30. Kapitel

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Lange Rede, kurzer Sinn

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Lange Rede, kurzer Sinn. Also, nicht, dass ich euch irgendwie irgendetwas erzählt habe, aber einfach nur kurz und simpel: Mein Dad saß in einem Meeting und das gute Noè kam auf die geniale Idee einen 1.80m großen, heißen Italiener in ihr Zimmer zu schmuggeln. 

Ich weiß, perfekt. Nein, ehrlich. Dass ich jemals zu solchen Mitteln greifen würde, hätte ich mir niemals erträumt. Und Dario und ich machten ein gutes Team. Ich lauschte und er schaute. Er hatte eine bessere Reichweite. Er sah Dads Schatten im Büro und ich hörte, worüber er mit den anderen redete. Sie waren noch mitten in einer Diskussion gefangen. 

Ich deutete Dario, dass wir freie Bahn hatten, und er lief mir einfach über meine kauernde Statur schmunzelnd hinterher. Es war keine große Sache und auch nicht hochgradig schwer. Wir schafften es locker und sogar mit einem Stolperer meinerseits unversehrt in mein Zimmer. 

Ich schloss die Tür hinter mir und drehte mich dann zu Dario um, der mich einfach nur anschaute. Er fand mich witzig. Gut für ihn. Ich war lustig. Also, eigentlich nur dann, wenn ich es am wenigsten vorhatte. «Ich sage dir, dass du haben kannst, was du willst und du schmuggelst mich gleich in dein Zimmer. Sicher, dass es dir gut geht?» 

Ich grinste auf und tauschte meinen Hoodie mit einem Tanktop aus. Nichts, was Dario nicht eh schon gesehen hatte. «Ich muss ja herausfinden, was du genau damit meinst, weißt du? Jetzt erklär mir mal, was den auf dem Menü steht», scherzte ich und warf mich auf mein Bett. Dario setzte sich an den Rand. «Weil Wünsche habe ich viel. Ganz viel verschiedene.» 

Er zog sich seine Jacke aus und warf sie auf die Rückenlehne meines Stuhls. Er trug ein lockeres Shirt und hatte neue Armbänder. «Jedes Wort, das aus deinem Mund kommt, lässt dich perverser rüberkommen», meinte er nur und kam zu mir auf die Matratze und ich sank tiefer in sie hinein, als Dario sich über mich lehnte und meinen Körper komplett mit seinem überdeckte. 

«Also, ich denke, das liegt auch an den Ohren des Empfängers.» Da hatte ich es: ein Grinsen. Er nickte verständnisvoll, «Guter Punkt.» «Ich würde mir wünschen, was zu essen. Mit dir. Gerne würde ich auch mal mit dir wirklich ins Kino oder Bowlen gehen. Geil wäre auch mal im Sommer zusammen ans Meer zu gehen. Und irgendwie hätte ich gerne ein paar Shirts von dir. Oh und ich will dir irgendwann mal einen Zopf flechten oder deine Augen schminken.» 

Dario musterte mich mit einer Art bewunderndem, sanftem Blick. So, als würde er einem kleinen Kind zuhören. Ihm lag ein schwaches Lächeln auf den Lippen und seine Augen wanderten zu meinen. «Du würdest geschminkt so geil aussehen. Und ich will mit dir einen neuen Anime starten.» Was ich alles aufzählte, stimmte wirklich. Das waren Dinge, die ich irgendwann mal mit Dario machen wollte. Alles ganz normale Sachen. «Von welchem Pinterest-Post hast du das alles geklaut?», fragte er leise nach und lehnte sich näher an mich heran. 

Ich konnte ihn an mir spüren. Ich mochte es, so eingenommen zu werden. Dieses Gefühl der Geborgenheit, aber doch mit einer Prise Dominanz. Der Gedanke, ihm zu gehören, war krampflösend und die Atemwege befreiend. In meinen Augen gab es kaum etwas Schöneres, als bei ihm oder unter ihm zu sein. Er hatte etwas so Warmes, wenn nicht sogar schon heißes, an sich. Sein Blick fesselte einen und zwang dich dazu, ihm überall hin zu folgen. Man konnte nicht nein sagen, man wollte nicht mehr. 

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