52. Kapitel

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«Ein verdammter Zirkus ist das hier

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«Ein verdammter Zirkus ist das hier. Ohne Scheiß, das kann's doch echt nicht mehr sein.» Ich verzog meinen Mund und rieb mir meine Augen. Ich konnte Noè schimpfen hören und drehte mich seufzend zur Seite. 

«Das System dies, das System das. Und was haben sie bis jetzt erreicht? NICHTS!» Die Matratze sank. Ich lag in einem Bett. «Und du? Wieder wach?» Ich öffnete meine Augen, aber nur einen winzigen Spalt. Erwartet hatte ich das Krankenhaus, aber ich lag im Bett von der Station. 

«Was ist passiert?» «Du hast Heroin geraucht und bist dann eingenickt.» «Und deswegen bist du wütend?» Ich drehte mich auf den Rücken und streckte mich, bis meine Schultern knackten. «Ja, aber nicht auf dich. Auf alle, aber nicht auf dich.» 

«Du warst nicht da...» Sie seufzte und befeuchtete ihre Lippen. «Ich weiß. Es tut mir leid. Ich wollte deine Nachricht lesen, aber die Handys wurden für die Prüfung eingezogen.» Mir fiel erst jetzt auf, dass ich eine Infusion angehängt hatte. Hä, ich war doch auf der Station und nicht im Krankenhaus. 

Noè bemerkte meine Verwirrung und langte nach meinen Fingern. «Der Freund von deiner Mutter und Hannah haben das hier zustande gebracht. Sie wollten dich eigentlich ins Krankenhaus bringen, aber ich konnte sie davon abhalten, weil ich weiß, wie schlimm dich dieser Ort mittlerweile triggert. Santiago war derselben Meinung und hat mich unterstützt.» 

Mir wurde gleich wieder schlecht. «Meine Mom weiß, was ich getan habe?» Ein Kopfschütteln. «Nein, Theo hat es ihr nicht gesagt. Er weiß, was das mit ihr anstellen könnte. Und zu deinem Glück war es keine richtige Überdosis. Es hätte schlimmer kommen können, aber wieso hast du das getan?» 

Ich mied ihren Blick und biss mir auf die Unterlippe, doch sie stoppte mich davor. «Ich weiß es nicht. Ich war allein und wusste nicht mehr weiter. In meinem Kopf gab es nur zwei Auswege und ich habe mich für den entschieden, der mich nicht töten würde.» 

Noè schüttelte den Kopf und legte sich zu mir. «Du weißt, dass ich immer bei dir bleiben werde, oder? Ganz egal, wie oft und wie stark du rückfällig wirst.» Ich blieb still. «Du wusstest davon?» Sie legte ihre Hand auf meine Brust, auf mein Herz. 

«Nein, ich habe dir geglaubt, als du mir gesagt hast, dass du okay bist. Aber mein Bauch hat mir was anderes gesagt, doch ich wollte dich nicht immer hinterfragen und du bist dann ja zu mir gekommen und warst ehrlich, nur habe ich dann alles versaut und war nicht zur Stelle.» Ich drehte mich zu ihr und schaute ihr in die Augen. 

«Ich weiß nicht mehr weiter. Irgendwie will ich alles tun, aber kann gar nicht mehr. Ich habe keine Ahnung mehr, ob ich mir selbst noch vertrauen kann. Ich-» Die Tür ging auf und Theo trat ein. Als er sah, dass ich wach war, sanken seine Schultern erleichtert in sich zusammen. «Wie geht es dir, Dario? Also körperlich.» 

Noè entfernte sich etwas von mir und machte Theo Platz. «Kopfweh und Muskelkater.» Er schrieb sich das auf und setzte sich zu mir ans Bett. «Dario, Heroin ist etwas, was dich nur schwer wieder loslässt. Geh diesen Weg nicht. Du willst nicht wissen, wie oft ich Patienten verloren habe, weil sie diesen Weg gegangen sind und nicht mehr rauskamen.» Ich schämte mich dafür. Noè hörte alles mit. 

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