16. oder von peinlichen Geschichten und verwirrenden Versprechungen

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Einbildung ist auch ne Bildung

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Kurz nach Niall, der ebenfalls, wie Liam, einen leidenden Gesichtsaudruck aufgesetzt hatte, kam Harry, der meinem Blick aus dem Weg ging. Hinter sich an der Hand führte er eine schlanke Blondine, die eher als Clown hätte durchgehen können, mit dem Makeup im Gesicht. sofort erkannte ich sie: Taylor Swift. (Nichts gegen alle Taylor Fans, ich mag sie schon, aber in dieser Geschichte ist sie nunmal so) Aber was wollte sie hier?!

C H L O É

Ich sah Harry zuerst verständnislos an, aber er wandte seinen Blick schnell wieder ab. Alle anderen Jungs sahen mich nur wieder mit diesem leidenden Gesicht an, und ich wartete auf eine Erklärung, wieso mein Freund seine Ex an der Hand herumführte. Wieso sie überhaupt hier war! Aber sie kam nicht. Stattdessen meinte er nur: "Wir haben Essen mitgebracht", und setzte sich schonmal an den Tisch. Taylor löste sich von seiner Hand und kam auf mich zu: "Du musst Chloé sein, Louis' Schwester. Ich bin Taylor, aber ich denke das weißt du ja." Sie reichte mir nur die Hand, und am liebsten hätte ich geschrieen: 'Ich bin Harrys Freundin, also lass deine fucking Finger von ihm!', stattdessen blieb ich jedoch stumm und schüttelte nur kurz ihre Hand. Wir ließen uns alle am Tisch nieder, ich saß zwischen Niall und Louis, und Taylor mir gegenüber. Ich bemerkte, dass sie immer wieder ein Gespräch mit mir anfangen wollte, aber ich blockte ab, und nachdem ich mein Essen einfach nicht runterbrachte, entschuldigte ich mich, um nach oben zu gehen, unter dem Vorwand, Kopfschmerzen zu haben. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass mein Kopf gleich platzen würde, da ich diesen Anblick nicht ertragen wollte. Was war das eigentlich? Waren die beiden jetzt zusammen? Aber ich war doch seine Freundin! Wollte er jemand berühmtes? Oder war es einfach, weil sie viel hübscher war als ich? Mochte er Makeup lieber als Natürlichkeit? Immer mehr Fragen spukten in meinem Kopf herum, sodass mein Kopf nur noch mehr brummte. Ich hatte das Gefühl, dass gleich Dampf aus meinen Ohren schießen müsste. Kaum Lag ich für einen Moment auf dem Bett, ging die Türe auf, und jemand trat ein, der die Türe wieder Schloss. Leise Schritte ertönten, und ich erkannte, dass es wohl Perrie oder Eleanor sein müsste, da Schritte von den Jungs ganz anders tönten. Eine Hand fuhr sanft über meinen Rücken und eine liebliche Stimme fragte: "Willst du alleine sein?" Es war El. Ich setzte mich auf und schüttelte den Kopf, sie lächelte mich an: "Ich weiß, wir kennen uns nicht lange, aber ich bin für dich da, ja?" Ich musste breit lächeln: "Danke. Mein Bruder hat eine gute Wahl getroffen, wie ich bis jetzt feststellen konnte." El lachte: "Was ist da zwischen dir und Haz?" Ich seufzte schwer: "Wir sind zusammen. Jedenfalls dachte ich das, bis jetzt. Gerade heute hat er mir noch erzählt, dass er Taylor nicht ausstehen könne, und jetzt ist sie hier." El setzte sich neben mich auf das Bett: "Oh, glaub mir, er kann sie wirklich nicht ausstehen. Wie auch, sie ist schrecklich. Ich weiß auch nicht was das soll, aber Haz ist nicht der Typ, der Mädchen kaltblütig verarscht. Er hatte zwar oft Bettgeschichten, aber die Mädchen wussten immer woran sie waren." Ich lächelte schwach: "Eben, das macht das ganze noch unverständlicher." El stand abrupt auf und erklärte mit einem Zwinkern: "Ich hol jetzt Perrie, dann gibt es erst einmal einen Mädelsabend mit viel Eiscreme und Filmen. Warte kurz hier." Gleich darauf verschwand sie durch die Türe. Ja, eindeutig, ich mochte Sie jetzt schon, mein Bruder hatte einen ziemlich guten Geschmack.

