48. oder von Peinlichkeiten und Details

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Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.. - Nelson Mandela

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Mein kleines Muttersöhnchen. Liebevoll lächelte ich ihn an, bevor ich wieder zu meinem Thema zurückfand. Ich schüttelte schnell den Kopf und senkte meinen Blick auf das Brötchen, vielleicht würde sich Gemma ja so von dem Thema abbringen lassen. So war es nicht. Stattdessen rutschte sie etwas näher zu mir hin und flüsterte: "Komm schon, das interessiert mich schon so lange! Da will irgendwie niemand drüber reden!" Ich sah sie verständnislos an: "Wieso wohl? Ich frage El bestimmt nicht darüber aus, was für eine Leistung mein Bruder im Bett bringt!" Alle am Tisch starrten mich an - das war dann wohl etwas zu laut..

C H L O É
Gemma grinste schief, als die Blicke langsam von mir zu ihr wanderten, und ich senkte beschämt den Kopf. Harry legte seine Hand auf mein Knie und lächelte liebevoll, was mich gleich wieder etwas aufmunterte. Er meinte zu Gemma: "Wenn du gefragt hättest, hätte ich dir jederzeit erzählen können, was bei mir abläuft", und zwinkerte schelmisch. Gemma verdrehte lachend die Augen: "Ich wollte aber mal hören ob du wirklich so eine Kanone wärst, wie die Fangirls immer behaupten, oder das nur daher kommt, dass du berühmt bist. Ich habe immer auf letzteres getippt." Er verdrehte die Augen und grinste mir kurz zu, bevor er argumentierte: "Naja, ich glaube es gefällt ihr ganz gut." Peinlich berührt versteckte ich mein rotes Gesicht in meinen Händen, und traute mich gar nicht, zu Louis zu sehen. "Harry, wie oft habe ich es dir gesagt? Rede nicht so über meine Schwester, vor allem nicht, wenn ich dabei bin!", fuhr dieser meinen Freund jetzt an. Der nahm das ganze jedoch recht locker, und er legte eine Hand unter mein Kinn, um meinen Kopf zu heben: "Ach komm, Boobear, du bringst sie in Verlegenheit!" Gemma wandte ein: "Ich glaube eher, dass du das tust, du kleiner Sexgott", und lachte schallend, genau wie ihre Mutter. Ich sehe schon, ich hatte mir mit der Beziehung zu Harry einiges zugemutet. Ich lächelte zögernd und sah in Harrys Augen, die mich aufmunternd anfunkelten, und mir sagten, wieso ich nochmal hier war: Ich war seine Freundin, wenn ich mit Harry klarkam, dann tat ich das auch mit den anderen! Und so war es auch, ich genoss die Zeit bei Harrys Familie.
Nachmittags waren Harry und seine Schwester einkaufen, und El und Louis waren irgendwo. Ich wollte glaube ich gar nicht so genau wissen, wo sie waren, oder was sie taten. Ich hockte also alleine mit Harrys Mom im Wohnzimmer und wusste nicht so recht, was wir machen sollten. Irgendwann schlug sie mir vor, einen Spaziergang zu machen, wozu ich zustimmte. Als wir ein paar Minuten gelaufen waren, und Anne gerade zu einem Gespräch ansetzte, klingelte mein Handy. Ich wollte den Anruf wegdrücken, aber Anne meinte lächelnd: "Nein, geh nur ran! Dann kann ich mir noch etwas überlegen, über das ich mit dir reden möchte." Wir beide lachten, und ich fragte in den Hörer: "Chloé, hallo?" Blöd auch, dass ich nicht nachgesehen hatte, wer es überhaupt war! "Ich hab wahnsinnige Neuigkeiten für dich!", schrie sie mir ins Ohr. "Äh, Taylor, was ist los?" Ich bemerkte, wie Annes Gesichtsausdruck fiel, als sie den Namen hörte. Aber davon konnte Taylor ja nichts wissen, weswegen sie jetzt so laut kreischte, dass sogar Anne es gehört haben musste: "Die Vogue will dich auf ihrer Titelseite! Wie cool ist das denn!" Ich vermutete, dass sie jetzt quer durch die Wohnung hüpfte, aber ich bemühte mich ruhig zu bleiben, schliesslich wollte ich mich vor Anne nicht total zur Äffin machen. "Kann das bis irgendwann warten? Ich bin gerade bei Harrys Familie und..." "Was? Wieso erzählst du mir das nicht! Scheisse, ruf mich einfach sonst mal zurück! Aber möglichst bald, die wollen die Bilder noch vor Neujahr. Hast du gehört? VOR NEUJAHR!" Das letzte hatte Anne wohl auch wieder verstanden. Ich legte entschuldigend lächelnd auf und Anne fragte interessiert: "Du verstehst dich also gut mit ihr?" Ich nickte: "Ja, aber das hat auch seine Zeit gedauert." Anne nickte: "Ich denke nicht, dass ich dich dafür verurteilen kann, dass du so eine warme Persönlichkeit bist, die mit jedem klarkommt", kurz wurde ich rot, "aber dennoch solltest du dich in Acht