You don't know the value of water before the well runs dry.
Man weiß erst, was man hatte, wenn man es verloren hat.
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Ich stimmte zu, verabschiedete mich wieder mit einem Händeschütteln von ihm und trat dann aus dem Café. Vor Freude auf und ab hüpfend blieb ich noch einige Sekunden an Ort und Stelle, bis sich plötzlich jemand auf mich stürzte, und immer weitere dazukamen.
C H L O É
Ich schlug auf dem Boden auf und rollte mich schnell herum, kurz bevor ich unter einer Masse von Körpern begraben wurde. Jede Menge kreischende Teenager, nur Mädels natürlich, scharten sich um und auf mir herum, alle schrien etwas, das etwa den gleichen Sinn hatte wie: "Das ist die Schwester von Louis!" Anscheinend ihre Directioner. Ich zwang mir ein Lächeln auf, bevor ich mich freikämpfte, und auf meine eigenen zwei Beine stellte. Sofort fragten mich einige Mädchen nach einem Autogramm, einige nach einem Foto, und andere nach beidem. Ich verteilte fleissig die gewünschten Geschenke, unterschrieb Mal auf Ärmen, mal auf Federmäppchen, machte manchmal ein Foto mit einigen der Mädchen, bevor ich mich den anderen zuwandte. Es schien gar kein Ende zu nehmen, stattdessen hatte ich das Gefühl, dass die Menge, die sich um mich scharte, immer grösser wurde. Als nach ca. einer halben Stunde immernoch kein Ende in Sicht kam, fing ich an, mich bei den Mädels zu entschuldigen, und in die Richtung der U-Bahn zu drängen. Langsam verlor sich die Menge, und ich konnte sehen, wo genau ich mich befand. "Ach Scheisse!", ich hatte mich in die falsche Richtung freigekämpft, und stand jetzt am Anfang der Shopping-Straße. "Dann genehmige ich mir noch was zu trinken", redete ich schulterzuckend mit mir selbst, und setzte mich in ein Café. Etwas deprimierend war es ja schon, ganz alleine dort zu sitzen, aber ich kümmerte mich nicht weiter darum und genoss die Aussicht. Bald schon kam meine Bestellung, wieder einmal ein Kakao, und so genoss ich die freie Zeit, bis ich bezahlte und mich wieder auf den Weg machte. Das erste Mal seit Stunden sah ich auf mein Handy: fünf verpasste Anrufe und 21 Nachrichten. Zwei Anrufe waren von Louis, die anderen von den Jungs. Nur Harry hatte mich nicht angerufen. Ich ignorierte, dass sich mein Herz bei dieser Erkenntnis schmerzhaft zusammenzog, und las die Nachrichten. War wahrscheinlich nur von dem Stress mit den übermotivierten Stalkern der Jungs. Alle von Louis und Liam. Die beiden machten sich große Sorgen. Ich textete den beiden kurz, dass ich mich auf den Heimweg machen würde, trank dann meinen Kakao aus, legte etwas Geld auf den Tresen und ging.
Bald kam ich daheim an. Ich schloss die Türe hinter mir, drehte mich um und starrte direkt in Louis' Gesicht. Niall's Wange klatschte gegen seine, als er ihn zur Seite schob, und somit hatte ich den Iren jetzt direkt vor der Nase. Louis schob ihn wieder zurück, sodass ich wieder in das Gesicht meines Bruders sehen konnte, aber Niall ließ nicht locker, und so verzerrten sich ihre Gesichter ein wenig, während sie sich darum rangelten, mich mit ihrem Mundgeruch umzubringen. Liam stand in der Tür zum Wohnzimmer und sah den beiden kurz zu, bevor er mir ein warmes Lächeln schenkte: "Beachte die beiden gar nicht, sie haben zu viel Cola gelöffelt." Ich grinste schief: "Davon wird man doch nicht ernsthaft betrunken?" Er schüttelte lachend den Kopf: "Nein, aber wir haben ihnen weis gemacht dass es so ist, und jetzt glauben sie, dass sie betrunken sind." Ich musste dämlicherweise kichern, zog dann aber meine Schuhe aus und folgte dem Sänger ins Wohnzimmer zu Zayn, Perrie und Harry. Ich meinte: "Ich hab mir einen besorgt." Harry hob ruckartig den Kopf: "Wiebitte? Du hast es dir selbst besorgt? Sei froh dass Louis..." Ich schlug ihm an den Kopf, um seinen empörten Redefluss zu unterbrechen und meinte schlichtweg: "Einen Job." Harry lachte: "Ah ja. Falls ich doch recht habe, darfst du jederzeit zu mir kommen." Louis rief, noch immer aus der Eingangshalle; "Das hab ich gehört!" Harry rief zurück: "War auch Absicht!" Dann wandte er sich mir zu: "Wo denn?" Ich ließ mich zwischen ihn und Zayn auf die Couch