Etwa eine Viertelstunde später sassen Perrie, El und ich in einem Dreieck auf meinem Bett. Zwischen uns lagen zahlreiche DVD-Hüllen, Chips, Schokolade, Gummibärchen, und weiteres Nachzeug. Ich gab jedem etwas bequemeres zum anziehen, und dann startete ich meinen Laptop, damit wir uns als erstes 'Titanic' anschauen konnten. Zehn Minuten später lief der Film im Hintergrund, und Perrie erzählte von einem peinlichen Erlebnis, das ihr mal mit Zayn unterlaufen war: "Und dann ging die Tür auf, und der alte Mann von der Kasse stand da. Das schlimmste war ja, dass er nicht wütend wurde oder abgehauen ist, sondern uns nur grinsend angestarrt hatte, als dächte er, wir würden weitermachen!" Ich musste unfassbar laut lachen, und fragte erstickt: "Und was habt ihr gemacht?" "Zayn schrie ihn an, dass er sich verpissen sollte, und drehte uns um, sodass der Mann mich nicht mehr sehen konnte. Als er dann endlich wieder weg war, schlossen wir die Türe ab", erklärte sie. Ich riss erstaunt die Augen auf: "Warte, warte, warte. Ihr habt sie abgeschlossen. Soll das das heißen, was ich denke, was es heißt? Ihr habt einfach weitergemacht?" Perrie's Wangen färbten sich etwas rosa, aber dann nickte sie. Nun wandte sie sich aber an El: "So, was ist deine peinlichste Sex-Geschichte?" Wie direkt sie doch sein konnte, aber genau das war so toll an ihr. El wurde rot. Nicht im Sinne von, ihr Gesicht überzog ein lieblicher Rosaton, nein, sie würde wirklich knatschrot wie eine Tomate. Dann meinte sie: "Ihr erzählt es aber niemandem, versprochen?" Die Mädels Taten wirklich alles, um mich aufzuheitern, wie mir gerade auffiel. Schließlich würde ich so etwas nicht jemandem anvertrauen, den ich seit einer Stunde kannte. El erzählte uns jetzt ihre Story: "Okay, also. Es war Weihnachten, wie ihr wisst, also Louis' Geburstag. Wir waren über die Festtage bei meiner Familie, damit wir alle zusammen feiern können, und meine Eltern waren gerade einkaufen. Louis und ich hatten vereinbart, nichts zu haben, wenn meine Eltern im Haus waren, da ich einfach nicht will, dass meine Eltern sowas mitbekommen. Jedenfalls dachten wir, dass wir alleine waren, und sind gerade dort, wo wir waren, über uns hergefallen. In der Küche. Es war gerade eine Phase, wo wir sehr viel Sex hatten, das ändert sich bei uns immer, und so eine Trockenphase war damals sehr schlimm. Es ist dann auf dem Küchenboden passiert und.." Perrie unterbrach sie grinsend: "El, das hatten wir doch schon oft. Was ist passiert?" El reklamierte: "Perrie, ich bin da nicht so offen!" Als Perrie aber nicht nachgab, holte sie tief Luft und flüsterte weiter: "Wir hatten also auf dem Küchenboden Sex. Es war wirklich aufregend, so ganz anders, als im Bett, und wir waren ziemlich laut. Leider sind wir danach ins Wohnzimmer gegangen, wo uns dann meine Eltern terrorisiert anstarrten. Sie waren die ganze Zeit über wieder da gewesen, weil der Wagen kaputt gewesen war." Ich musste lachen und prustete: "Ich glaub meine Eltern hätten mich in ein Kloster geschickt, wenn mir das passiert wäre!"

