Aus den Augen, aus dem Sinn
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Perrie, die gerade die Treppe herunterkam, murmelte augenverdrehend: "Da zeigen die Bilder aber was anderes." Harry warf ihr einen warnenden Blick zu und wollte dann ein anderes Thema anschneiden, aber ich fragte: "Was für Bilder?" Harry wank ab und meinte: "Ach nichts besonderes, Paparazzi eben." Perrie dagegen blickte mir mitleidig in die Augen, und ich las daraus, dass es mir nicht gefallen würde. Aber was? Sie mussten sich ja nur in der Öffentlichkeit blicken lassen, und das taten sie ja. Ich meinte bestimmt: "Zeigt sie mir." Harry versuchte es mir verzweifelt auszureden, Perrie reichte mir bereitwillig ihr Handy, auf der sie schon eine Seite aufgeschlagen hatte.
C H L O É
Ich scrollte durch die Galerie. Ich hätte anders über ihn gedacht. Zumindest hatte er mich nicht angelogen, was das Schwimmbad betraf. Verarsch dich nicht selber, mahnte ich mich selbst. Als ob, nur Händchen halten und trockene Küsse, so sah das auf den Bildern nicht aus. Taylor saß am Beckenrand und hatte die Beine um seine Hüfte geschlungen, er selber stand im Wasser, jedoch ziemlich nah bei ihr. Zu nah für meinen Geschmack. Die beiden knutschten wild rum (ja, genau, mit Zunge) und auf einem Bild verschwand seine Hand... ich konnte mir das nicht mehr länger ansehen. Enttäuscht drückte ich Perrie das Handy wieder in die Hand und erklärte monoton: "Viel Spaß beim Fummeln mit der Schnepfe. Aber mach dir keinen Kopf, geht schon in Ordnung, bist ja ein freier Mann. Zumindest jetzt." Völlig außer mir warf ich die Hände in die Luft und stampfte die Treppen hoch. Harry rief: "Baby, ich..." Ich drehte mich um und unterbrach ihn schroff: "Wag es nicht, mich nochmal irgendwas in der Richtung zu nennen. Ich bin weder dein Baby, Schatz, noch sonst irgendwas, außer die kleine Schwester deines Kumpels!" Tränen der Wut traten in meine Augen, Perrie schubste Harry aus meiner Sichtweite und führte mich in mein Zimmer. Sie drückte mich sanft aufs Bett, und ich ließ mir alles gefallen. Etwas umständlich kniete sie sich vor mich hin, hatte es aber irgendwann doch geschafft, und griff nach meinen Händen: "Süsse.." Aber anscheinend wusste sie nicht, was sie hätte sagen sollen, das die Situation irgendwie besser machen würde. Ich sagte weinerlich: "Ich dachte er liebt mich." Sie nickte: "Ja, ich auch. Er wirkte so glücklich!" Dann fügte sie hinzu: "Jedenfalls, wir lassen uns nicht von so einer Scheisse unterkriegen, ja? Schließlich sind wir Frauen! Wenn du willst kann ich Zayn auf ihn hetzen. Harry hasst es wenn die Jungs ihn ignorieren." Ich schüttelte sofort verzweifelt den Kopf: "Bloß nicht! Ich will nicht dass One Direction nur wegen mir gefährdet wird. Erwähne nichts vor Louis, er würde Harry den Kopf abreißen, wenn er sieht, wie es mir geht. Mir Solls egal sein, hängt er eben weiter mit Blondie ab." Perrie legte den Kopf schief und sah mich mitleidig an: "Du musst dich nicht dafür schämen, wenn es dir jetzt dreckig geht. Wie wärs, wir laden El und die Mädels ein, gehen mal mit denen ins Kino, shoppen, lenken dich einfach ab. Ich verspreche dir, es wird alles wieder." Ich lächelte zwanghaft, was wohl mehr nach einer schrecklichen Grimasse aussah, und atmete tief durch: "Okay. Aber können wir zuerst alleine wohin gehen?" Sie zog eine Augenbraue hoch: "Und wohin?"
