21. Kapitel

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Die Tür krachte auf und ich zuckte erschrocken zusammen, doch Dario rührte sich nicht

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Die Tür krachte auf und ich zuckte erschrocken zusammen, doch Dario rührte sich nicht. Sein Kopf lag auf meinem Schoß und er döste leise vor sich hin. «Komm. Komm. Hier drinnen passt's sicher.» Ein Kichern und tiefes Lachen, welche jedoch beide verstummten, als sie sahen, dass das Bett besetzt war. Ja, hey. 

Meine Finger lagen in Darios Locken und kraulten ihn sanft. Dieser Abend war wild gewesen und die Stille, die uns jetzt eingenommen hatte, wollte ich mir eigentlich nicht von zwei notgeilen Idioten nehmen lassen. 

Ich sah sie böse an, «Besetzt.» Und als sie genervt wieder gingen, rutschte ich vorsichtig unter Darios Kopf hervor und stand auf, damit ich die Tür zusperren konnte. Die beiden waren nämlich schon die dritten, die hier hereingeplatzt waren. Ich hatte langsam keine Nerven mehr. Plus, der Alkohol gab mir mittlerweile mehr Kopfschmerzen als Glücksgefühle. 

Ich hatte riesige Schuldgefühle. Dass Dario so gecrasht war, war meinetwegen passiert. Ich hatte ein oder zwei Bierchen zu viel erwischt und mich wie ein naives, dummes und ignorantes Mädchen verhalten. Ich hatte ihn und sein Problem mit Suchten provoziert und darauf war ich alles andere als stolz. 

Was er getan hatte, war einerseits bewundernswert, aber auch auf so vielen Arten und Weisen einfach komplett falsch und vor allem saugefährlich gewesen. Wie er meine Neugier und meine Lust, mich vollzusaufen, unterbunden hatte, war sehr schlau gewesen. Das musste ich ihm lassen. Die Angst davor, ihn so zu verlieren, hatte mich schneller ausgenüchtert als ein Eimer mit kaltem Wasser es je hätte tun können. 

Er hatte mir Angst gemacht. Wie er so einfach und sorgenlos Drogen nehmen und Alkohol trinken konnte, hatte mich zutiefst schockiert. Ich meine, eigentlich hatte ich ihn noch nie wirklich dabei gesehen, wenn er sowas machte, und ich wollte es definitiv nie mehr miterleben. Jetzt durfte er nicht mehr. Ich hatte das erste Mal gesehen, was es hieß, keine Kontrolle zu haben und keine Grenzen zu kennen. So wollte weder ich noch sollte er so enden. Das dufte nie mehr vorkommen. 

«Wie fühlst du dich?» Ich streichelte ihm über die Wange und sah ihn aus sanften Augen an. Er war wieder wach. Das hatte ich anhand des kurzen Rümpfens seiner Nase gesehen. Seine Augenbrauen hatten sich auch einmal angehoben. «Gut», grinste er und kuschelte sich tiefer in meine Hand. 

Nüchternheit war noch Stunden von ihm entfernt, aber wenigstens war sein Puls mittlerweile weder verschnellert noch verlangsamt. Zumindest nicht mehr. Es hatte einen Moment gegeben, da hatte ich schon das Handy am Ohr gehabt, weil sein Puls immer langsamer geworden war, doch er kam dann wieder und Dario hatte mir versichert, dass er okay war. Sei anscheinend normal... Das konnte ich mir aber nicht vorstellen. 

«Noè?» «Hmm?» Er öffnete seine Augen, doch irgendwie sah es nicht so aus, als wäre er komplett da. «Kennst du Harmony?» «Harmony? Die große Schwester von Ronan?» Er nickte. Ronan war Giorgias Exfreund. «Sie war es.» Was? Was war sie? Ich wollte nachfragen, bis mir das, was Dario mir sagte, mitten in die Fresse knallte. Sie war es?! 

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