nehmen. Ich traue ihr nicht." Ich lachte: "Ich weiss, und so falsch liegst du auch gar nicht. Sie kann wirklich eine falsche Schlange sein, jedenfalls zu denen, mit denen sie sich nicht gut versteht. Aber dennoch kann sie auch eine wirklich nette Persönlichkeit sein." Sie überlegte einige Momente, bevor sie sich umwandte: "Da hast du wohl recht. Wollen wir umkehren?" Ich stimmte zu und sie fuhr fort: "Naja, wie kommt es, dass du über Weihnachten nicht bei deinen Eltern bist? Weihnachten ist doch ein Familienfest?" "Louis und ich hatten mal die Idee, zum Hotel zu fliegen, aber das Verhältnis zu unseren Eltern ist nicht das beste, seit Louis gestanden hat, dass er in einer Boyband ist. Und eigentlich habe ich versprochen zu studieren, was ich jetzt aber auch verworfen habe. Davon werden sie wohl nicht so begeistert sein", erklärte ich. Anne zog die Stirn kraus: "Aber Louis und die Jungs haben doch so viel Erfolg! Die beiden sollten stolz auf ihren Sohn sein. Und auf dich auch, ich meine, nicht jeder schafft es, ein Model zu sein." Ich musste lachen: "Es hat ja auch nicht jeder einen berühmten Bruder, wegen dem man die Jobs bekommt." Anne seufzte: "Ja, das war bei Gemma auch mal so. Eine Zeit lang hat man ihr täglich Angebote gemacht, sie auf irgendwelchen Klatschblättern abzubilden oder in einem Film mitzuspielen. Aber das ist nichts für meine Maus." Ich nickte verstehend: "Ja, ich habe es schon bei den ersten zwei Shoots, die ich hatte, gesehen. Das ist nicht immer Friede Freude Eierkuchen." Anne zog neugierig eine Augenbraue hoch: "Erzähl!" Ich guckte kurz auf den Boden und fing dann an zu erzählen, grösstenteils davon, wie sehr mich das männliche Model aufgeregt hatte: "Und immer hat er irgendeinen selbstverliebten Kommentar abgegeben, als wäre ich ein Hund, der nur blöd im Weg herumsteht. Noch schlimmer war es dann, als der Fotograf meinte, dass wir ja so toll zusammen aussehen, und zwischen uns anscheinend die Chemie Stimme. Unfassbar, wie selbstverliebt man sein kann!" Anne musste lachen: "Da war Harry ja nicht sehr begeistert, als du die Braut von jemandem anderes warst!" Ich errötete ein wenig, als ich an die Umstände dachte, und als sie mich aufforderte, zu erklären, sagte ich: "Harry und ich waren währenddessen nicht richtig zusammen. Wir hatten Streit, und da hab ich sozusagen am Telefon Schluss gemacht. Das habe ich aber eigentlich gar nicht wirklich ernst gemeint, es war eher die Wut, die aus mir sprach." Anne schaute mich geschockt an und kommentierte: "Ich hätte nicht gedacht, dass Harry nicht einmal nach dem Shooting fragen würde. Ich meine, er lässt oftmals den Beschützer raushängen, bei dir denke ich mal noch mehr, und er weiss ja, dass es an solchen Shootings meistens auch Männer gibt. Hat er sich überhaupt nicht dafür interessiert?" Ich zuckte mit den Schultern: "Ich denke, er hat sich einfach zurückgehalten. Wie du schon sagtest, er weiss es ja, und ich denke nicht, dass er gleich wieder einen Streit von Zaun brechen wollte, nachdem wir uns gerade vertragen haben. Sind ja nur ein paar Bilder." Anne schloss die Haustüre hinter sich, und Harry kam aus der Küche: "Was für Bilder?", fragte er interessiert, nahm mir währenddessen meine Jacke ab und küsste mich kurz. Ich wusste im Moment nicht, was ich sagen sollte, aber zum Glück schaltete sich Anne ein: "Ach, sie hat mir nur die Details über dieses eine Shooting erzählt." "Ach ja? Du hast mir noch gar nicht erzählt, was ihr so gemacht habt! Waren sie zufrieden mit dir?", fragte Harry nun interessiert und zog uns in die Küche, wo er und Gemma kochten. Ohne dass ich irgendetwas hätte sagen können, erzählte Anne schon alles, was ich ihr Minuten zuvor berichtet hatte. Und sie liess nichts aus, als hätte sie es selbst miterlebt. Von Zeit zu Zeit runzelte Harry die Stirn und sah mit strengem Blick in mein Gesicht, als wolle er ergründen, ob seine Mutter auch nicht übertrieb. Am Ende war Anne ganz ausser Atem, weil sie so schnell geredet hatte, und Harry brummte: "Wenigstens hat er sich nicht an sie rangemacht." Als es einige Minuten still gewesen war, meine Gemma, dass sie mal den Tisch decken würde, und bat Anne zu Hilfe. Harry und ich blieben alleine in der Küche und ich hatte das Gefühl ihm gestehen zu müssen: "Wir mussten uns auch mal küssen, in dem Shooting."

⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora