der Band, abgesehen von meinem Freund. Wenn man gerade vom Teufel spricht, da Schlangen sich schon zwei Arme um meine Taille und jemand küsste mein Ohr, bevor dieser mit seiner einmaligen Stimme raunte: "Baby..." Ich weiß bis heute nicht, ob er noch etwas hätte sagen wollen, aber er wurde von Clarissa unterbrochen, die entzückt quietschte: "Oh, wieso hast du mir nicht erzählt, dass du einen Freund hast! Ihr beiden seid ja süß!" Ich musste grinsen und sah aus dem Augenwinkel, dass es Harry nicht anders ging. Er drehte meinen Kopf zu sich, sodass er kurz seine Lippen auf meine legen konnte. Kurz darauf brüllte jemand in mein Ohr: "AAH!" Vor Schreck zuckte ich von dem Verursacher des Tons zurück, und starrte Louis jetzt geschockt an. Er grinste schulterzuckend: "Ich bin immernoch dein Bruder, also ist dieses Bild nicht gerade angenehm. Macht das gefälligst, wenn ich nicht da bin." Wenn du wüsstest. "Oh, glaub mir Bro, die beiden machen noch so viel mehr, wenn du nicht im Rau, bist!", kommentierte ein grinsender Niall, als wüsste er, was ich gerade gedacht hatte. Ich strafte ihn mit einem strengen Blick, aber zum Glück nahm Louis ihn nicht allzu ernst und ignorierte, was er gesagt hatte.

⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)Onde histórias criam vida. Descubra agora