fallen, bevor ich meinte: "In einem süssen Café in der Stadt, nicht weit entfernt von der U-Bahn-Station. Und Oh mein Gott, sie haben dort sooo gute Muffins." Niall unterbrach mich: "Dann kommen wir dich ganz oft besuchen!" Ich lachte und Zayn fragte: "Und, noch jemanden kennengelernt?" Er wackelte mit den Augenbrauen und ich zuckte mit den Schultern: "Im Café hat mich jemand... ähm, keine Ahnung, angemacht? Ich.." Harry knurrte: "Wer war dieser Hurensohn, ich schlag ihm alle Zähne raus." Etwas irritiert sahen wir alle ihn kurz an, bevor ich lachte: "Du schlägst doch wohl keine Mädchen? Es war eine der Kellnerinnen." Liam fielen als einzigem nicht fast die Augen aus dem Kopf, als er fragte: "Dann bist du lesbisch?" Ich blinzelte ein paar Mal: "Was dachtet ihr denn? Wenn Perrie brünett wäre, würde ich sie glatt Zayn ausspannen." Perrie selbst schien den Witz als einzige zu verstehen, und setzte gleich mit ein: "Oh mein Gott, ehrlich? Das ist ja der Wahnsinn! Ich dachte immer ich müsste verstecken, dass ich auf Mädchen stehe, aber du gehst so locker damit um! Ich hätte dich am liebsten vom ersten Moment an vernascht!" Zayn zog schnell seinen Arm von seiner Freundin Weg, als hätte er sich verbrannt, und ich schlang die Arme um ihren Hals: "Ich bin so froh dass du es genauso siehst." Langsam wanderte ich mit meinen Fingern pedo-like über ihren Arm: "Wollen wir zwei hübschen hochgehen?" Zayn schlug jetzt meine Hand da weg und knurrte: "Fass sie noch einmal an, und ich brech dir den Arm, egal ob du ein Mädchen bist oder nicht." Innerlich kugelte ich mich jetzt schon auf dem Boden, blieb äußerlich jedoch ganz ruhig. Ich legte einen Arm um seine Schultern und schnurrte in sein Ohr: "Wenn du willst kannst du gerne mit uns mitkommen, Darling." Perrie kletterte ihm auf den Schoss und ich zwinkerte ihr kurz zu, bevor ich von hinten die Arme um seine Brust legte, aber gerade wo es anfing lustig zu werden, stand Zayn ruckartig auf und nahm Perrie über die Schulter: "Niemand stiehlt Zayn Jawadd Malik seine Freundin, nicht mal eine Lesbe!" Perrie musste laut loslachen, und so konnte auch ich mich nicht mehr halten, und kugelte mich wortwörtlich auf dem Boden herum. Niall meinte: "Ich glaub die beiden haben uns ein bisschen verarscht, Zayn." Ich erklärte, nach Atem ringend; "Keine Sorge, ich steh nicht auf Mädchen. Schon gar nicht auf deine Freundin." Perrie öffnete entrüstet ihren Mund, aber Zayn meinte noch im hochgehen: "Wag es nicht, jetzt einen Spruch rauszulassen, Baby." Und so schwieg sie also.
Jedenfalls für eine kurze Zeit. Bald darauf ertönte ein spitzer Schrei und die schrie: "Einbrecher!" Verwirrt stürmten wir fünf den beiden nach, und sahen das Pärchen mitten in einem verwüsteten Zimmer stehen. Meinem Zimmer. Zayn erklärte: "Die Tür stand offen." Ich nickte nur und sah mir den Schaden genauer an. Es lagen Scherben am Boden, ob von meinem Spiegel an der einen Wand, oder von den ganzen Bildern, sie waren überall verteilt. Meine Kissen waren alle aufgerissen worden und Federn flogen nur so im Zimmer herum, als hätte hier gerade eine Kissenschlacht stattgefunden. Meine Kleider waren aus meinem Schrank rausgezerrt worden, und einige waren verunstaltet worden, bei meinen hohen Schuhe war nicht viel von dem 'hoch' übrig, denn alle Absätze waren abgebrochen, und sowieso war alles einfach kaputt. Schauder überzogen meine Haut, als ich das Ausmass der Zerstörung begutachtete. Liam rief sofort die Bodyguards an, schließlich könnte der Einbrecher noch im Haus sein, und wir anderen stiegen durch die Trümmer. Mein Blick blieb an einem Bild hängen, das ich gemacht hatte, als ich klein gewesen war. Es Waren Muscheln, Seesterne, Krabben, etc, die ich an den Strand gelegt hatte. Ich war im Meer dorthin getaucht, wo sonst kein Mensch ohne Hilfsmittel hinkam. Da war ich ganz schön stolz gewesen. Es bedeutete mir sehr viel, aber jetzt Lag es, wie all die anderen Bilder, am Boden, zerstört, zersplittertes Glas, das Papier in Fetzen gerissen. Eine Träne entkam meinem Augenwinkel, und ohne Worte starteten die Jungs und Perrie eine Gruppenumarmung. Ich flüsterte leise 'danke', aber jeder hatte es gehört.
