26. Kapitel

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Kelly kam heute wieder mal ins Wohnheim und hatte ihren Termin mit Dario hier vor Ort geplant

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Kelly kam heute wieder mal ins Wohnheim und hatte ihren Termin mit Dario hier vor Ort geplant. Manchmal zerrte sie ihn in ein Café oder in ein kleines Restaurant, und wenn scheiß Wetter war, durfte Dario durch den Regen gehen und zu Kelly nach Hause spazieren. Ich liebte Kelly... 

Wir saßen alle zusammen in der Küche. Es war kurz vor 11 Uhr und gleich Zeit für Darios Sitzung mit ihr. Ich würde mich dann im Wohnzimmer vor den Fernseher setzen und Netflix schauen. «Und? Hast du dir schon was ausgedacht?» Dario machte sich den gefühlt sechsten Kaffee, doch lieber hing er am Koffein anstelle der Nadel... 

Er schüttelte den Kopf und ich zog meine Augenbrauen zu einer Linie zusammen. «Worum geht's?» «Sie hat mich letztes Mal darum gebeten, mir etwas auszudenken, woran ich denken kann, wenn's mir schlecht geht.» Kelly fragte nochmals nach, «Und? Schon eine Idee?» Dario trank seinen Kaffee dieses Mal schwarz und hob die Tasse vor dem ersten Schluck zuerst an, «More espresso, less depresso.» 

Kelly holte gespielt aus und tat so, als würde sie ihm eine an den Hinterkopf klatschen. Dario zuckte geniert und verspielt zurück und stellte sich hinter meine Wenigkeit. Viel Schutz konnte ich dem Herrn aber nicht bieten, denn Kelly warf ihm einen kleinen Teelöffel hinterher und traf seine Brust. «Dario», quengelte sie dann. 

«Komm schon, Kelly. Solche Mantras ziehen bei mir echt nicht. Ich habe mir echt Mühe gegeben.» Sie zeigte auf ihn und schüttelte den Kopf. «Ich weiß ganz genau, dass du diesen Spruch eben aus deinem Arsch gezogen und einfach erfunden hast.» Rio zuckte nur mit den Schultern und hob seine Tasse nochmals an, bevor er wieder einen Schluck nahm. 

Lex' Lippen zierten noch immer ein Lächeln, weil er Dario und Kellys Beziehung mindestens genauso toll fand, wie ich es tat. Ich war froh, dass Dario endlich eine Person gefunden hatte, bei der er offen und ehrlich er selbst sein konnte und sich traute, auszusprechen, was in ihm vorging. 

Klar hatte er auch mich, doch bei Kelly war es anders. Ich hatte das Gefühl, dass er sich manchmal davor scheute, mir alles zu sagen, weil er mich nicht mit seinen Gedanken und Gefühlen belasten wollte. Es war Kellys Job, ihm zuzuhören. 

«Also, Capo. Komm, wir haben eine Session.» Sie deutete nach oben und begann ihn aus der Küche zu scheuchen. Dario stellte seine Tasse auf die Theke, doch seine Hand zitterte, weshalb er am Griff hängen blieb und etwas vom Kaffee ausleerte. «Sorry», murmelte er, während er nach einem Lappen griff, doch seine Hand zitterte noch immer. 

Ich konnte es nicht mehr übersehen. Auch Kelly bemerkte es und verlor keine Zeit dabei, ihn direkt deswegen auszufragen. «Was ist los?» Rio winkte nur ab und meinte, «Wahrscheinlich sollte ich echt weniger Kaffee trinken.» Schob er dieses neue Zittern also auf seinen Koffeinkonsum? 

Lex schaute mich kurz bittend an. Ich wusste, dass er mit mir unter vier Augen sprechen wollte. «Du nimmst deine Medikamente, oder?» «Ja, Kelly. Ich nehme die Medikamente.» Dario verdrehte die Augen und lief dann mit ihr zusammen hoch in sein Zimmer. 

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