45. Kapitel

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Verdammte Scheiße

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Verdammte Scheiße... Ich hatte endlich kapiert, warum Dario heute etwas neben den Schuhen war. Heute war Montag! Montag! Er musste heute Nachmittag gegen Harmony aussagen. Deshalb wahrscheinlich auch die Flashbacks letzte Nacht.

Es muss ihn unheimlich gestresst haben und ich schlaues Kind hatte wieder einmal nicht nachgedacht. Ich meine, jeder hier hatte nicht. Warum schickte man ihn zur Schule, wenn heute so ein stressvoller Tag sein würde? Zum Glück hatte er sich gut durchbeißen können, doch ich wollte jetzt trotzdem wissen, wie es war und ob es ihm gutging.

Ich kannte Dario schon ziemlich gut. Wenn man von ihm verlangte, an solch eine Erinnerung zurückzudenken und diese genau zu beschreiben, würde er keineswegs einfach ruhig dasitzen und reden können.

«Ich habe von Giacomo gesagt bekommen, dass Dario relativ ruhig geblieben ist. Es war ihm unangenehm, aber er hat alles erzählt, was wichtig war. Die Beweise wurden auch eingereicht und jetzt müssen wir auf Harmonys Aussage warten.» Well, fuck me, I guess.

Dann kannte ich Dario halt doch nicht so gut. Oder warte... Ein zu ruhiger Dario war auch nicht gut. Er hätte mir davon erzählen müssen. Ich wäre mit und hätte ihn unterstützt. Aber ja, wieder typisch Dario, oder?

Ich hatte ihm auch schon geschrieben und die letzten 30 Minuten war ich auch nicht wirklich dazu gekommen, meine Hausaufgaben zu machen, denn mein Handy und dessen Nachrichtenton waren, was mich vollkommen eingenommen hatten. Ich wartete auf diesen verdammten Nachrichtenton, wie andere auf neue Turnschuhe. Warum schrieb er mich nicht zurück? Dad saß neben mir und versuchte mir bei Mathe zu helfen.

«Noè?» «Ja, sorry. Aber warum schreibt er nicht zurück?» Dad zuckte mit den Schultern. «Vielleicht verbringt er den Abend mit Giorgia oder macht auch die Hausaufgaben. Wenn etwas wäre, wäre ich schon lange informiert worden. Mach dir keinen Kopf.» Ich meine, Dad hatte schon recht. Was Dario anging hatte er eigentlich immer einen guten Überblick über die Situation, aber dass dieser die Hausaufgaben machen würde, klang zum Schreien verkehrt.

Es war schon 21 Uhr und diese dummen Aufgaben unlösbar. Mir entfloh ein Seufzen, weil ich keine Lust mehr hatte, hier an den Rechnungen rumzukniffeln, doch ja... Ohne Mom ging Mathe halt nicht mehr so schnell und einfach. Mein Vater wusste das auch.

Ach man... Super, Noè. Musstest du dich daran erinnern? Ich rieb mir über mein Gesicht und strich mir mein Haar hinters Ohr. «Was ist jetzt?» Ich schluckte, mit den Schultern zuckend. «Vermisse Mom...» «Ich auch, Maus.» Ich spürte seinen Arm, der sich um mich legte und fiel automatisch in mich zusammen und direkt in Dads Arme.

In ihnen hatte ich das Gefühl am sichersten Ort auf der Welt zu sein, doch auch hier tat es weh. Mom war für immer fort. Da konnte mir ein sicherer Ort auch nicht mehr helfen... Aber ich hoffte, dass zumindest sie nun an einem sicheren, gefahrlosen Ort war und keine Schmerzen mehr hatte. Hoffentlich.

Eigentlich gab ich mir nicht genug Zeit, um mich ganz genau mit Moms Tod auseinanderzusetzen. Ich meine, ja, ich traf mich mit Kelly, redete darüber und dachte ab und zu an dieses Chaos, doch danach ging es mir nur schlecht besser. Egal, wie oft ich darüber reden würde, fehlen tat sie trotzdem noch. Dieses dumme Reden würde sie nicht zurückholen.

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