13. Kapitel

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Die Pizza war lecker

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Die Pizza war lecker. Ob Dario gleicher Meinung war, konnte ich nicht deuten und er selbst wusste es wahrscheinlich auch noch nicht, weil er seinen Teller lieber anschaute, als ihn zu leeren. 

Ich versuchte, nicht darauf einzugehen und ihm die Zeit zu geben, die er brauchte, aber nach meinem vierten Stück konnte ich nicht mehr ruhig zuschauen. «Probiere doch wenigstens.» Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. «Kein Hunger.» 

Ich presste meine Lippen zu einer Linie zusammen und entschied mich für einen Plan, den ich während unseres Aufenthalts hier strikt befolgen würde. Ich würde fixe Esszeiten setzen und mit Dario essen. Ganz egal, ob er es wollte oder nicht. 

Aber irgendwie musste ich ihn wieder daran gewöhnen. Klar, würde ich ihn keinesfalls dazu zwingen, aber ich würde ihn in die richtige Richtung schubsen. Ich schob ihm seinen Teller näher ran und blinzelte liebevoll, um ihm Mut zu geben, doch er schaute nur genervt drein. «Noè-» «Iss», war das Letzte, was ich sagte, bevor ich meinen Teller in der Küche abwusch und aufräumte. 

Ich hatte ihn stets im Auge, damit er ja nicht auf die Idee kommen würde, seine Hälfte der Pizza irgendwie aus dem Fenster zu werfen. «Ich kann nicht», hörte ich ihn nur quengeln und ich gesellte mich wieder zu ihm. Er hatte es nicht einmal versucht. 

«Ich bin eigentlich kein Fan von Zwang und Manipulation, aber du musst was essen. Ansonsten muss ich dich wieder zurück nach Marble bringen und dort musst du dann direkt in eine Klinik. Du verhungerst hier sonst noch. Du hast seit knapp 3 Tagen keine richtige Mahlzeit mehr zu dir genommen.» «Ich hatte gestern früh ein bisschen vom Cornetto.» 

«Ja, das ist aber auch schon bald mehr als 38 Stunden her. Komm, ich weiß, dass du es kannst.» Ich rückte mit meinem Stuhl näher an Dario heran und bot meine Hilfe an, doch er wich zurück und wimmelte mich und die Pizza ab. «Hör auf», warnte er mich und stand auf. 

Er suchte wieder einmal das Weite. Irgendwie wollte ich ihm diesen Freiraum geben, aber in gewisser Hinsicht musste ich auch durchgreifen, weil er hier und in meiner Obhut um einiges mehr Freiheiten hatte als in Amerika in den ganzen Kliniken. «Dario, du musst was essen.» 

«Lass es, Noè. Ich will gerade nicht diskutieren.» «Es gibt auch nichts zu diskutieren. Du isst mindestens zwei Stücke und den Rest kannst du morgen essen. Aber du haust mir jetzt nicht einfach wieder ab, weil du überfordert bist und-» «Ich bin nicht überfordert!» 

Ich zuckte zurück, weil Darios Stimme lauter wurde, aber ich riss mich am Riemen und folgte ihm mit der Pizza ins Schlafzimmer, wo er in meinen Sachen nach Kippen suchte, doch die hatte ich auch an einem neuen Ort versteckt. Sein Kiefer war angespannt und seine Augen unruhig. «Ich habe mit dir gekocht. Reicht dir das für heute nicht! Meintest du nicht mal, dass wir zusammen kochen können, ich aber nicht mitessen muss?!» 

Frust nahm in ein, weil er in meinen Taschen nichts mehr finden konnte. «Versuch es, Lio. Bitte.» Er schüttelte den Kopf und verzog seinen Mund. Sich die rechte Schulter haltend, stand er wieder auf und mied meinen Blick. «Bitte.» «Wieso tust du mir das an?» Er hatte es geschafft, seine Stimme etwas zu dämpfen. «Ich versuche, dir zu helfen.» 

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