5. Kapitel

2.9K 213 130
                                    

Mein ganzer Körper brannte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Mein ganzer Körper brannte. Vor allem mein Hals. Meine Haut fühlte sich so an, als würde mir jemand Eisen einbrennen. Ich konnte nur schreien und um Gnade beten, aber man hörte mich nicht.

Das Brennen breitete sich aus. Es wanderte weiter über mein Kinn hoch und stoppte auf meinem Mund. Es dämpfte mein Schreien ab und ich konnte nichts anderes mehr, als meine Augen zu schließen und die Luft anzuhalten. Zwei neue Eisenstangen reichten unter mein Shirt. Sie brannten sich in meine Brust ein.

«Ey, ich schwöre, er ist so scheiße hübsch. Ich komme kaum drauf klar.» Ein Kichern. «Bist du dir sicher, dass das okay ist?» Das Brennen hörte auf. Ich konnte wieder atmen. «Er hat nicht nein gesagt.» «Ja, aber auch nicht ja.» «Schau, fragen wir ihn.» Ein Brennen um mein Kinn. «Ja oder nein?» Ich wollte nein schreien. Es tat weh. Es brannte und mir war schlecht.

«Mhm...» «Hat sich für mich nach einem Ja angehört. Plus, er kann sich doch glücklich schätzen. Du weißt, wie viele Jungs mit mir ins Bett wollen.» «Er ist Giorgias kleiner Bruder. Und erst 14.» «Liebe kennt keine Grenzen. Und Age is just a number. Plus, ich bin nur knapp 4 Jahre älter. Er wird mir noch für das, was er bei mir lernt, dankbar sein.»

«Das ist keine Liebe. Er ist hackedicht!» «Schau! Wenn es dir nicht passt, kannst du dich einfach verpissen, okay!» Ein Knall. Stille. War es zu Ende? Hatte das Brennen ein Ende genommen? Bitte, es tat so weh! Nein. Nein- Es kam wieder. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich war in meinem eigenen Körper gefangen. Warum konnte ich nichts dagegen tun? Das Brennen kam zurück.

«Stopp! Bitte, stopp!» Jemand packte meine Hand. «Stopp! No!» «Dario! Hey! Dario! Hallo!» Ich schrak auf und eilte von der Stimme weg. Huh? Wo war ich?! Ich sah alles verschwommen. Ich hatte keine Ahnung, ob ich aufgewacht war, oder nicht? «Dario? Hey?» Eine Hand auf meiner Wange spürend, zog ich mich zurück, bis ich nicht mehr weiter konnte.

Es brannte. Überall. Es tat weh. Ich fühlte mich dreckig und mir war übel. Luft, ich brauchte Luft. «Hey, Spatz. Alles gut, du bist in Sicherheit.» Meine verschleierte Sicht wurde klarer und vor mir tauchte Rosie auf, die mich besorgt anschaute. Sie ließ meine Wange los und hockte sich zu mir auf den Boden. «Wo warst du gerade? Was ist passiert?»

Ich schüttelte meinen Kopf und rieb mir mein Gesicht. «Ich- Noè. Wo ist Noè?» Sie lag nicht mehr im Bett. Erst dann fiel mir auf, dass alle im Zimmer standen und mich verängstigt anstarrten.

Darunter auch Noè. Ihre Nase blutete. Was war passiert? «Wa- Was ist passiert? War ich das?» Marco stand neben ihr und sah mich nicht nur besorgt, sondern auch ein wenig wütend an. Ich war das gewesen, oder? Noè blutete meinetwegen. «Hab ich sie-» «Shh, ruhig. Alles ist gut.» Mir- Mir ging die Luft aus. Ich- Was- Noè- Ihre Nase. «Es tut mir leid. Shit, es tut mir verdammt leid. Ich- Noè.»

Sie hatte verweinte Augen und war in den Armen von ihrem Vater. Ich wollte sie auch in die Arme nehmen und ihr zeigen, dass ich das nicht gewollt hatte, doch Marcos Blick hielt mich fern. «Ich denke, ich kann das jetzt mal so in den Raum werfen: Solange du deinen ganzen Kram nicht im Griff hast und im Schlaf alles und jeden um dich herum verletzt, gibt's da zwischen euch beiden keine Kuscheleinheiten mehr, verstanden? Allgemein: Was soll das überhaupt? Tun Freunde sowas? Dario, dein Ernst? Das ist meine Tochter. Du weißt, was ich dir gesagt habe!» Konnte aber gut sein, dass ich das schon wieder vergessen hatte. Wenn er mir das vor dem ganzen Stress gesagt hatte, war ich entweder uninteressiert, high oder betrunken gewesen.

PainkillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt