3. Kapitel

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«Ich war 19, als er zur Welt gekommen ist

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«Ich war 19, als er zur Welt gekommen ist. Und Samantha hat es mir verheimlicht, bis er ihr drei Jahre später weggenommen wurde. Das System hat mich dazu geholt, weil er sich nirgends einleben konnte und andere Familien nicht akzeptieren wollte.» Ich lag im Gästezimmer im Bett. Ich war letzte Nacht relativ schnell umgeknickt, weil mir alles zu viel geworden war.

Ich denke, es war bereits der nächste Morgen und ich hatte einen Kater. Oder vielleicht gleich zwei? Ich konnte Dad mit den anderen reden hören. «Und warum hast du uns nie etwas von ihm erzählt?» «Weil ich nicht wollte, dass ihr wütend auf mich seid. Die Nacht mit seiner Mutter war einmalig. Ich wusste nicht einmal, dass sie Probleme mit Drogen hat.»

Ich langte nach meinem Handy und sah, dass Giorgia mich zugetextet hatte. Doch mir fehlten die Nerven, ihr zu antworten. Noè hatte die Nachrichten von Quinn und dem anderen Typen ignoriert. Sie war wütend. Schließlich hatte ich dem Tod ihrer Mutter beigetragen.

Um ehrlich zu sein, war das alles mit Suizid und allem Drum und Dran zu viel für mich gewesen. Deswegen hatte ich mich auch von Tony losgerissen, als sie mich mit ins Krankenhaus nehmen wollte. Ich denke, danach war ich zu Quinn gegangen und hatte ihm Alk und LSD geschnorrt. Und was danach passiert war, wusste ich nicht mehr. Allein, dass Dad nicht allein in der Küche saß, hatte mich überrascht.

Hatte ich das also doch nicht geträumt? Waren die Eltern meines Vaters mit seiner Tante hier? War das wirklich passiert? «Das spielt doch alles keine Rolle. Mir geht es darum, dass du uns verheimlicht hast, dass du Vater geworden bist.» «Bin ich nicht. Ich bin nicht der Vater von Dario. So habe ich mich nie benommen.» «Was meinst du?» «Sie dir den Jungen doch an! Mit 15 hackedicht und meilenweit weg. Er hat gestern den ganzen verdammten Regenbogen gesehen. Ich konnte ihn gerade noch vom Gleis ziehen, Mamma!» Ich hatte Santiago noch nie so verzweifelt zu hören bekommen. Aber er wusste, wie man Leute an der Nase herumführte. Ihm war es doch schlichtweg egal, was mit mir war. So erging so ziemlich jedem in meinem Leben.

Ich entschied mich dazu, aufzustehen und ich tat es nicht gerne, aber ich blieb im Türrahmen zur Küche stehen, denn dort standen alle zusammen, mit Kaffeetassen in den Händen und diskutierten miteinander. «Buongiorno, Dario.» Angelina- War das ihr Name? Sie stellte die Kaffeetasse ab und kam auf mich zu, doch ich wich zurück und schaute direkt zu Dad in die Augen. «Kann ich jetzt gehen?»

Er schüttelte seinen Kopf. «Ich habe Rosie angerufen und sie meinte, du wohnst im Moment bei Giacomo. Stimmt das?» Ich zuckte mit den Schultern. Diese Angelina zückte ein Tellerchen mit Keksen und bot sie mir an. «Du bist mir etwas zu dünn, mein Junge.» Ich winkte ab und zuerst wollte sie nicht nachgeben, doch ich sah sie böse an. Ich hatte gerade keine Nerven für unnötige Zuneigung. Ich musste hier weg. Mir juckte es unter den Fingernägeln. Mein Hals war trocken. Ich musste zu Quinn.

«Warum?» Ich sah ihm geradewegs ins Gesicht und verschränkte meine Arme auf der Brust. «Weil-» Es klingelte und diese Alessandra ging und machte den anscheinend erwarteten Besuchern die Tür auf. Ich hörte schnelle Schritte und Sekunden später hing mir meine Schwester am Hals. Ich wollte sie abwimmeln, als sie aber zu weinen begann. «Rio...»

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