10. Kapitel

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Dad war wieder einmal angepisst

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Dad war wieder einmal angepisst. Keine Angst, nicht meinetwegen. Er hatte Dario beim Kiffen erwischt, während ich noch etwas länger in den Morgen geschlafen hatte.

Interessierte das Dario? Nicht wirklich. Er war high und ganz gechillt drauf. Eben genau, weil er gekifft hatte. «Clean. C.L.E.A.N. Dario! So schwer zu verstehen?» Er schüttelte den Kopf und schob sein Frühstück gelangweilt von der einen Seite vom Teller zur anderen. «Und warum funktioniert es jetzt nicht mehr?»

Er zuckte mit den Schultern. «Kann halt nicht alles auf einmal machen...» Er wagte es, meinem Vater entgegenzuschauen und schielte kurz in meine Richtung, die seinen Blick nicht ganz deuten konnte. Was kam jetzt?

«Ich habe mir fürs Erste vorgenommen, nichts mehr zu trinken und schnupfen. Reicht das nicht erstmal?» «Schnupfen? Du schnupfst?!» «Eigentlich nicht, aber wurde die letzten Tage zur Gewohnheit. Schlucke dafür fast keine Tabletten mehr.»

Dad versuchte ruhig zu bleiben und Dario auf gewisse Weise zu verstehen, aber ja... Er kämpfte schon ziemlich mit sich selbst. «Und Weed hilft gerade echt mit den Träumen.» «Was träumst du denn überhaupt?» «Dinge...» «Dinge? Du willst nicht darüber reden, oder?» Dario nickte und begann sich aber kurz danach nervös die Augen zu reiben.

Während er damit beschäftigt war, deutete ich Dad etwas schroff, dass er sich zu bremsen hatte. Ich wusste, dass er sich genauso große Sorgen um Darios Zukunft machte, wie viele andere, aber seine Art es ihm zu zeigen, war kontraproduktiv.

Dads sanfte Seite versteckte er oftmals unter strenger Erziehung und wütenden Worten. Und Dario bekam diese sanfte Seite jedes verdammte Mal zu spüren und dann in den falschen Hals. Ich denke, er konnte nicht durch Dads strenge und scharfe Worte hindurchsehen und erkennen, dass er einfach nur das Beste für ihn wollte. Warum sonst verstanden sich die beiden nicht allzu gut?

«Marco, ich weiß, dass ich gerade wackelig unterwegs bin, aber nimm dir lieber die Zeit für Noè und dich. Ich bekomm das schon auf die Reihe.» Dad trank seinen Kaffee aus und seufzte. Er konnte jetzt sagen, was er wollte, aber das war sehr lieb und erwachsen von Dario. Aber leider trotzdem nicht richtig.

Dad und ich mussten uns nicht von allem abschotten, um mit Moms Tod klarzukommen. Unser Ziel war es, mit allen zusammen zu kämpfen und stärker zu werden. Doch Dario kannte diese Art und Weise, mit Trauma umzugehen, nicht. Sein Lösungsweg war kürzer und gefährlicher.

«Ich weiß, ich bin manchmal etwas streng und finde nicht immer die besten Worte, Dario. Aber du bist mir sehr wichtig. Ich kenne dich schon fast dein ganzes Leben lang. Ich möchte dir helfen und für dich da sein. Genauso wollte das Fiona. Du warst wie ein Sohn für sie. Sie hat- Sie hat seit verdammten 8 Jahren deine Adoptionspapiere bei ihr im Büro liegen. Sie-» Dario schaute auf in Dads Augen. «Sie wollte mich adoptieren? Warum?» «Warum wohl, Dario?! Schau dich an!» Dad zeigte energisch auf Dario, doch dieser zuckte erschrocken zurück. Dachte er- Dachte er, Dad würde ihn packen?

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