50. Kapitel

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«Er ist okay, Schatz

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«Er ist okay, Schatz.» «Ist er nicht.» Ich spürte, wie mir jemand die Wange streichelte. Es war ganz warum und kuschelig hier. Wo war ich? «Ich meine, was die Tabletten angeht, die er bei sich hatte. Er hat nur eine genommen. Er wird einen Kater haben, aber sonst kommt er gut davon.»

 «Es tut mir leid, Theo.» «Was?» «Ich hätte dir sagen sollen, dass ich viel Scheiße gebaut habe, was meine Kinder betrifft. Ich habe Dario im Stich gelassen und er-» Sie strich mir die Haare von der Stirn. Ich war zu müde, um meine Augen zu öffnen. 

«Ich habe ein kleines Kind auf sich allein gestellt zurückgelassen. Er ist kaputt. Schau ihn dir an.» «Du bist es auch. Sam. Und du bist auch noch am Heilen. Ich bin mir sicher, dass ihr, du und deine Kinder, das schaffen werdet. Dario ist kein böser Junge. Das kann ich sehen und spüren. Er ist verletzt und er hat Angst. Die Angst davor, noch mehr verletzt zu werden, kann einen verändern.» 

«Ich hätte es sehen müssen. Ich will nicht, dass er denselben Weg wie ich geht. Ich weiß, wie es sich anfühlt. Ich weiß, was er in den Tabletten findet.» Ihre Stimme zitterte. Ich musste mich zusammenreißen. Es war verdammt schwer, nicht preiszugeben, dass ich wach war. 

«Und ich weiß ganz genau, dass die Pillen irgendwann nicht mehr reichen. Ich habe so große Angst davor, dass er-» «Dass er sich an Kokain oder Heroin wendet?» «Ja, diesen Kampf will ich ihn nicht kämpfen lassen. Ich habe ihn fast verloren.» 

Mein Kopf tat weh, weshalb ich meine Nase rümpfte und genervt seufzte. Ich konnte ihr nicht länger zuhören. Ich wollte nicht hören, was für große Angst ich ihr machte. «Lio? Hi...» Ich öffnete meine Augen und schirmte sie etwas vom Sonnenlicht ab, das durch das Fenster drang. Ich schämte mich. Wieso war ich gestern nicht einfach abgehauen? Was war überhaupt passiert? Hatte Mom mich zurück ins Haus gebracht? 

«Wie geht es dir?» Keine Ahnung. Ich verzog mich tiefer unter die Bettdecke und schloss meine Augen. Ich hatte Mist gebaut. Woher hatte ich dieses Talent? Wieso war ich so gut darin, immer alles schwerer und komplizierter zu machen? Ich war auf einem guten Weg gewesen... Wieso hatte ich umgedreht und war wieder in die falsche Richtung gegangen? 

«Sophie hat Rührei gemacht. Sie hat dir was zur Seite gelegt.» Die beiden zwangen mich dazu, mich aufzusetzen und dieser Theo legte mir den kleinen Teller mit dem Frühstück hin, doch ich schüttelte nur den Kopf und schob ihn wieder weg. Moms Blick wurde sanfter. «Ich weiß, es ist schwer, aber essen ist wichtig.» Sie wusste davon. 

«Ich sollte jetzt gehen. Schule.» «Du gehst wieder zur Schule?» Ich schob die Bettdecke weg und versuchte den Fuß aus ihr rauszubekommen, ohne gegen Theo oder Mom zu kommen. Meine Schuhe waren nicht mehr bei mir. Hatte ich die ganze Nacht gepennt? 

Und was war mit Noè? Ich hatte ihr gesagt, dass ich bei ihr schlafen würde. «Morgens, ja. Aber nicht für lange.» Ich rackerte mich vom fremden Bett hoch und hielt mir meinen Kopf. «Was meinst du?» Handy. Wo war mein Handy? Ich fand es auf dem Schreibtisch an einem Ladekabel angehängt. Luxus... 

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