Anschließend sahen die beiden mich erwartungsvoll an und ich lachte nur: "Tja, ich hab euch nichts zu erzählen!" Perrie zog eine Augenbraue hoch: "Sag bloß du bist noch nie in einer Peinlichen Sex-Situation gewesen!" Mir würde es jetzt doch ein bisschen peinlich, und ich senkte den Kopf: "Doch, naja, denn... Ich. Also ich hatte..." Es war schon erbärmlich, mit 17 Jahren, denn alle meiner Freunde waren schon lange soweit gewesen. El formte den Mund zu einem o: "Warte mal, du... Du bist noch Jungfrau?" Als ich nickte, meinte Perrie besorgt: "Vielleicht hast du dir dann mit Harry ein bisschen den falschen geangelt. Du willst es vielleicht nicht hören, aber er hatte schon einige Mädchen, und da kann man sich schon blöd vorkommen, wenn man selber gar keine, und der Partner so viel Erfahrung hat. Niall oder Liam wären da vielleicht klüger gewesen. Obwohl beide auch nicht ganz unschuldig sind." Ich verdrehte die Augen: "Perrie, ich hab es selbst mal mitbekommen, aber das ist doch total egal. Ich... ich hab grad ganz andere Probleme." Sie nickte: "Stimmt ja, sorry." El seufzte: "Männer können schon kompliziert sein." Perrie sah sie belustigt an: "Das sagst gerade du? Du hast doch so eine perfekte Beziehung mit der Grinsekatze!" El lächelte leicht: "Keine Beziehung ist perfekt, Perrie-Berry. Wir haben uns letztens gestritten, weil ich sagte, dass ich noch keine Kinder haben möchte, und er hat das zu ernst genommen. Er war erst einmal beleidigt, weil er dachte ich stufe unsere Beziehung nicht ernst genug ein, um mit ihm ein Kind zu haben." Wenigstens hatten die beiden eine Beziehung, dachte ich mir, behielt das jedoch für mich, und fragte: "Jetzt ist aber alles wieder okay? Er scheint wirklich glücklich mit dir. Er liebt dich." Sie grinste verträumt: "Mein Boo-Bear, natürlich ist alles wieder gut zwischen uns beiden. Ich habe ihm erklärt, dass ich, wenn ich jetzt schwanger werden würde, glaube dass wir das schaffen. Trotzdem muss man das Schicksal nicht herausfordern. Wir sind beide viel zu jung, er ist in der Blütezeit seiner Karriere, und auch ich arbeite gelegentlich als Model. Es würde also alles sehr kompliziert werden. Ich liebe ihn aber, weswegen wir das sicher schaffen könnten." Ich lächelte: "Er hat echtes Glück mit dir." Perrie schaltete sich jetzt ein: "Lo, was würdest du denn machen, wenn Haylor wirklich wieder etwas werden würde?" Ich blickte terrorisiert von meinen Händen auf: "Wiebitte? Er sagte er mag sie nicht, dann wird es wohl kaum ein Liebescomeback geben. Er muss eine gute Begründung dazu abgeben, wieso sie gerade an seiner Hand klebte, aber die gibt es sicher. Nicht umsonst ist er mein Freund. So Scheisse wäre er nicht, schließlich müsste er wenigstens mit meinem Bruder weiter unter einem Dach Leben."

Diese Art von Gespräch zog sich bis am frühen Morgen, womit ich ca. sechs Uhr in der Früh meinte, und dann fielen wir alle in einen tiefen Schlaf. Ich wachte schon um neun Uhr wieder auf, weil ich etwas auf dem Gang hörte, mein Schlaf war also doch nicht so leicht gewesen, und stand auch auf, weil ich erstaunlicherweise schon sehr wach war. Ich tapste barfuß und nur in Unterwäsche und einem alten Shirt von Lou in die Küche, wo ich Taylor stehen sah, wie sie einen Kaffee einschenkte. Das eigenartigste daran war jedoch nicht, sie morgens in der Küche stehen zu sehen, sondern zu erkennen, dass es Harrys Shirt und Boxershorts waren, die sie da trug.

Ich räusperte mich, und ja, ich war etwas angepisst. Aber dazu hatte ich wohl vollkommenes Recht. Sie fragte: "Sorry, wolltest du auch Kaffee? Ich hab leider nur für einen gemacht." Ich lächelte gekünstelt und antwortete: "Ach, nein, kein Problem, ich mach mir einfach einen neuen. Darf ich vielleicht fragen, was du hier machst?" Taylor lachte auf, und, oh welch Wunder, es klang sogar ziemlich echt! "Du benimmst dich lächerlich, kleines. Hast du etwa Angst, dass ich dir Harry wegnehme? Ich weiß über eure Beziehung Bescheid." Sie betonte das Wort Beziehung seltsam und ich beobachtete sie misstrauisch. Überhaupt klang das alles sehr arrogant, was ja nicht anders zu erwarten war, und ich fragte mich, ob sie wirklich beabsichtigte, Harry und mich auseinander zu bringen. Als könnte die Country- und neuerdings auch Popsängerin Gedanken lesen, seufzte sie, griff die Tasse und meinte: "Keine Sorge, er gehört nur dir. Ich sollte dir nichts davon sagen, er wird dir alles noch genau erklären, darauf hat er bestanden, aber ich werde nicht versuchen, mich privat zwischen euch zu drängen. Ich habe nur im Gästezimmer geschlafen, denn er liebt dich." Sie lief an mir vorbei die Treppe hoch.

⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)Where stories live. Discover now