9. Kapitel

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«Ja, es ist wirklich lecker

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«Ja, es ist wirklich lecker.» Ich lächelte gespielt interessiert, doch ich wollte nur noch nach oben und nach Dario sehen. Er hatte mich hier so gut wie an seine Großmutter gekettet. 

Etwas stimmte nicht. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, was beim Einkaufen so verkehrt gelaufen war. Er musste irgendwie was falsch verstanden haben. Er tat sich schwer. Die Symptome wurden wieder stärker und er gab sich nicht die Zeit und Kraft, diese zu verstehen und verarbeiten. 

«Ich bringe Dario etwas», meinte ich mit einem Schweißfilm im Nacken, weil bereits eine verdammte Stunde vergangen war, seit Dario nach oben geflüchtet war. «Dario werde dase lieben!» Ich grinste schwach auf und füllte den Teller für ihn. 

Ich schüttete die Hälfte fast wieder aus, so schnell hetzte ich die Treppen hoch zu unserer kleinen Wohnung. Um ehrlich zu sein, erwartete ich das Schlimmste. In erster Linie wünschte ich mir einfach nur, dass er noch lebte. 

Ich weiß, so etwas zu denken, war krass, doch bei Dario mehr als nur berechtigt. Die Tür zum Badezimmer war weit offen und der Boden von der Dusche war nass. Er muss geduscht haben. «Dario?» Ich suchte in unserem Schlafzimmer, fand dort aber nur sein Handy in den Kopfkissen vergraben. 

Die Balkontür war offen, und mein Herz wagte es wieder zu schlagen, als ich ihn draußen sitzen sah. «Hey, Lio?» Er lehnte an der Wand und fuhr sich gedankenversunken durch die nassen Haare, bis er zusammenzuckte, weil ich mich vor ihn hinhockte und nach seinen Händen greifen wollte. 

«Alles okay?» Er hatte den Call mit Kelly gehabt, oder? Er nickte langsam, rieb sich seufzend übers Gesicht und sah dann auf in meine Augen. Was ich sah, war eine Art Mauer. Zwischen uns stand eine Mauer. War er noch immer aufgebracht? 

«Wieso bist du mir nicht direkt gefolgt?» «Huh? Du hast mich doch in die Falle gelockt, mit deiner Großmutter. Ich kam da erst jetzt wieder weg.» Er lachte die Augen verdrehend auf und schüttelte den Kopf. «Kam dir wahrscheinlich gerade recht, was?» 

Um ehrlich zu sein, fehlten mir die Worte und vor allem die Kapazität, um mich gerade damit zu beschäftigen. Ich hatte diese Kraft gerade nicht. Dario hatte die Seiten gewechselt... Von weiß zu schwarz. Von Anbetung zur Verabscheuung. «Nein, ich wollte dir hinterher. Du weißt, dass ich immer da bin, wenn es dir nicht gut geht.» 

«Sag diese Scheiße nicht immer wieder, Noè. Du reitest dich immer mehr in die Scheiße rein. Du lügst einfach immer weiter und weiter! Wieso bist du überhaupt mit mir hier hergekommen, wenn du eh schon genug von mir hast?!» «Habe ich nicht. Dario, woher kommt das alles?» Er zuckte mit den Schultern und schob mich von sich weg. Er ließ mich ihn nicht mehr berühren. 

«Hast du mit Kelly geredet?» «Was spielt das für eine Rolle?! Hast du das Gefühl, ich funktioniere dann wieder besser, oder was?! Wenn ich mit Kelly rede, bin ich wieder geheilt, huh?!» Ich zuckte zurück, weil er lauter wurde. 

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