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"Oh Mann, es ist so schön hier!" Ich atmete die frische Luft ein, schloss dabei die Augen und fühlte mich gleich ein Stück näher meinem Zuhause: "Ja." Perrie deutete auf einen abgelegenen Platz, der ziemlich versteckt war, sodass wir nicht gestört werden würden. Ich lächelte und stapfte voran, sie hüpfte mir fröhlich hinterher: "Ich kann es noch immer nicht fassen, dass du eine Meerjungfrau bist! Du hast noch nie jemandem davon erzählt, hast du gesagt. Wie cool, dann bin ich ja so eine richtige Geheimagentin. Mehr oder weniger." Das brachte mich zum Lachen und ich kicherte: "Perrie, du bist so verrückt!" Sie zuckte nur grinsend mit den Schultern und legte einen Arm um meine Schultern: "Ich hab übrigens im Internet mal ein paar Forschungen angestellt, aber da gab es nichts schlaues, nur so ein paar Rollenspiele und menschenfressende Ungeheuer." Ich erbleichte: "Was? Was wenn ich eigentlich Menschen fresse, und das nur noch nicht weiß? Du hättest nicht mitkommen sollen, was wenn wir zufällig mal jemandem begegnen, und der dich fressen will? Oh, das würde ich mir nie verzeihen. Und was soll ich Zayn erzählen? Er wird mich hassen!" Perrie lachte: "Und du sagst dass ich verrückt bin? Komm jetzt." Sie zog mich weiter, und bald schon sah ich die schäumenden Wellen, die hart an den Strand schlugen. Perrie zitterte etwas, aber ich fühlte mich sofort wohl. Ich zog meine Schuhe aus, grub meine Zehen in den kühlen nassen Sand und lief auf das Wasser zu. Perrie rief: "Es ist kalt, sicher dass wir jetzt schwimmen gehen sollten?" Ich lachte freudig und breitete die Arme aus: "Komm schon, es wird dir gefallen!" Wir hatten eine Taucherbrille für Perrie mitgenommen, und ich zog meine Hose aus, versteckte sie am Strand und watete dann, untenrum nur noch in Unterwäsche bekleidet, ins kühle Nass. Ich ließ es zu, dass ich mich verwandelte, und tauchte unter. Als ich nach einigen Augenblicken wieder auftauchte, konnte ich Perrie hören: "Oh Scheisse, Chloé, du hast mir Angst eingejagt, als du plötzlich verschwunden warst. Warte auf mich!" Ich konnte sehen dass sie sich auch ausgezogen hatte, die Taucherbrille auf dem Kopf, und mir folgte. Sie hängte sich an mich und ich meinte: "Gut festhalten!" Zur Sicherheit nahm ich eine ihrer Hände und tauchte dann unter. Ich schlug kräftig mit der Flosse, Perrie krallte sich in meinen Arm. Ich grinste sie an, ihre Augen waren weit aufgerissen, und auf die Umgebung um uns herum gerichtet.
P E R R I E
Ich kann es immer noch nicht glauben.. Ich war ja schon oft Schnorcheln gewesen, sogar einmal tauchen, aber es war nirgends so schön gewesen wie in diesem Moment. So viele Fische näherten sich uns, schwammen neben Chloé her, drehten Kreise im Wasser. Algen wiegten sich im Wasser hin und her, das Wasser schimmerte oben hell und unter uns dunkelblau. Immer wieder tauchte Chloé auf, damit ich Luft holen konnte, aber das nahm ich gar nicht richtig wahr. Wir waren so schnell, sausten regelrecht durch das Wasser, tauchten unter Bögen aus Stein und Korallen durch, begegneten bunt schimmernden Fischschwärmen, sahen lauter bunte Farben. So etwas wunderschönes hatte ich noch nie erlebt. Als wir wieder einmal auftauchten, und sie mich festhielt, damit ich wieder zu Atem kommen konnte, meinte ich keuchend: "Das.. war toll!" Sie grinste breit, es war ein echtes Grinsen, nicht so eines, wie wenn wir in der Stadt sind. Das Wasser war ihre wirkliche Heimat, hier gehörte sie wirklich hin, statt aufs Land.
Gerade als wir wieder untertauchen wollten, erschienen um uns herum Spitze Zacken, die sich immer mehr aus dem Wasser hoben. Echt jetzt? Das waren Dreizacke. Erste Köpfe zeigten sich, es waren alles Männer, und bald waren wir umzingelt von diesen Männern. Ich vermutete mal, dass es Meermänner waren, etwas anderes hätte wenig Sinn gemacht. Chloé runzelte besorgt die Stirn, als sich einer der Männer aus dem Kreis löste, und auf uns zuschwamm. Sie schirmte mich beschützend von ihm ab, seine Stimme dröhnte in meinen
Ohren, als er sprach: "Tochter des Meeres, wie kann es sein, dass ihr so unvorsichtig seid, und euch einer Sterblichen enthüllt?" Sterblich? Was sollte das denn? Chloé sagte mit erstaunlich kräftiger Stimme: "Sie ist eine Freundin, sie ist eingeweiht. Es besteht keine Gefahr." Der Mann erhob seinen Dreizack: "Geht mir aus dem Weg, Tochter!" Sie schüttelte den Kopf: "Nein! Ich werde nicht zulassen, dass ihr ihr etwas antut, für etwas, das meine Schuld ist. Ich war unvorsichtig, ich habe nicht aufgepasst. Wer seid ihr überhaupt?" Der Mann senkte genervt den Dreizack: "Ich bin Alain, Sohn Poseidons, der der Herr der Meere ist. Ich bin dein Vater." Ich muss zugeben, das ganze hat mich auch etwas mitgenommen, aber Chloés Antwort darauf war wirklich nicht sehr schlau: "Hä?" Ich musste kichern, und ein paar der um uns herum versammelten Meermänner folgten meinem Beispiel, wurden aber ziemlich schnell wieder ernst, als Alain ein paar Mal seinen Dreizack hin und her schwang. Alain erklärte: "Ihr müsst noch viel lernen, Tochter, vor allem, dass Menschen nicht eingeweiht werden dürfen. Ihr werdet das Mädchen am Festland absetzen und ihre Erinnerungen löschen, danach kommt ihr mit uns nach Merion." "Merion?", fragte Chloé genauso verwirrt, wie ich es war. Ich klammerte mich noch etwas fester an sie, als Alain sagte: "Unser Zuhause." Sie schüttelte den Kopf: "Euer Zuhause. Meines ist bei meiner Familie. Du bist nicht mein Vater!" Alain seufzte: "Du bist eine Meerjungfrau." "Ja, wegen diesem komischen Tang." "Nein. Ihr wart schon immer deine Meerjungfrau, nur war es zu unsicher für euch, und so haben wir eure Kräfte versteckt. Der Tang hat sie nur hervorgeholt. Ihr seid meine Tochter, eine Tochter des Meeres!" Chloés Augen vergrößerten sich: "Aber Louis, und Patrick,..." Jetzt war ich es, die sie über Wasser hielt, denn ihre Bewegungen verlangsamten und ich murmelte: "Chloé, dein Fischschwanz wiegt Tonnen, bitte kannst du..." Sie kam wieder zu sich und bewegte sich nun wieder, sodass ich mich wieder an ihr festhalten konnte. Sie rief erbost: "Du bist nicht mein Vater. Ich habe nur einen Vater, den, der im,er für mich gesorgt hat. Schert euch dahin zurück, woher ihr gekommen seid!" Ihre Haare bauschten sich plötzlich auf und es wäre wohl eindrücklich gewesen, wären sie mir nicht ins Gesicht geweht. Wir befanden uns plötzlich in der Mitte eines Strudels, der sich erhob, sodass die Meermänner unten zurückblieben, und wir uns über sie hinweg hoben. Alain's Augen vergrößerten sich, und ich hörte ihn noch sagen: "Sie hat die Kräfte Vaters." Dann wären wir schon weg, und die Meermänner aus unserer Sicht. Wir wurden an die abgelegene Stelle am Strand gespült, wo ich ein paar Rollen machte, bis ich endlich sitzen blieb. Chloé rollte sich auch ein paar Mal, bis sie reglos liegen blieb. Panisch rüttelte ich sie: "Chloé! Was ist mit dir? Scheisse!"
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Hallo Leute...
Nach Weihnachten -> mittelmäßig Zeit zum Schreiben & größere Abstände zwischen den Updates...
Ich versuche die Länge der Kapitel immer etwa gleich zu halten, und auch die Abstände zwischen den Kapitel, aber das gelingt mir natürlich mal mehr mal weniger.
Habt ihr Verbesserungsvorschläge? Gefällt euch etwas nicht? Gefällt euch etwas sehr gut? Lasst es mich bitte wissen, eure Meinung liegt mir am Herzen! Ich wünsche euch ein wunderschönes Weihnachtsfest!
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⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)
Фанфикшн"Meermenschen sind unsterblich, weil sie ein erkaltetes Herz haben, das kalt wie Eiswasser ist. Erst wenn sie sich verlieben, erwärmt ihr Herz." Mir tropfte eine Träne aus dem Augenwinkel, die ich mir wegwischte, bevor es jemand sehen konnte. Sie w...
