29. Kapitel

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Ich weiß, peinlich, aber ich konnte ihn nicht mehr loslassen

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Ich weiß, peinlich, aber ich konnte ihn nicht mehr loslassen. Erstens hatte ich ihn zutiefst vermisst und zweitens waren seine Schultern einfach nicht etwas, was man loslassen sollte.

Ich war mir im Klaren, dass er gegen seinen Willen aß, doch was es mit seinem Körper und seiner allgemeinen Gesundheit anstellte, war schon etwas Gutes.

Er war stärker, die Shirts etwas enger und die Wangen ein wenig voller. Das Gruselige war ja, dass er gesünder wirkte, doch ich war mir sicher, dass er sich nicht so fühlte. Nicht, wenn er in seinem Kopf tagtäglich Dinge essen musste, die für ihn wie Waschmittel oder richtiges Gift schmeckten.

Ich schielte zu ihm hoch und blieb an seinem Seitenprofil hängen. Lag das an mir oder sah er einfach richtig gut aus? Was war los mit mir? Lag es auch daran, dass es einfach schön zu sehen war, wie sein Körper wieder stärker wurde?

«Sie stehen dir», meinte ich leise und sein Kopf drehte sich zu mir. «Hmm?» «Die Piercings. Sieht gut aus. Zu gut.» Er grinste schwach und schüttelte dann den Kopf. «Stopp», meinte er nur und rieb sich kurz übers Gesicht. Dafür musste ich ihn leider loslassen.

Und allgemein wusste ich nicht einmal, wo wir gerade hingingen. Ich musste um mich schauen, um zu realisieren, dass wir vor Susies Laden standen. Mein Blick wanderte aber weiter und ich fixierte das kleine Kino an, welches heute geschlossen war.

Ich wollte Zeit mit Dario verbringen und das wettmachen, was wir die letzten Wochen verpasst hatten, doch wo? Also, nicht, dass ich schmutziges vorhatte, aber gewisse Privatsphäre und Zeit zu zweit, wäre halt schon nice.

«Zum Marble zu gehen, wäre zu klischeehaft, oder?», fragte ich schmunzelnd nach und Dario stimmte mir zu, doch einen besseren Ort kannten wir beide nicht, weshalb wir es uns 10 Minuten später dort bequem machten. Wie immer.

Doch heute konnte ich nicht einfach aufs Meer hinausschauen. Ich musste ihn anschauen, weshalb ich es mir frontal vor ihm bequem machte, was ihn nur seine Augen verdrehend reagieren ließ. «Du kannst mich nicht einfach so anschauen», murmelte er etwas verlegen und suchte in seiner Jackentasche nach einem Feuerzeug. Er rauchte noch immer.

Die Kippe zwischen den Lippen eingeklemmt, der Blick tief auf seinen Schoß gerichtet und die Haare raubten mir, den Anblick auf sein Gesicht. Ich stibitzte ihm die Kippe von den Lippen und klemmte sie hinter mein Ohr.

Er zuckte hoch und sah mich etwas verwirrt an, doch ich kicherte nur und holte ihn an seinen Wangen an mich heran. Sorry, aber jedes Mädchen würde dasselbe tun, wenn Dario vor ihnen sitzen würde. Nur hoffte ich, dass keine andere auf diese Idee kam. Ihn wollte und würde ihn nicht mehr hergeben.

Ich liebte die Wärme seiner Lippen auf meinen zu spüren und mir jagte es einen verdammten Schock durch den ganzen Körper runter, bis hin zu meinen Füßen, so sehr hatte ich ihn vermisst.

Diese Pause hatte doch etwas Gutes an sich gehabt. Wir hatten gelernt, was schon mal nicht funktionieren würde. Zumindest für Dario. Seiner Furcht, verlassen zu werden, kam es nicht gut, wenn ich das Weite suchte.

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