14. Kapitel

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«Wie viele Typen?», fragte Dario nach und versuchte aus dem Fenster zu schauen, doch er konnte sie nicht sehen

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«Wie viele Typen?», fragte Dario nach und versuchte aus dem Fenster zu schauen, doch er konnte sie nicht sehen. «Vier. Ich denke, die sind Anfangs oder Mitte 20.» Und warum waren die hier und was wollten sie von Dario? Giacomo hatte die gleichen Fragen. Sein Blick war auffordernd.

Dario musste mit der Sprache rausrücken. Und zwar direkt, denn er und sein nervöses Knabbern an seiner Unterlippe zeigten, dass sie nicht einfach nur hallo sagen wollten. «Was wollen die von dir?» «Ehm- Also, keine Ahnung.» Wirklich? Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. «Also, das könnten die alten Mitbewohner von meiner Mutter sein. Mit denen hat sie Heroin gezogen und Geschäfte am Laufen gehabt.»

Und was hatte das nun mit ihm zu tun? Halt. Hatte er nicht mal erwähnt, dass er Schulden hatte? «Und eh- Vielleicht oder vielleicht auch nicht, habe ich die Tabletten immer von ihnen geklaut und das Heroin von meiner Mom weggekippt.» Giacomo sah Dario aus schockierten Augen an und schüttelte dann verdattert den Kopf. «Du willst mir sagen, dass du Schulden hast und das diejenigen sind, mit denen du schonmal eine Auseinandersetzung hattest?» Dario nickte verkrampft und rieb sich den Nacken. «Kann sein, ja.»

Giacomo war wie versteinert und dachte nach, bis er eine Entscheidung getroffen hatte. «Ich rufe die Polizei. Das ist mit zu brenzlig.» «No! Nein, keine Polizei!» Dario versperrte dem Vater seiner Halbschwester den Weg. «Dario, das ist verdammt riskant. Was, wenn dir oder jemanden von uns etwas passiert?» «Keine Polizei, bitte. Ich- Wenn die Polizei rausbekommt, dass ich noch mehr geklaut habe und immer noch in Verbindung mit Drogen stehe, muss ich doch noch vor Gericht. Fiona hat das doch schon irgendwie für mich geregelt, damit das Juvenile kein Thema für mich wird. Aber, wenn das gemeldet wird, habe ich die Arschkarte gezogen!»

Dario bat wortwörtlich darum, dass die Polizei nicht dazu geholt wurde. «Ich kann mir nichts mehr leisten. Die haben mich schon auf dem Radar wegen Körperverletzung und Besitz von Medikamenten, die mir nicht verschrieben wurden. Einfach keine Polizei, okay? Ich regle das schon.» Dario zog sich den Pullover an und langte nach seinem Handy. Er wollte doch jetzt nicht zu diesen Typen raus, oder? «Dario, du gehst mir da nicht raus.» Doch er hörte nicht auf Giacomo und quetschte sich an ihm vorbei, um runterzugehen. «Lass mich einfach machen. Und du.» Er zeigte auf mich. «Du bleibst hier.»

Heute war er witzig drauf. Das konnte er vergessen. Ich folgte ihm runter und hetzte ihm den Flur runter hinterher. Auch Gio war aus ihrem Zimmer gekommen und kam zu mir zur Haustür. Meine Augen klebten an Darios Rücken, während er zu dieser Gruppe lief und irgendetwas auf Italienisch sagte. Sie waren wohl auch Italiener. Ergab Sinn, wenn sie Samanthas Bleibe für die letzten 17 Jahre gewesen waren. Obwohl, ich kapierte schnell, dass nur einer Italienisch konnte.

Ein anderer, großer Typ erhob sich von der kleinen Mauer, die Giacomos Vorgarten umrandete. Er baute sich vor Dario auf und lief bedrohlich auf ihn zu. «Kommt die Polizei?», fragte Gio mich leise und ich schüttelte meinen Kopf. Sie konnte meine Antwort nicht glauben. «Warum?!» «Weil Dario es nicht möchte. Er meint, er kann sich das jetzt nicht leisten, sonst gibt es Riesenärger.»

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