So kam es, dass einige Minuten später, eine ganze Truppe von Bodyguards im Haus herumwuselten, und nochmal soviele beschützten die Jungs und mich. Bald schon hörte man durch die Walkie Talkies, dass der Einbrecher geschnappt worden sei. Jetzt versammelte sich die ganze Horde im Garten, und wir standen dem Affen gegenüber, der mein Zimmer verwüstet hat. Okay, eher gesagt war es ein Äffchen. Ein verrücktes Äffchen. Kaum hatte sie uns gesehen, fing sie an wie eine Irre drauf los zu quasseln, irgend so ein Fan-Gelaber. Da hörte ich mittlerweile gar nicht mehr zu. Als sie jedoch vor mir stand, betrachtete sie mich mit großen Augen und schrie dann: "Du elende Schlampe, wie kannst du es nur wagen, ich bin die zukünftige Miss Styles!" Als sie mal kurz Luft holte, erklärte ich: "Mrs." Sie fragte ganz irritiert: "Hä?" Ein hochgebildeter Affe, muss man da gesagt haben, dennoch erläuterte ich die Aussage: "Miss bist du, wenn du ledig bist, das wäre dann dein Eigenname. Mrs. ist, wenn du verheiratet bist, also würde das eher zutreffen, wenn du Styles heißen möchtest. Jedoch glaube ich kaum, dass das so sein wird, denn Harry ist eine männliche Schlampe, die wohl kaum bei so einem Knochengestell wie dir bleiben wird. Er ist ein Mann, und kein kleiner Junge. Du stehst doch auch nicht auf einen Milchbubi, der keinen einzigen Muskel besitzt?" Harry wandte ein: "Ich bin keine Schlampe!" Ich grinste: "Sag ich doch, noch dazu männlich." Er Kniff die Augen zusammen: "Wann hast du mich denn mit jemandem Vögeln gesehen, Darling? Ich habe seit Wochen keine Frau mit weniger als den Bikini gesehen!" Jetzt musste ich lachen: "Oh, eine Durststrecke! Woran liegt das, bist du impotent geworden?" Liam hinderte Harry daran eine Antwort zu geben, indem er meinte: "Wieso hast du Chloés Zimmer verwüstet?" Das Mädchen zuckte mit den Schultern: "Das gilt als Warnung. Nächstes Mal bist du das Kissen. Niemand fasst meinen Harry an!" Ich musste lachen, und Liam verdrehte die Augen: "Nur deswegen? Gönn ihnen doch ihr Glück!" Ich Zog die Augenbraue zusammen: "Welches Glück denn? Zwischen uns läuft nichts!" Harry lachte: "Aber du wünscht es dir." Louis keifte: "Jetzt gebt es doch endlich zu! Das schlimmste ist dass ihr es auch noch vor mir verbergt." Ich wollte schon was einwerfen, als Niall sagte: "Wir sind nicht dumm, wisst ihr was ihr euch für Blicke zuwerft! Das seh ich sonst nur bei Zayn und Perrie, sowie bei Louis und Eleanor." Zayn fügte noch hinzu: "Und früher bei Liam und Danielle." Harry sprang jetzt endlich auch mal für unsere Unschuld ein: "Leute, da läuft wirklich nichts!" Niall grinste hämisch: "Dann magst du Chloé nicht mehr als eine gute Freundin?" Harry wurde rot: "Nein, sie ist Louis' Schwester, da läuft nichts", murmelte er nur. Louis zog ihn jetzt ins Haus, um wohl irgendwas zu bereden, und mein Blick folgte ihnen neugierig, aber Perrie sagte: "Er ist ein guter Kerl." Ich runzelte die Stirn: "Worauf willst du hinaus?" Liam schluckte: "Gib es zu, du magst ihn." Ich verdrehte die Augen aber Niall erklärte ernst: "Sag jetzt bloß nichts falsches, er ist unser bester Freund. Wir lassen nicht zu, dass er verletzt wird. Hast du bei dem Kuss etwas gespürt?" Zayn ergänzte: "Ein Kribbeln in deinem Körper, diese unerträgliche Hitze, die Gedanken, die sich nur um ihn und seine Lippen drehen?" Ich wurde rot: "Das trifft es ziemlich. Aber das hat nichts zu bedeuten, ich.." Liam zischte: "Jetzt gesteh es dir endlich ein!" Ich seufzte: "Und wennschon, er.." Liam ließ mich nicht ausreden. Stattdessen drückte er seine Lippen auf meine.
Bei Harry hatte ich meine Augen geschlossen. Aber jetzt konnte ich es nicht. Kurz ließ ich ihn gewähren, bevor ich ihn wegdrückte: "Was soll das?" Liam flüsterte: "Spürst du das gleiche bei mir, wie bei ihm? Nein! Du bist in diesen Typen verliebt, ob du willst oder nicht."
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⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)
Fanfiction"Meermenschen sind unsterblich, weil sie ein erkaltetes Herz haben, das kalt wie Eiswasser ist. Erst wenn sie sich verlieben, erwärmt ihr Herz." Mir tropfte eine Träne aus dem Augenwinkel, die ich mir wegwischte, bevor es jemand sehen konnte. Sie w...
